EAK-Landesverband

Die neue Genschere CRISPR/Cas9: Chance oder Risiko?

Am Samstag, den 4. Mai 2024, veranstaltete der EAK-Landesverband ein Web-Podium in Kooperation mit dem Arbeitskreis Umweltsicherung und Landesentwicklung (AKU) sowie der Arbeitsgemeinschaft Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AG ELF), welches sich mit den Chancen und Risiken von „Genome Editing“ in Europa beschäftigte.

Nach Grußworten der stellvertretenden CSU-Generalsekretärin Tanja Schorer-Dremel, MdL und der AKU-Landesvorsitzenden Dr. Anja Weisgerber, MdB moderierte unsere EAK-Landesvorsitzende Barbara Becker, MdL durch die Veranstaltung. Zu den zugeschalteten Gästen gehörte auch der ehemalige Bayerische Ministerpräsident Dr. Günther Beckstein.

Prof. Dr. Gabriele Krczal, Geschäftsführerin der RLP AgroScience GmbH, erklärte in ihren Ausführungen, dass die Landwirtschaft vor großen Herausforderungen steht, da der fortschreitende Klimawandel die Anbaubedingungen verändert. Lokal angepasste Nutzpflanzen müssen zunehmend mit Trockenheit, Hitze, Versalzung des Bodens oder Überschwemmungen zurechtkommen. Zusätzlich zum Klimawandel fördern die Globalisierung und der internationale Handel die Ausbreitung von neuen Pflanzenkrankheiten und Schädlingen, an die heimische Arten nicht angepasst sind. Diese Bedingungen gefährden den benötigten Ernteertrag in einer nie dagewesenen Weise. Zeitgleich muss die Landwirtschaft nachhaltiger werden und ökologische Ressourcen schonen.

„Die neuen Züchtungsmethoden, auch als molekulare Scheren oder CRISPR/Cas bekannt, können hierzu einen Beitrag leisten, indem sie es ermöglichen, sehr viel schneller und gezielter als mit herkömmlichen Züchtungsmethoden stressresiliente Pflanzen zu etablieren“, so Prof. Krczal. Allerdings unterliegen diese Pflanzen derzeit noch den Regularien des Gentechnikgesetzes und stehen daher in Europa der Landwirtschaft noch nicht zur Verfügung.

Die Europäische Kommission hat im Juli 2023 ein Vorschlag zu einer neuen Regulierung von Pflanzen, die mit den neuen genomischen Techniken gezüchtet wurden, vorgestellt, die weniger strikt als das Gentechnikgesetz ist. Dieser Vorschlag wird derzeit auf europäischer Ebene intensiv diskutiert.

Die vollständige Präsentation von Prof. Dr. Gabriele Krczal finden Sie hier.