Ortsverband Wartenberg

Aus dem Erdinger Anzeiger

Im Wartenberger Rathaus fehlen 500 Quadratmeter

Zu wenig Platz bietet das Wartenberger Rathaus, das Nebengebäude bietet Möglichkeiten. © Roland Albrecht

Im Wartenberger Rathaus ist es fürs Arbeiten im Alltag eigentlich deutlich zu eng. Es gibt viele Ideen, die Planung zur Erweiterung wird nun angeschoben.

Wartenberg – Das Rathaus der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Wartenberg platzt aus allen Nähten. Bei einer Bedarfsermittlung kam heraus, dass über 1400 Quadratmeter für einen optimalen Ablauf in der Gemeindeverwaltung benötigt würden. Vorhanden sind allerdings gerade einmal 911 Quadratmeter Nutzfläche – es fehlen also knapp 500. Die Enge bringt weitere Nachteile: Weite Wege für Besucher zum Bürgerbüro im hinteren Teil des Rathauses oder erschwerte Bedingungen für konzentriertes Arbeiten in den Großraumbüros. In der Gemeinschaftsversammlung der VG in der Langenpreisinger Schulturnhalle stellte Planer Franz Pezold am Dienstagabend Lösungen für diese Problematik vor.

Das dritte Obergeschoss wurde bislang komplett vermietet und könnte 220 Quadratmeter neue Flächen für die Rathausmitarbeiter bringen. Für diesen Bereich gebe es Pläne von vor 20 Jahren, meinte der Experte: „Näher wurde es danach nicht mehr betrachtet, weil eine Nutzung nicht vorhanden war.“

Derzeit befindet sich neben der Abteilung Finanzen vor allem das Bauamt im zweiten Obergeschoss. Dieses soll nach den Vorstellungen Pezolds komplett nach ganz oben ziehen: „Den Schnitt der Wohnungen können wir dafür fast ganz so lassen, nur die eine oder andere Wand muss weg.“ Aus den Bädern könnten Kopierräume oder Teeküchen entstehen.

Für eine Nutzung des obersten Bereichs brauche es allerdings eine neue Fluchttreppe als zweiten Rettungsweg: „Es werden deutlich mehr Leute diese Flächen nutzen. Eine solche Treppe könnte an der Rückwand des Aufzugschachts entstehen.“

Die frei werdenden Flächen im zweiten Obergeschoss übernähme einerseits der Bereich Finanzen, andererseits könnten dort auch die zwei Mitarbeiter der EDV einen Platz finden. Während im ersten Obergeschoss bis auf kleine Änderungen für einen Rettungsweg nichts passieren soll, stellt sich Pezold für das Erdgeschoss einen offenen Eingangsbereich vor: „Es könnte ein Bürgerbüro mit einer halboffenen Theke entstehen.“ Das sei aber bislang nur eine Idee.

Weil der Sitzungssaal für den Markt Wartenberg – es handelt sich dabei eigentlich um das Foyer des Rathauses – nach der Erhöhung auf 20 Marktgemeinderatsmitglieder ebenfalls Platzprobleme birgt, beschäftigte sich der Planer auch damit. Stetige Umbaumaßnahmen vor jeder Sitzung sorgen dort außerdem für einen großen Aufwand, da der Raum ansonsten anderweitig genutzt wird. Eine mögliche Lösung findet sich im Nebengebäude: „Dort ist ein Saal mit 120 Quadratmetern möglich. Allerdings müssten zuvor baurechtliche Fragen geklärt werden.“ Denn das Nebengebäude befinde sich an der Grundstücksgrenze, daher könnten die nötigen Abstandsflächen einen Strich durch die Rechnung machen. Pezold zeigte sich aber guter Dinge, dass das Vorhaben genehmigungsfähig ist.

Mit dem Umzug des Sitzungssaals würden im Erdgeschoss des Hauptgebäudes weitere Flächen frei, die etwa für Besprechungen genutzt werden könnten. Mit dem Nebengebäude hätte man insgesamt 1265 Quadratmeter Fläche zur Verfügung, annähernd so viel wie in der Bedarfsanalyse ermittelt.

Derzeit handle es sich erst einmal um einen Zwischenbericht zur Machbarkeitsstudie, betonte der Planer. Der stellvertretende Gemeinschaftsvorsitzende Christian Pröbst, gleichzeitig Wartenbergs Bürgermeister, sagte: „Heute signalisieren wir, ob wir das Ganze weiterverfolgen wollen. Dann kommt das in den Wartenberger Marktgemeinderat, und dort schauen wir, wie es finanziert werden kann.“ Der erste Schritt sei im dritten Obergeschoss bereits erfolgt – den Mietern habe man gekündigt. „Jetzt wollen wir den zweiten Schritt machen.“

Die Frage zu den Kosten kam in der Sitzung auf. Pezold tat sich angesichts ungewisser Kostensteigerungen schwer, es könnte sich aber insgesamt bei ungefähr 1,5 Millionen Euro bewegen. Am Ende gab es ein einstimmiges Ergebnis für die Studie. Gleichzeitig beauftragte die Gemeinschaftsversammlung den Markt Wartenberg zur Aufnahme der Planungsarbeiten und die bauliche Umsetzung.