Aufruf zu solidarischem Miteinander

aus der Moosburger Zeitung vom 3. Januar 2022

Aufruf zu solidarischem Miteinander

Bürgermeister und Marktgemeinderäte appellieren an die „Spaziergänger“

Wartenberg. (bs) Bereits zweimal gab es montags unangemeldete „Spaziergänge“ von Impfgegnern, die nächste wird heute erwartet. Die bisherigen Demos sind friedlich verlaufen. Für Mittwoch ist eine weitere angekündigt, diesmal angemeldet, wie Bürgermeister Christian Pröbst mitteilte. Nun haben die Wartenberger Bürgermeister Christian Pröbst, Carla Marx und Bernd Scheumaier sowie alle Markträte einen Aufruf formuliert.

Darin heißt es: „Die Pandemie verlangt uns viel ab. Deswegen sind der Zusammenhalt, die Solidarität, die Nachsicht, die Umsicht und die Geduld von enormer Bedeutung. Nicht jeder beschrittene Weg stellte sich als zielführend heraus – allerdings gilt es zu betonen, dass alle Verantwortlichen auf allen Ebenen versuchen, für die Bürger und im Sinne ihres Schutzes vor gesundheitlichen Schäden zu handeln.

Um den besten Weg zur Bekämpfung der Pandemie zu beschreiten, bedarf es Diskussionen, denn wir sind uns einig: Nur zusammen finden wir den Weg aus der Pandemie heraus. Das ist ein Ziel, das wir alle sobald wie nur möglich erreichen wollen. Dementsprechend reagieren wir mit großem Unverständnis auf die als „Spaziergang“ getarnten Demonstrationen. Es ist ein wichtiger Teil unseres demokratischen Diskurses, die Meinung über die Corona-Schutzmaßnahmen zu äußern.

Wir haben Verständnis für diejenigen, die Fragen zur Schutzimpfung haben oder darauf mit Unsicherheit reagieren.

„Bei Spaziergängen geht es nicht um Freiheit“ Allerdings muss sich jeder und jede, der an diesen nicht genehmigten Demonstrationen teilnimmt, die Frage stellen, wen sie durch ihre Teilnahme unterstützen und ob sie damit indirekt die antidemokratischen Werte und die unsolidarische Haltung teilen oder sich für die Zwecke und Ziele anderer instrumentalisieren lassen wollen. Auch wenn die mögliche Antwort auf diese Fragen ein „Nein“ wäre – durch die Teilnahme unterstützen sie dies, denn: In diesen „Spaziergängen“ geht es nicht um Frieden und Freiheit – das Ziel der „Spaziergänge“, ist genau das Gegenteil.

Wir, die demokratischen Fraktionen im Marktgemeinderat, rufen alle Bürger zum friedlichen und solidarischen Miteinander auf. Nur der gemeinsame Dialog und ein solidarisches Miteinander werden uns aus der Pandemie führen. Hass und Hetze – und diese verurteilen wir
zutiefst – sind nicht die Schlüssel zur Bekämpfung der Pandemie.

Deswegen bitten wir Sie weiter zusammenzuhalten und sich künftig von unerlaubten Ansammlungen zu distanzieren, damit wir unser gemeinsames Ziel, die Pandemie zu bekämpfen, zeitnah erreichen. Um die Pandemie erfolgreich zu überwinden, haben wir einen Appell an Sie: Lassen Sie sich impfen.“