Artikel vom 02.11.2024
Baby-Sprechstunde im Familienstützpunkt
Alles, was Eltern wissen wollen
Bericht im Erdinger Anzeiger vom 2.11.2024
Wartenberg – Seit einigen Wochen läuft in Wartenberg ein Beratungsangebot, mit dem der Landkreis als Träger des Familienstützpunktes eine Lücke schließen will: Es ist die Baby-Sprechstunde, die immer am ersten und dritten Montag im Monat von 9 bis 11 Uhr im Bürgerhaus angeboten wird und die gleichnamigen Gelegenheiten am zweiten und vierten Montag im Monat zur selben Uhrzeit im Klinikum in Erding ergänzt.
Conny Lösel, Christiane Rutz und Susanne Lenar sind Familienkinderkrankenschwestern, die hier im von Elisabeth Schrögmeier geführten Familienstützpunkt tätig sind. Es ist eine offene Sprechstunde, was bedeutet, dass niemand sich anmelden muss, wie Schrögmeier beim Pressetermin betonte. Unterstützt wird das Angebot vom Markt Wartenberg, der nicht nur die Räume vorhält, sondern auch mit Material aushilft: Waage, Wickelauflage und Heizstrahler.
Diese Unterstützung sei „auffallend unkompliziert“ gelaufen, wie vier Frauen berichteten. Bürgermeister Christian Pröbst: „Die Baby- und Kleinkindersprechstunde ist eine Bereicherung für den Markt Wartenberg, und ich danke dem Landratsamt für die gute Zusammenarbeit.“
Bei jeder Sprechstunde kommen aktuell ein bis zwei Mütter, es könnten durchaus noch mehr werden. Jedes Mal ist eine der drei Fachkräfte da, und die Leiterin meinte, es solle bewusst ein niederschwelliges Angebot sein für Fragen, „für die man nicht gleich zum Arzt geht“.
Schwerpunkte: Schlaf und Ernährung
Dafür nannten die drei Expertinnen zwei Schwerpunkte: Schlafprobleme und Ernährung. „Babys schlafen anders als Erwachsene“, wurden sie genauer. Es sollten individuell auf die jeweiligen Familien zugeschnittene Lösungen gefunden werden. Genau dabei wollen die Fachleute helfen, denn eine Erfahrung haben sie auch schon gemacht: „Viele Mamis kommen erst, um sich beraten zu lassen, wenn sie schon auf dem Zahnfleisch daher kommen.“ So weit müsse es keine Mutter kommen lassen.
Das zweite große Thema ist Ernährung. Auch hier registrieren die Drei einen gewissen Nachholbedarf, auch was die Information angeht. Ob der kleine Erdenbürger genügend zu sich nimmt, das stellen sie schnell an der Waage fest. Und dann kam öfter schon eine ganz gezielte Frage: „Es gibt etliche Mütter, die wollen noch nicht abstillen, aber dann soll das Kind in die Krippe, weil die Mutter wieder arbeiten gehen muss.“ Was in einer solchen Lage tun? Die Fachfrauen beruhigten: „Das geht schon, das Baby hält das schon aus, vier Stunden ohne die Mama.“
Schrögmeier spannte bei diesen konkreten und schon öfter wiederholten Fragen den Bogen und sah die Babysprechstunde angesiedelt zwischen Eltern und Kinderarzt oder Hebamme. Für die Fachkräfte gibt es immer wieder Fortbildungen. Was die drei Fachfrauen beobachten, ist, dass Mütter – zumeist sind es eben doch die Frauen – auch mehrfach kommen. Weitere Statistiken gibt es so gut wie keine, denn die Mamas dürfen auch anonym vorbeischauen. Schrögmeier machte auf diese Möglichkeit aufmerksam.
Vorträge ergänzen das Angebot
Ergänzt wird das Angebot durch Vorträge wie etwa zuletzt im Wittelsbacher Saal zum Thema „Die Signale des Babys verstehen“. Am 14. November geht es um 18 Uhr am selben Ort über das Thema „Vom Brei zum Familientisch“ in Zusammenarbeit mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Dazu ist eine Anmeldung nötig unter Tel. (01 51) 23 69 64 76 oder per E-Mail an familienstuetzpunkt.wartenberg@lra-ed.de. Die Veranstaltung ist kostenfrei.
KLAUS KUHN