Ortsverband Wartenberg

Frauen-Union Bayern fordert Hilfe

Psychischer Leidensdruck muss reduziert werden

Ulrike Scharf MdL, Landesvorsitzende Frauen-Union Bayern, Staatsministerin a.D.

Positionspapier der Frauen-Union Bayern

München, im März 2021.
Für die Frauen-Union Bayern ist die Gesundheitsvorsorge eine Gemeinschaftsaufgabe, die Jede und Jeden betrifft. Ein bewusster und achtsamer Umgang mit der eigenen Gesundheit ist notwendig, um die Immunabwehr zu stärken. Die Sensibilisierung und Bewusstseinsschaffung für das Thema „Gesundheitsprävention“ sind für die Frauen-Union unerlässlich. Insbesondere im Hinblick auf die Corona-Pandemie ist die seelisch psychische Stabilität von großer Bedeutung für die Gesundheit der Menschen.

Frauen, Kinder & Jugendliche
Frauen tragen in der Corona-Pandemie die Hauptlast der Care-Arbeit. Hierunter fällt neben der Pflege von Angehörigen vor allem auch die Kinderbetreuung. Die Sorgearbeit wird bestmöglich mit dem Beruf im Home Office vereinbart. Der dadurch entstehende psychische Stress und Druck auf die Frauen darf nicht in einer Rolle rückwärts enden. Frauen dürfen nicht in alte Rollenmuster zurückgedrängt werden. Familie und Beruf müssen für Frauen und Männer gleichermaßen vereinbar sein!
Gewalt gegen Frauen und Kinder ist ein gravierendes Problem, das sich im Zuge der Pandemie noch verschärft hat. Betroffene sind in diesem Zusammenhang enormen psychischen Belastungen ausgesetzt und benötigen Unterstützung. Um der Gewalt gegen Frauen und Kinder entschlossen entgegenzuwirken, müssen bestehende Hilfs- und Beratungsangebote, wie z.B. Frauenhäuser, flächendeckend weiter ausgebaut und personell verstärkt werden.

Hass & Hetze im Netz gegenüber Frauen, Kindern und Jugendlichen steigt rasant an. Das Problem war vor der Corona-Krise bereits bekannt, hat sich mit ihr aber noch im Besonderen verschärft. Das Internet ist aber kein rechtsfreier Raum - Verleumdungen, Beleidigungen und Verunglimpfungen im Netz muss entschiedener begegnet werden. Frauenfeindliche Straftaten müssen deshalb in der Kriminalstatistik erfasst und Hilfs- und Beratungsangebote für Familien ausgebaut werden.
Zahlreiche Studien belegen, dass Kinder und Jugendliche stark unter der Corona-Pandemie und ihren Folgen leiden. Seit Monaten haben viele von ihnen keinen geregelten Alltag. Soziale Kontakte in der Schule und in der Freizeit sind auf ein Minimum reduziert. Die so wichtige sportliche Betätigung in Vereinen, Mannschaften und anderen Gruppierungen kann nicht stattfinden. Der daraus resultierende Bewegungsmangel belastet viele Kinder und Jugendliche zunehmend auch psychisch. Die Situation in den Familien, oft auf engstem Raum über Monate hinweg, ist ein Stressfaktor. Es müssen daher dringend Schutz- und Hygienekonzepte entwickelt werden, die es unter Beachtung des jeweiligen lokalen Infektionsgeschehens, zu lassen Sport in Gruppen an der frischen Luft, z.B. Fußball, wieder zu ermöglichen. Auch für Indoor-Sportarten müssen Perspektiven erarbeitet werden.

Seniorinnen und Senioren
Die Seniorinnen und Senioren trifft die Krise in besonderem Ausmaß. Neben der Angst und Sorge um die eigene Gesundheit leidet die ältere Generation zunehmend unter der Einsamkeit, die aufgrund der fehlenden Kontakte zur Familie und dem sonstigen sozialen Umfeld entsteht. Depressive Stimmungen und eine Verschlechterung des gesamten Gesundheitszustands sind die Folge. Die Frauen-Union Bayern appelliert daher den in vielen Städten und Kommunen bereits gelebten generationenübergreifenden Zusammenhalt aufrecht zu erhalten und weiter zu stärken. Mit Hilfsbereitschaft, Solidarität und durch das große bürgerschaftliche Engagement haben wir bereits im ersten Lockdown 2020 die Seniorinnen und Senioren bestmöglich, z.B. durch Einkaufsdienste und Telefonsprechstunden, unterstützt. Auch in den kommenden Wochen ist diese Gemeinschaftsleistung wichtig, um die ältere Generation zu schützen und zu entlasten.


Zusammenfassung der Forderungen

  •  Familie und Beruf müssen für Frauen und Männer gleichermaßen vereinbar sein!
  •  Um Gewalt gegen Frauen und Kinder entschlossen entgegenzuwirken, müssen bestehende Hilfs- und Beratungsangebote wie z.B. Frauenhäuser flächendeckend weiter ausgebaut und personell verstärkt werden.
  •  Frauenfeindliche Straftaten müssen deshalb in der Kriminalstatistik erfasst werden.
  •  Hilfs- und Beratungsangebote für Familien im Zusammenhang mit Hass & Hetze müssen aufgebaut werden.
  •  Es müssen Perspektiven für Kinder und Jugendliche für die sportliche Betätigung in Gruppen an der frischen Luft und für Indoor-Sportarten erarbeitet werden.
  •  Der generationenübergreifende Zusammenhalt ist wichtig, um insbesondere die Seniorinnen und Senioren zu entlasten und zu unterstützen.