Artikel vom 28.08.2020
„Wahnsinnig geiles Heimspiel“ für DeSchoWieda
Konzert am Nikolaiberg

Bericht von FABIAN HOLZNER Erdinger Anzeiger / Merkur vom 28.8. 2020
Wartenberg – „Da werd a Ritual draus, des mach ma nächstes Jahr wieda!“, rief Gitarrist und Sänger Maximilian Kronseder am Ende eines einzigartigen DeSchoWieda-Konzerts in Wartenberg und erhielt lautstarke Zustimmung. Die Begeisterung über die sehr kurzfristig auf dem Nikolaiberg aufgezogene Veranstaltung war auf und vor der Bühne hoch, zum Schluss euphorisch – nicht zuletzt, weil es für die Musiker aus Wartenberg und Erding „a wahnsinnig geiles Heimspiel“ war.
Die fünf Profis in der „neuen Volksmusik“ zeigten über fast zwei Stunden, dass sie in der Corona-Pause nichts verlernt haben. Für die auf 190 Personen begrenzte Menge galt: „EndlichWieda!“ Schon eine Stunde vor Beginn besetzten Fans jeden Alters die vom Reiter-Bräu bereitgestellten Bierbank-Couchen oder mitgebrachte Klappstühle, breiteten Decken in den ihnen zugewiesenen, mit Rasenfarbe markierten Parzellen aus und begannen mit Wurstsemmeln oder Nudelsalat aus der Tupperdose ein großes Picknick. Kulturausgezehrt, brauchte es nur wenige Takte, bis zur Bassmelodie der Tuba (Florian Gröninger) und den einsetzenden Klängen der Steirischen Harmonika (Tobias Loechle), des Schlagzeugs (Felix Ranft) und der E-Gitarre (Sebastian Kronseder) mitgeklatscht wurde und einige in die Mundart-Texte einstimmten.
Die hinter den Bäumen untergehende Sonne, auf den angrenzenden Wiesen spielende Kinder und das ausgerufene Motto „Heid moi ned an moing denga“ ergab ein Open-Air-Ambiente, das von der zweiten Programmhälfte noch gesteigert wurde: Feuerschalen und Fackeln wurden entzündet, und die Bühnenbeleuchtung ließ die Schatten der Musiker auf der Mauer der Nikolaikapelle tanzen.
Zwischen den Liedern verstrich keine Pause ohne Publikumskontakt, es gab Anekdoten über Videodrehs, und auf die „Parzelle 6 aus Taufkirchen“, eine Gruppe junger Frauen in der ersten Reihe, kam Sänger Kronseder immer wieder zurück. Diese entwickelte sich zum Tanz-Zentrum der ganzen Wiese.
Initiator und Organisator war Bürgermeister Christian Pröbst. Mit seinem Nachbarn Max Kronseder besuchte er kürzlich das Freiluftkonzert von Django 3000 auf dem Langenpreisinger Fußballplatz (wir berichteten) und fand, dass so etwas auch seine Marktgemeinde kann. Der TSV zog die Markierungslinien, der KulturMarkt, die Fotofreunde, Bauhofmitarbeiter und viele Gemeinderatsmitglieder beteiligten sich am Aufbau und als Ordnungspersonal.