Ortsverband Wartenberg

Gewässertiefe aus Sicherheitsgründen erhöht

Thenner See: Badesteg ist wieder frei

Baggerarbeiten am Steg: Marktrat Martin Hamberger (vorne) und DLRG-Mitglieder beobachteten das Vorgehen der Firma Wurzer. © Roland Albrecht

 von Markus Schwarzkugler, Erdinger Anzeiger vom 12.8.2020 

Die Badegäste am Thenner See freuen sich: Der Steg ist nach Arbeiten am Mittwoch wieder freigegeben. Doch es gibt eine neue Gefahrenquelle.

Wartenberg – Einen Monat lang war der Badesteg am Thenner See gesperrt, seit Mittwoch ist er wieder freigegeben – zumindest zu den Zeiten, in denen die Wartenberger DLRG Wachdienst hat. Wie berichtet, hatte diese den Steg Mitte Juli aus Sicherheitsgründen gesperrt.

Grund war die geringe Wassertiefe von 1,40 Metern an der Vorderkante des Stegs. Deswegen hat am Mittwoch ein Team der Firma Wurzer, beauftragt vom zuständigen Landratsamt, unter den Augen von DLRG-Mitgliedern gebaggert und die Wassertiefe auf rund drei Meter erhöht, berichtet Marktrat Martin Hamberger, der gestern auch vor Ort war und bei der Kreisbehörde in den vergangenen Tagen wegen der Arbeiten nachgehakt hatte. „Was ist denn los, dass da gesperrt ist?“ Diese Frage habe er von Bürgern öfter gehört.

Dass die Sperre richtig war, hat laut DLRG-Vorsitzendem Norbert Hartmann der schreckliche Badeunfall Ende Juli in einem Weiher bei Eichenkofen gezeigt, als sich ein 22-jähriger Erdinger beim Hechtsprung einen Halswirbel gebrochen hat (wir berichteten).

Nun ist der Steg in Thenn wieder frei. Auf Anordnung des Landratsamts aber nur zu den Wachdienstzeiten der DLRG, samstags von 13 bis 18 Uhr und sonn- beziehungsweise feiertags von 10 bis 18 Uhr. Bei großem Andrang bleibt die DLRG auch gerne länger vor Ort, berichtet Hartmann.

Einen zusätzlichen Wachdienst haben die Lebensretter gestern eingelegt – pünktlich zur Freibaggerung quasi. Und auch deshalb, um die Bürger gleich am ersten Tag zu warnen. Denn an einer Stelle geht es wegen der Verlagerung des Kieses plötzlich, und nicht kontinuierlich in die Tiefe. Die DLRG weist auf diese Abrisskante und laut Hartmann „neue Gefahrenquelle“ mit Flatterband und Plakaten hin. Bei anderen Weihern seien solche Stellen ganz normal, sagt Hartmann.

Nach einem Gerichtsurteil, durch das ein Bürgermeister in Hessen nach einem schweren Badeunfall wegen fahrlässiger Tötung verurteilt worden ist, hatte der Landkreis neben dem Steg am Notzinger Weiher auch die Badeinsel im Thenner See sperren lassen. Daran wird sich vorerst nichts ändern. „Wir sind an einer Lösung für die nächste Badesaison dran“, verspricht Hamberger, dem die Insel wichtig ist. Schließlich könne diese im Notfall für Badegäste zum rettenden Ufer werden.