Artikel vom 07.07.2022
Die Zukunft der Apotheke
Wohin geht der Weg?
Mainburg: Der Gesundheits- und Pflegepolitische Arbeitskreis der CSU im Landkreis war kürzlich zu Besuch in der Gabelsberger Apotheke in Mainburg. Apotheker Johannes Hillerbrand, der die Apotheke zusammen mit seinem Vater Hans betreibt, führte durch die Apotheke und zeigte die wichtigsten Prozesse auf. Zunächst zeigte Hillerbrand, wie Rezepte bearbeitet werden und ging hier insbesondere auf die Erkennung und das Handling von Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Arzneimitteln ein. Er erläuterte auch, dass die Gabelsberger Apotheke schon jetzt uneingeschränkt E-Rezpete empfangen und bearbeiten kann und welche Erleichterungen für Patient:Innen, Ärzt:Innen und die Apotheke er sich durch das E-Rezept erwarte. In der Rezeptur und dem Labor beschrieb Hillerbrand, wie in seiner Apotheke pro Tag um die 20 Arzneimittel individuell für Patienten angefertigt werden. Danach begutachteten die GPA-Mitglieder noch das vollautomatische Kommissioniersystem der Apotheke mit einer Kapazität für bis zu 40 tausend Packungen. Im Anschluss an die Führung diskutierten die GPA-Mitglieder zwei Stunden lang zum Veranstaltungsthema Die Zukunft der Apotheke wohin geht der Weg? mit den beiden Apothekern. Dabei reichten die Themen von den Leistungen der Apotheken in der Pandemie bis zur vorgesehenen Freigabe von Cannabis zu Genusszwecken, was die Regierung plane. Dieses Anliegen von der stellvertretenden GPA-Kreisvorsitzenden Hannelore Langwieser sorgte für sehr gegensätzliche Diskussionsbeiträge. Die GPA will sich jedoch dazu im Rahmen einer eigenen Veranstaltung im Herbst auseinandersetzen. Anita Mayer, CSA-Kreisvorsitzende brachte die Problematik über die Ursachen und den Umgang mit Lieferengpässen bei Arzneimitteln ein, wie sie z. B. bei Fiebersäften für Kinder oder dem Wirkstoff Tamoxifen bestehen. Dies seien wichtige Arzneimittel, die unter anderem zur Rezidivprophylaxe bei Brustkrebspatientinnen eingesetzt werden. Außerdem beschrieb Hillerbrand, mit welchem Einsatz sich die Apotheken darum bemühen, Patient:Innen zum Beispiel mit importierten Arzneimitteln weiter versorgen zu können. Leider, so Johannes Hillerbrand, sind die in der Coronapandemie vorübergehend eingeführten bürokratischen Erleichterungen bezüglich der Rabattverträge zwischen Herstellern und Krankenkassen, die von den Apotheken umgesetzt werden, eventuell wieder vor der Abschaffung. Seiner Meinung nach wäre wünschenswert, diese Erleichterungen beizubehalten. Wie der GPA-Kreisvorsitzende Winfried Roßbauer feststellte, sehe er unter anderem erhebliche Vorteile bei den Apotheken vor Ort gegenüber den Versandapotheken. Er plädierte dafür, dass die Versandapotheken die selben Vorschriften einhalten müssten, wie die normalen Apotheken vor Ort. Die CSA-Kreisvorsitzende Anita Mayer stellte in den Raum, bei Arzneimitteln die Mehrwertsteuer auf 7 % zu senken. Breiten Raum in der Diskussion nahmen zusätzlich die Informationen ein, dass die Wirkstoffe von Antibiotika meist in Indien gewonnen werden, die Zubereitung dann in China stattfindet und von dort die Auslieferung erfolgt. Die Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus Mainburg sei sehr gut, allerdings nicht als Lieferapotheke, sondern soweit Bedarf besteht für kurzfristige Belieferungen. Diskutiert wurde zudem das Thema Entlassrezept. Ein großes Lob gab es abschließend von der stellvertretenden GPA-Kreisvorsitzenden Hannelore Langwieser, die die Apotheke von Hans und Johannes Hillerbrand sehr lobte.