Ortsverband Wartenberg

Rendite wichtiger als Ökologie

Wartenberger Photovoltaik-Umfrage

Präsentierte die Umfrage: Markus Straßberger, einer von drei Umweltreferenten des Marktrats. © klk

Bericht im Erdinger Anzeiger von Klaus Kuhn

Die drei Umweltreferenten des Marktes Wartenberg, Dominik Rutz, Michael Paulini und Markus Straßberger, haben ihre erste große Gemeinschaftsarbeit vorgelegt und eine umfangreiche Umfrage zur Nutzung der Sonne zur Stromerzeugung ausgewertet. Sie mündet in einer Veranstaltung, die am 24. Juni stattfinden und in Zusammenarbeit mit den Solarfreunden Moosburg organisiert werden soll.

Die Präsentation im Bau-, Planungs- und Umweltausschuss übernahm Markus Straßberger, der einige wesentliche Ergebnisse nannte. „Der Informationsbedarf ist da“, stellte er fest. Und: „Die Rendite ist wichtiger als die Ökologie.“ Gerade mal zwei Prozent fanden die Rendite unwichtig, 58 Prozent dagegen sehr wichtig, weitere 19 Prozent wichtig.

Der Rücklauf gestattet nach den Worten Straßbergers durchaus eine repräsentative Aussage: Über 100 hätten mitgemacht. Knapp die Hälfte davon hat bereits eine PV-Anlage in Betrieb, knapp zehn Prozent planen eine. Beim Stromspeicher sieht es noch ganz anders aus: Nur zehn Prozent haben einen solchen installiert, aber knapp 20 Prozent planen, das zu tun.

Ein Elektrofahrzeug fahren nicht einmal zehn Prozent, aber immerhin denken über 20 Prozent darüber nach, eines zu beschaffen. Thermische Solarnutzung ist für über 30 Prozent der Umfrageteilnehmer bereits Praxis, allerdings denken nur fünf weitere Prozent darüber nach, auch darauf zu bauen.

Detailliert haben die Organisatoren den Beratungsbedarf analysiert. Dabei rücken für manche Fragen in den Mittelpunkt, mit welchen Umweltbelastungen die Herstellung der Batterie verbunden ist, wie lange diese hält, und was am Ende der Nutzungsdauer damit wird. Ein Umfrageteilnehmer würde sogar eine Windkraftanlage in seinen Garten stellen.

Mehrfach wurde in den Antworten die Wirtschaftlichkeit in den Fokus gerückt – mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung wie etwa Amortisationsdauer und Einspeisevergütung. Viele Umfrageteilnehmer scheuen noch die hohen Anschaffungskosten. Andere dagegen vermuten, dass ihr Dach nicht geeignet sei. Hier, so Straßberger, werde wohl eine individuelle Potenzialanalyse, die angeboten werden soll, greifen müssen.

Was geschieht bei historischen Gebäuden? Auch diese Frage kam auf. Nikolaus Hintermaier (FDP) brachte bei der kurzen Diskussion noch ein weiteres Thema auf, das jetzt bearbeitet werden soll: Er berichtete nämlich von Schwierigkeiten bei der Stromabnahme, die schon bei einer Spitzenleistung von 30 Kilowatt ein Problem werden könne. Straßberger gab zu, dass dies bisher nicht aufgefallen sei, dass man dem aber natürlich nachgehen werde.

Das Thema „Sonnenenergienutzung“ sei relevant, schloss Straßberger aus den Umfragerückläufen. Bürgermeister Christian Pröbst hielt den Termin am Donnerstag, 24. Juni, für „sehr gut“. Im Terminkalender der Solarfreunde stand er bei Redaktionsschluss allerdings noch nicht.

KLAUS KUHN