Artikel vom 15.07.2019
Bürgerstammtisch mit Bürgermeister
Thomas Dorsch: Beim Bauen nicht uniformieren!
„Fragen rund ums Baurecht sind ein kommunales Kernthema.“ So leitete der Wessobrunner CSU-Ortsvorsitzende Georg Guggemos ein, der sich über eine stattliche Zahl von 60 Interessierten im Gasthof Post freute. Zum öffentlichen Bürgerstammtisch hatte er diesmal Thomas Dorsch, den Bürgermeister der Nachbargemeinde Hohenpeißenberg eingeladen, um über typische Abläufe rund ums Bauen zu sprechen.
In lebhafter Debatte mit dem Publikum – die Erfahrungen mit dem Bebauungsplan „historische Staatsstraße“ schwangen hier mit – riet Dorsch bei Bebauungsplänen im Innenbereich zur Zurückhaltung. Wenn überhaupt sollte die Strukturierung der Bebauung sich möglichst auf die Kubatur beschränken und nicht „uniformieren“. Beim gemeindlichen Einvernehmen gehe darum, den Bauwerber zielgerichtet zu beraten, damit etwas Genehmigungsfähiges rauskommt. Bloßes Durchwinken sei ebenso wenig Sinn der Sache wie bei den Anforderungen übers Ziel hinauszuschießen und dann vom LRA ersetzt zu werden. Dorsch: „Unsere Aufgabe im Gemeinderat sind hierbei nicht Gestaltungsfragen“.
Weitere Themen des Abends waren die Erschließung von Bauland (Bauhofleistungen immer billiger als Fremdleistungen?), Modelle der Baulandentwicklung (Auflagen zu Preis und Käufer-Personenkreis), Möglichkeiten der staatlichen Förderung bei der Dorfentwicklung und allgemein die Partnerschaft der Gemeinde mit den ansässigen Gewerbetreibenden. Als goldene Regel für alle gemeindlichen Pläne empfahl Dorsch: Möglichst frühzeitig und intensiv mit den zuständigen Behörden und den betroffenen Bürgern reden. „Schließlich lebt ein Dorf von der Gemeinschaft.“