Artikel vom 09.02.2024
Erdinger Anzeiger vom 9. Februar
Im neuen Schuljahr geht’s nicht mehr ohne Container
Freitag, 9. Februar 2024, Erdinger Anzeiger / Lokalteil
Im neuen Schuljahr geht’s nicht mehr ohne Container
Die große Erweiterung und Sanierung der Marie-Pettenbeck-Schule in Wartenberg wird sich über ein Jahrzehnt erstrecken und nach aktueller Kostenschätzung rund 40 Millionen Euro verschlingen. Wann die schrittweisen Arbeiten beginnen, ist noch unklar. Sie kommen, so viel steht bereits fest, allerdings zu spät, um die ganz akute Raumnot an der Grund- und Mittelschule zu lindern. Deswegen wird nun an einer Übergangslösung gebastelt, die zum Schuljahresbeginn 2024/25 im September bereitstehen soll. Erste Ideen wurden am Mittwoch im Marktrat diskutiert. „Die Mittelschule ist dieses Jahr an ihre Kapazitätsgrenzen gekommen“, schreibt die Gemeindeverwaltung in der Tischvorlage an die Räte. Das sei „schneller eingetreten als erwartet“, weswegen schon für das kommende Schuljahr zusätzliche Klassenräume bereitgestellt werden müssten. In einem ersten groben Entwurf von Planer Franz Pezold ist eine eingeschossige Lösung mit drei nebeneinanderliegenden Klassenzimmern zu sehen.
Das Ganze ist westlich der Strogenhalle angedacht, sodass hier „keine Kollision mit der anstehenden Schulerweiterung und Sanierung besteht“, so die Verwaltung. „Wir brauchen Räumlichkeiten“, stellte auch Bürgermeister Christian Pröbst (CSU) klar. Vor Ostern werde es eine größere, nichtöffentliche Versammlung in der Strogenhalle geben, bei der es um Grundstücksfragen gehen werde. Im Boot sind freilich auch die anderen, über Mittelschule respektive Schulverband beteiligten Gemeinden Langenpreising, Berglern und Fraunberg. Auch sie werden die Planungen laut Pröbst vorgestellt bekommen. Was für eine Übergangslösung kommt, ist aktuell noch nicht klar. „Vielleicht könnten wir es so bauen, dass es ein Modul aus Holz wird, das man später verwenden kann für Mensa, Anbau oder irgendwas“, schlug Pröbst vor. So hätten es auch die Langenpreisinger schon gemacht. Man nehme so nicht Geld in die Hand und werfe es später quasi zum Fenster raus. Möglich sind allerdings auch eine klassische Containerbauweise oder ein Mietprojekt.
Zwei erste Kostenschätzungen lagen dem Rat bereits vor – besagte Module würden sich demnach auf rund 1,2 Millionen Euro belaufen, Container auf gut 800 000 Euro. Das Ganze ist freilich auch eine haushaltstechnische Frage. Es werde nicht nur der Schulverband alleine zahlen, so Pröbst. In die Module oder Container einziehen sollen die 9+2-Schüler. Die Kleineren wolle man nicht vom Schulgebäude separieren. Die Diskussion drehte sich auch um die sanitären Anlagen. In Pezolds grobem Plan sind WCs eingezeichnet. Aber kann man dafür nicht auch die Strogenhalle nutzen? Oder ist das aufsichts- und sicherheitstechnisch schwierig? Eventuell einen Durchbruch machen von der Halle in einen Anbau mit Schüler-WCs? Zu diesen Fragen erging noch kein Beschluss. 19:0 votierte der Rat aber dafür, die Planung weiterzuführen und dann dem Bauausschuss vorzulegen.
Vergangenen Oktober war bekannt geworden, dass es eine Übergangslösung braucht. Im Schulverband berichtete Rektor Michael Braun damals von dringendem Raumbedarf: „Im Vergleich zum Vorjahr haben wir vier Schüler mehr in der Grundschule (jetzt 205) in zehn Klassen und 24 mehr in der Mittelschule (333) in 14 Klassen – Tendenz nach oben.“
MARKUS SCHWARZKUGLER