Artikel vom 02.10.2019
Interkommunales Gewerbegebiet
Warum benötigen wir ein Gewerbegebiet?
Warum benötigen wir ein Gewerbegebiet?
Für einen lebendigen Ort ist es von Bedeutung, dafür zu sorgen, dass die Bürger ihren Lebensunterhalt lokal verdienen können und dies auch den nachfolgenden Generationen ermöglicht bleibt. Ein Landkreis lässt sich als ein Netzwerk aus verschiedenen Kommunen darstellen, die sich jeweils durch unterschiedliche Schwerpunkte auszeichnen. Tirschenreuth ist ein Verwaltungszentrum, ein medizinisches Zentrum, ein Ort mit bedeutendem produzierenden Gewerbe. Mitterteich besitzt neben dem produzierendem Gewerbe aus global Players ein reiches Maß an Freizeitmöglichkeiten, Falkenberg dominiert im Bereich der IT-Technik, wo mehrere hundert hochqualifizierte und moderne Arbeitsplätze zur Verfügung stehen. In Wiesau gibt es eine lange Tradition der Industrie, ein Schulzentrum mit über 1000 Schülern mitten in einer naturnahen Gegend. Aufgrund der idealen Verkehrsanbindung bietet es sich genau hier an, neues zukunftsorientiertes Gewerbe anzusiedeln. Wiesau liegt im Mittelpunkt des Landkreises und besitzt die optimalste verkehrstechnische Anbindung mit Autobahn, Eisenbahn sowie einem Umschlagplatz zwischen diesen beiden parallel verlaufenden Verkehrsadern. Der Ferntransport von Waren über den ökologisch besten Verkehrsweg, der Bahn, ist ausschließlich von hier aus möglich.
Anmerkungen zum Flächenverbrauch: Der Flächenverbrauch durch ein Gewerbegebiet ist in unserer vergleichsweise dünn besiedelten Gegend unbedeutend. Der Knotenpunkt Autobahn - Eisenbahn ist zudem ein Instrument, den Flächenbedarf an Strecken zu minimieren. So kommt der Schienentransport als der flächenreduzierteste Verkehrsweg bestens zur Geltung und es kann der seit Jahrzehnten lauten Forderung nach Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene entgegen gekommen werden. Generell sind die Gründe für den stark gestiegenen Flächenverbrauch jedoch auf ganz anderer Seite zu suchen. Pro Person ist der Anspruch an Wohn-, Arbeits- und Freizeitfläche massiv gestiegen, so lag 1965 die durchschnitttliche Wohnfläche pro Person in Bayern bei 22qm, im Jahr 2014 hingegen betrug diese 46.5 qm. Bayern ist ein Einwanderungsland. In den letzten 8 Jahren stieg die Einwohnerzahl jährlich im Schnitt um 90.000 Personen an, welche alle auf Wohnungen, Schulen und Arbeitsplätze angewiesen sind und mit Waren versorgt werden müssen. Wenn also in Bayern gebaut wird, muss dieser Bedarf der Menschen gedeckt werden. Bauvorhaben abzulehnen bedeutet damit, dass das Gleiche anderswo errichtet wird und (auch) dort die Arbeitsplätze mit Wohngegenden entstehen. Eine Gemeine in unserer Region hat jedenfalls keinen realen Einfluss auf den Baubedarf. Wir haben schlicht die Chance, etwas Gutes daraus zu machen und unsere Region zukunftsfähig zu halten.