Artikel vom 29.04.2024
Alle haben einen Kindergartenplatz
Wartenberg: Kapazitäten knapp, aber noch ausreichend
– Mittagsbetreuung „proppenvoll“
VON KLAUS KUHN
Wartenberg – In Sachen Kinderbetreuung ist die Marktgemeinde Wartenberg so etwas wie eine Insel der Glückseligen: „Jedes Wartenberger Kind bekommt einen Platz!“ Das war die zentrale Botschaft von Bürgermeister Christian Pröbst in der Sitzung des Ausschusses für Bildung und Kultur. Das ist insofern bemerkenswert, als es in einigen Kommunen ringsum ganz anders aussieht. In der Nachbarstadt Moosburg zum Beispiel spitzt sich die Krise wegen mangelnder Betreuungsplätze derzeit zu, bis hin dazu, dass Rathausmitarbeiter direkt angegangen werden.
Kinder aus Nachbarkommunen – und dies erschien Pröbst aus genannten Gründen relevant – werden nicht aufgenommen. Grund: Im Überfluss haben die Wartenberger die Plätze nun auch wieder nicht.
Drei Einrichtungen haben Krippengruppen. Addiert sind es drei freie Plätze, die noch vergeben werden könnten. Ähnlich sieht es bei den Kindergärten aus: Hier sind unter dem Strich sechs Plätze noch frei. Das ist nicht üppig angesichts des Zuzugs.
Versteckt, aber deutlich, äußerte der Bürgermeister ein Lob an seinen Vorgänger. Die aktuelle Versorgungslage kommentierte er nämlich so: „Das liegt daran, dass wir immer gut am Ball geblieben sind.“ Und wo er schon mal beim Loben war, bekamen die Einrichtungsleitungen auch etwas ab: „Es ist eine gute Stimmung da“, sagte Pröbst und sah hierin auch eine Erklärung dafür, dass nicht nur die Räume, sondern auch das Personal in Wartenberg verfügbar sind. Wie wenig selbstverständlich das ist, zeigen die großen Anstrengungen überall bei der Personalsuche.
Eine dieser Einrichtungsleiterinnen ist auch Mitglied des Gremiums: CSU-Rätin Isabell Haindl leitet das katholische Pfarrkinderhaus. Sie regte an, vielleicht dem Beispiel von Berglern zu folgen und bei den Buchungen mehr über Online-Portale zu gehen. „Das wäre zu überdenken.“
„Proppenvoll“, so Pröbst, sei dagegen die Mittagsbetreuung. „Wir haben mit 50 Kindern kalkuliert, es sind jetzt 57. Mehr geht beim besten Willen nicht.“ Alle, die sich angemeldet haben, seien untergebracht, aber mehr auch nicht. Der Bürgermeister machte deutlich: „Wer jetzt noch kommt, hat Pech.“
Beschränkend wirkt neben dem Personal die Mensa. Diese sei mit ihren Kapazitäten ohnehin an der Grenze, weshalb nicht mehr Kinder aufgenommen werden könnten.