Ortsverband Wartenberg

Wartenbergs Glocken läuten zum ersten Mal

Glockenweihe

Die Teilnehmer der CSU: BGM Christian Pröbst, Landrat Martin Bayerstorfer, Markträte:Isabell Haindl, Nina Hieronymus, Markus Straßberger, Franz Gerstner, Michael Pröbst und 3. BGM Bernd Scheumaier Foto: Hieronymus

Wartenbergs Glocken läuten zum ersten Mal

Weihe der beiden neuen Schwergewichte lockt zahlreiche Gläubige auf den Marktplatz

Groß war der Andrang der Gläubigen am Sonntagvormittag auf dem Wartenberger Marktplatz (Bild links). Den Gottesdienst leiteten Pfarrer Gregor Bartkowski und Kreisdekan Martin Ringhof. Offizieller Akt: Ringhof weiht im Bild oben die beiden neuen Glocken. Die größere hat den Namen Maria Königin des Friedens, bei der kleineren handelt es sich um die Martinsglocke. © spa

Wartenberg – Schon wieder, und das so kurz nach dem großen Volksfestauszug in der Woche davor, war der Marktplatz in Wartenberg voller Menschen. Am Sonntagvormittag stand die Weihe der ersten beiden neuen Glocken der Pfarrkirche Mariä Geburt auf dem Programm. Zum Festgottesdienst war auch Martin Ringhof gekommen. Der St. Wolfganger Pfarrer und Kreisdekan, der in letzterer Funktion vor Ort war, zeigte sich sehr erfreut, dass ihm die Weihe übertragen worden war.

Die alten, noch hängenden Glocken durften zur feierlichen Messe die zahlreichen Bürger herbeiläuten, und der zuvor wolkenverhangene Himmel ließ pünktlich zur Weihe die Sonne durch. Mit einem Kirchenzug mit Fahnenabordnungen der Ortsvereine zog die Geistlichkeit ein. Pfarrer Gregor Bartkowski sagte, dass er hoffe, dass die neuen Glocken viele Generationen überdauern werden. Er nannte dazu das Beispiel der Rockelfinger Glocke von 1441, die immer noch ihre Dienste verrichte.

Ohne Spenden hätte es nicht geklappt

Die beiden neuen Glocken sollen ab sofort zum Gebet laden, ihre Anschaffung war dank zweier Groß- und vieler Einzelspender möglich geworden. Bartkowski hob hervor, dass man ganz bewusst die große Glocke „Maria Königin des Friedens“ als Ersatz für die Anton-Glocke weihe. Die kleinere Martinsglocke ist der Ersatz für die Josefsglocke.

Die Firma Perner aus Passau hatte Planung und Guss übernommen. Von Konrad Babits, der als Vertreter des Unternehmens gekommen war, erfuhren die Gläubigen, dass der Guss mit einem neuen Ofen erfolgt sei und die Glocken aus einer eigenen Legierung gefertigt worden seien. Das sei besonders wichtig, denn die Härte sei für die Beständigkeit und die Weichheit für den Klang von Bedeutung. Der Pfarrer dankte auch dem Architekten, Verwaltungsleiter Lambert Bart, Claudia Kroschwald für den Blumenschmuck an Glocken und Altar, den vielen Helfern beim Transport und schon mal denen, die dann den Einbau vornehmen werden.

Dekan Ringhof durfte erstmals eine Glockenweihe vornehmen. Er freute sich besonders, dass die kleine Glocke dem Heiligen Martin, seinem Namenspatron, geweiht werde. Darüber freute sich noch ein zweiter Martin, nämlich Landrat Bayerstorfer. Ringhof sprach noch die Veranstaltungen zur 300-Jahr-Feier der Pfarrkirche, die das ganze Jahr noch stattfinden, an, zu denen die Glockenweihe bestens passe.

Der Dekan erinnerte dann daran, dass Glocken früher auch zur Zeitmessung dienten, vor Gefahren warnten oder auch den Tod verkündeten. Viele dieser Aktionen erfülle heute das Smartphone, doch die Glocken hätten darüber hinaus die wichtige Aufgabe zu mahnen, mit der Lebenszeit richtig umzugehen. „Vielleicht gibt es aber auch bald eine App, die zum Beten einstimmt“, meinte Ringhof. Die Glocke solle aber auch heute noch mehr als nur die Zeit anzeigen, die etwas unglaublich Kompliziertes sei. „Denn es gibt nicht nur gute, sondern auch schlechte Zeiten.“ Die Zeit sei der Rohstoff, aus dem die Ewigkeit geschaffen werde. Der Dekan appellierte: „Lassen Sie sich von Glocken zusammenrufen, einladen, um die Gemeinschaft stark und lebendig zu halten.“

Der Dekan weihte dann beide Glocken und salbte sie mit Krisam. Pfarrer Bartkowski schlug danach erstmals die große Glocke an und der Dekan die kleine Glocke. Beide haben einen wundervollen Klang mit lang anhaltendem Nachklang, so der Tenor unter den Zuhörern.

Bürgermeister Christian Pröbst trug die Fürbitten vor. Landrat Bayerstorfer sagte, er sei stolz, dass es in unserem Bayernland noch Glocken gieße. So wisse er, dass sich der Pfarrer besonders gefreut habe, als der zweite Versuch des Gusses (wir berichteten) dann gelungen sei. Dank gelte den vielen Spendern, das stärke das Gemeinschaftsgefühl. Die Glocken sollten mit ihrem Klang die Herzen der Menschen öffnen.

Die Große wiegt 2600 Kilogramm

Die Vorsitzende des Pfarrgemeinderats, Astrid Gromes, schloss sich den Dankesworten an, insbesondere auch an Maria Huber, die vom Himmel herab zuschaue. Den Festgottesdienst umrahmte Christian Rott mit dem Kirchenchor und den Solisten Steffi Weltrich-Streit, Brigitte Auer, Markus Kunzendorf und Peter Bisaha.

Nach dem feierlichen Gottesdienst schloss sich ein Stehempfang am Marktplatz an. Die große Glocke wiegt 2600 Kilogramm und wird demnächst durch die bereits vergrößerte Schallluke in den Kirchturm verbracht. Ein genauer Termin steht noch nicht fest. Die kleine Glocke bringt es auf 1500 Kilo.
SPA