Artikel vom 13.11.2019
„Viel erreicht und noch viel vor“
CSU kürt Helmut Weiß mit 100 Prozent zum Landratskandidaten
Obernzenn im Landkreis Neustadt a.d. Aisch – Bad Windsheim (pmw). Am Vortag des 9. November, einem insgesamt sehr geschichtsträchtigen Datum, an welchem heuer zum 30. Mal an den Fall der Mauer erinnert wurde und Landrat Helmut Weiß Geburtstag hatte, wurde dieser mit 100 Prozent der 127 gültigen Delegiertenstimmen wieder zum Landratskandidaten nominiert. „Ein Traumergebnis und Zeichen für die Anerkennung seiner Arbeit und Wertschätzung der Person“, so Fraktionsvorsitzender Dieter Hummel nach der Wahl: „Helmut Weiß ist ein echter Bürgerlandrat und hat es zudem geschafft, Brücken zwischen den einzelnen Fraktionen zu bauen“.
„Fast vollzählig“ konnte CSU-Kreisvorsitzender Hans Herold die Delegierten der Ortsverbände begrüßen und konstatierte, dass schon aufgrund der Größe der Versammlung deutlich werde, „dass die CSU die Volkspartei im Landkreis ist“. Gleich zu Beginn dankte er der Obernzenner Ortsvorsitzenden Karin Winkler und der Zweiten Bürgermeisterin Renate Laudenbach mit ihrem Team für die in der Zenngrundhalle getroffenen Vorbereitungen.
Christian Schmidt: „DDR war Unrechtsstaat“
„Der morgige 9. November ist ein Tag, welcher die widersprüchliche deutsche Geschichte wie kein anderer dokumentiert“, meinte Hans Herold, bevor der Stimmkreisabgeordnete im Bayerischen Landtag Helmut Weiß zum Kandidaten vorschlug. Herold erinnerte unter anderem an die nach dem Mauerfall unter dem damaligen Landrat Robert Pfeifer sehr zügig vereinbarte Partnerschaft des Landkreises mit dem sächsischen Landkreis Schwarzenberg. Und der heimische Wahlkreisabgeordnete im Deutschen Bundestag, Bundesminister a.D. Christian Schmidt, berichtete unter anderem von der Demonstration 1981 in Berlin 20 Jahre nach dem Mauerbau unter dem Motto „Auf die Dauer keine Mauer“, an welcher neben ihm zahlreiche Parteifreunde teilgenommen hätten. Vehement wandte sich Schmidt gegen die „vielfach zu beobachtende Geschichtsklitterung: Die DDR war ein Unrechtsstaat, menschenverachtend und wirtschaftlich wie umwelttechnisch kaputt“.
Hans Herold: „Mit Landrat Weiß gute Jahre für den Landkreis“
Christian Schmidt zeigte sich „beeindruckt“ von der Arbeit des sich erneut um die Position des Landrats bewerbenden Helmut Weiß, der wie Schmidt in Obernzenn geboren wurde. „Dort hat auch seine politische Arbeit erfolgreich begonnen“, meinte Hans Herold, denn in Obernzenn begann die politische Karriere des ehemaligen Polizeibeamten als Marktgemeinderat und Erster Bürgermeister. Mit seinem Einzug in den Kreistag im Jahr 2008 sei er gleich zum Stellvertreter des Landrats gewählt worden und schließlich 2014 zum Landrat. „Das waren gute Jahre für den Landkreis“ konstatierte Herold. Mit dem Fokus auf Regionalentwicklung und Profilbildung habe Weiß sehr viel erreicht.
Landkreis zukunftsfähig gestalten
„Ich war voller Visionen und Ideen, um den Landkreis als Landrat weiter voranzubringen“, sagte Helmut Weiß zu Beginn seiner Bewerbungsrede. Und tatsächlich seien nicht wenige davon auch verwirklicht oder auf den Weg gebracht worden. Gerne würde er den eingeschlagenen Weg weiter beschreiten und nannte eine Bandbreite an Themen und Aufgaben, die aktiv angepackt werden müssten. Wichtig sei ihm, „gemeinsam mit dem Kreistag dem für alle Lebensbereiche geltenden rasantem Wandel gerecht zu werden und den Landkreis zukunftsfähig zu gestalten“.
Nach dem Motto „Viel erreicht und noch viel vor“, nannte Helmut Weiß die Einrichtung von Stütz- und Förderklassen, die Erstellung eines landkreisweiten Mobilitätskonzeptes mit bedarfsorientiertem und flexiblem Beförderungsangebot für alle Bürger und „alles, was mit einer vernünftigen Infrastruktur zusammenhängt, vom Straßenbau bis hin zum Versorgungsversprechen für eine zukunftssichere stationäre Gesundheitsfürsorge. „Mir ist wichtig, eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung für die Bürgerinnen und Bürger zu sichern“.
Vielfältige Zukunftsaufgaben
Ein wichtiger Themenkomplex sei für ihn auch der Klimaschutz, weshalb kürzlich mit dem Klimaforum ein neues fraktionsübergreifendes Gremium einberufen wurde. Und wieder mehr ins Bewusstsein gerückt möchte Helmut Weiß die Landwirtschaft wissen: „Die Leistungen unserer Landwirtschaft haben enorme Bedeutung für uns alle, denn ohne die Versorgung mit gesunden Nahrungsmitteln und den Erhalt unserer Kultur- und Naturlandschaft können wir alle nicht leben“. Frühzeitig will er auch dem Pflegenotstand begegnen und nach Lösungsmöglichkeiten dafür suchen; ein Schritt hierfür sei die für 2020 geplante Verschmelzung von Krankenpflege- und Altenpflegeschule zu einer Fachschule. „Mit einer gestärkten Geschäftsstelle Gesundheitsregionplus wollen wir intensiv Marketing betreiben und nichts unversucht lassen, um den Bedarf an Pflegekräften im Landkreis zu decken“.
Weitere Themen waren „beständige Investitionen in die Schulen“ und die Unterstützung von Firmen bei der Suche nach Fachkräften mit Messen und Ausbildungsplatzbörsen sowie der Breitband- bzw. Mobilfunkausbau als Grundlage für die fortschreitende Etablierung der Digitalisierung. Ferner wolle er sich dafür einsetzen, ein Naturparkzentrum im Landkreis als Besuchermagnet zu errichten.
Helmut Weiß: „Es darf keine Verlierer geben“
Die Interessen aller Bevölkerungsgruppen und Wirtschaftsbereiche möchte Helmut Weiß berücksichtigt wissen, es dürfe keine Verlierer geben und insgesamt sei ihm der Zusammenhalt in der Gesellschaft ebenso wichtig, wie das Hochhalten gemeinsamer demokratischer Werte. „In Zeiten eines spürbaren Wertewandels und der zunehmenden Individualisierung der Gesellschaft müssen auch Werte wie Solidarität, Respekt und Verständnis für Kompromisse und die Bereitschaft dazu wieder gestärkt werden“.
Als CSU-Bezirksgeschäftsführer Werner Stieglitz nach der Auszählung das 100-Prozent-Ergebnis vermeldete, gab es langanhaltende stehende Ovationen und eine lange Reihe von Gratulanten. Mit dem Slogan „menschlich und zuverlässig“ will Helmut Weiß in den nächsten Wochen bis zum Wahltag am 15. März verstärkt auch bei CSU-Veranstaltungen auftreten und versprach, einen „seriösen Wahlkampf“ führen zu wollen. Es gehe um den Landkreis und dieser stecke „als ‚Mehrregion‘ voller Chancen, voller Energie und voller Erlebnisse“.