Artikel vom 04.01.2020
Dezember 2019
Bericht aus dem Stadtrat
Eine etwas andere Stadtratssitzung im Dezember 2019
Aus meiner Sicht war es wieder eine sehr trostlose Weihnachtssitzung nicht nur, weil es in der öffentlichen Sitzung gar keinen Tagesordnungspunkt gab, sondern nur eine Mitteilung des Bürgermeisters.
Bereits in der Weihnachtssitzung 2017 schrieb damals die anwesende Redakteurin der Fürther Nachrichten, Frau Nina Daebel: „Heute letzte Stadtratssitzung in Zirndorf vor Weihnachten und überhaupt in diesem Jahr. Und es zeigte sich: Hier ist alles ein bisschen anders. Keine weihnachtliche Deko, keine warmen Weihnachtsworte zum Ende des Jahres über gute Zusammenarbeit und Frieden auf Erden, und kein Überraschungsweihnachtspräsent für die Stadträte, die sich ihre Getränke auch zu jeder Sitzung selbst mitbringen müssen. Irgendwie total unweihnachtlich oder einfach: Zirndorf.“ Besser umschreiben kann man auch die letzte Sitzung im Jahr 2019 nicht.
Verkaufsstellen für VGN-Tickets
In der Mittelung ging es um die Verkaufsstellen für VGN-Tickets in den Städten Oberasbach, Stein und Zirndorf. Es war schon bekannt, dass die Verkehrsaktien-Gesellschaft (VAG) zum Jahresende 2019 die Subventionierung der externen Verkaufsstellen in den drei Städten einstellt. Die betroffenen Bürgermeister, aber auch der Landrat, waren empört und verärgert über das Geschäftsgebaren der VAG. So wurde festgestellt, dass es doch für die VAG ein ureigenes finanzielles Interesse am Verkauf seiner Tickets darstelle. Bürgermeister Zwingel teilte mit, er habe daraufhin mit der Betreiber in der Zirndorfer Verkaufsstelle Kontakt aufgenommen und gefragt, ob von ihrer Seite überhaupt Interesse an der Fortführung dieses Serviceangebots besteht. Das hat sie bejaht.
In seiner Sitzung am 3. Dezember 2019 hat sich der Kreisausschuss des Themas angenommen und nach kontroverser Diskussion empfohlen, zunächst für ein Jahr die Hälfte der Kosten für Miete und Betrieb der Ticket-Geräte in den Verkaufsstellen zu übernehmen, sofern sich die örtliche Kommune ebenfalls hälftig an den Kosten beteiligt.
Wie erwähnt wären das für Zirndorf pro Jahr ca. 5.000 Euro.
Um dieses Angebot gerade für unsere älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger, aber auch für Schüler, aufrechtzuerhalten, habe der Bürgermeister dem Landkreis die Zustimmung der Stadt Zirndorf zur Mitfinanzierung für ein Jahr gegeben. In dieser Zeit kann analysiert werden, ob dieses nur in den drei Städten Stein, Oberasbach und Zirndorf bestehende Zusatzangebot ausreichend wahrgenommen wird. Nach Auffassung des Landkreises läuft der Kartenverkauf in den anderen 11 Kommunen ohne Verkaufsstellen reibungslos, zudem nimmt der Kauf über die VGN-App stetig zu. Nach Ablauf des Jahres wird dann nicht nur über die (Weiter-) Finanzierung der Verkaufsstellen, sondern auch über die Finanzierung des Betriebs des Verkaufsautomaten am Marktplatz zu befinden sein. Auch hier will sich die VAG aus der Finanzierung zurückziehen.
Als Schlusswort sagte der Bürgermeister Thomas Zwingel; „Er wünsche einen guten Abend“. Keine Weihnachtsgrüße oder guten Wünsche für das Neue Jahr. Schade. Ob sich dadurch die Wertschätzung des Bürgermeisters an das Gremium Stadtrat und an die anwesenden Mitglieder der Verwaltung widerspiegelt, lasse ich dahin gestellt.
Günther Keller, Fraktionsgeschäftsführer
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