Ortsverband Waldthurn

Wieder mehr Einwohner in Waldthurn

Bürgerversammlung 2021

Marktgemeinde gibt Rechenschaft – Wieder mehr Einwohner in Waldthurn

 

Waldthurn. Bürgermeister Josef Beimler und sein Marktrat legten bei der Bürgerversammlung beim Maler-Michl gegenüber den Bürgern Rechenschaft ab. „Viele Maßnahmen sind gelungen – einige sind aber auch auf der Strecke geblieben – aber Marktrat und Marktverwaltung werden gemessen, was sie tun und nicht tun“, resümierte Bürgermeister Josef Beimler. So blickte er wegen der damals ausgefallenen Präsenzveranstaltung kurz auf das Jahr 2020 zurück.

 

Seit dem 1. Januar 2021 seien bis zum 2. November 2021 sind 20 Geburten zu verzeichnen, dem gegenüber stehen 21 Sterbefälle. Insgesamt sind 82 Zuzüge – 48 Wegzüge, der aktuelle Einwohnerstand zum 02. Nov. 2021 beträgt somit 1901 Einwohner, zwar noch klar unter der 2000-Einwohner-Grenze, gegenüber zum Vorjahr (1885 Einwohner) sei ein Aufwärtstrend erkennbar.

Ganz klar spricht sich der Marktrat für die Weiterentwicklung und Erweiterung des Holzbau Riedl aus, da dort 70 Menschen Arbeit finden und nach Millioneninvestition eine Einschränkung für den Betrieb und die Marktgemeinde eine Katastrophe sein würde. Beimler sprach über die Innenbereichsbelebung durch die Förderinitiative „Innen vor Außen“. Das Anwesen Georg-Arnold-Str 17 wurde vom Markt mit Förderung der Dorferneuerung erworben - das Anwesen mit Nebengebäude wird dann abgebrochen und eine Verkehrsfläche mit Wendemöglichkeit geschaffen. Die Kostenermittlung musste für das Lobkowitz-Schloss auf rund 3,301 Millionen Euro erhöht werden. Beimler sprach auch über die Dorferneuerung Lennesrieth, die erfolgreiche Teilnahme am Kreisentscheid „Unser Dorf hat Zukunft“ und die bevorstehende Teilnahme am Bezirksentscheid.

 

Im laufenden Schuljahr 2021/2022 befinden sich in der Wolfgang-Caspar-Printz Grundschule 82 Schülerinnen und Schüler in vier Jahrgangsklassen. In der Kindertagesstätte sind derzeit 77 Kinder untergebracht, wovon über 20 Kinder im Alter vom ersten bis zum dritten Lebensjahr auf den Bereich Kinderkrippe entfallen. Ab Januar 2022 werden 80 Kinder die Einrichtung besuchen. Der Bauantrag für den Anbau des zweiten Kinderkrippenraums ist gestellt.

 

Der Gesamtschuldenstand der Gemeinde liegt bei 2.657.126 Euro – dies ergibt eine Pro-Kopf-Verschuldung von 1.283,67 Euro –der zuletzt veröffentlichte vergleichbare Landesdurchschnitt liegt bei 987 Euro / Einwohner. „Ich hoffe, dass wir bis zur Beendigung meines Bürgermeisterdaseins die Pro-Kopf-Verschuldung unter den Landesdurchschnitt drücken können“.

 

Anfragen für Errichtung von Freiflächen – Photovoltaikanlagen wurden durch den Marktrat abgelehnt: „Diese gehören auf die Dächer nicht auf die wertvollen Felder“. Die Nitratwerte im Tiefbrunnen liegen weiterhin deutlich unter dem Grenzwert. „Den 12 wirtschaftenden Landwirten im Wasserschutzgebiet gebührt wiederum herzlicher Dank- der Markt setzt weiterhin auf Kooperation und nicht auf Konfrontation mit den Landwirten“. Endlos die Liste, bei der der Rathauschef die Arbeiten „seines Bauhofteams“ aufführte. „Ohne euch geht in Waldthurn nicht!“. Beimler stellte auch die Schwerpunkte der Marktverwaltung, die ein Dienstleistungsunternehmen und keine Behörde sei, in den Fokus. Dorferneuerung, Straßen-, Wegeunterhaltsmaßnahmen sowie die Gründung einer Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) Naturpark, Touristische Infrastruktur, Gänsbürgerladen, Marktblatt, Breitbandausbau, Partnerschaft mit Hostau, Bücherei, Feuerschutz, Asylbewerber, Generationen-Erlebnisgarten Albersrieth waren weitere Themen. Nicht fehlen durfte der Kinderspielplatz in Oberbernrieth, der in Eigenleistung der „Dorferer“ hergerichtet wird. Beimler schwärmte vom Heimatkundlicher Arbeitskreis (HAK), vom Förderprogramm LandKULTUR und vom seit 2018 laufenden Präventionsprogramm „NEUN2727 – gut leben im Waldthurner Land“. Kürzlich sei man bei der Preisverleihung „Gütesiegel Heimatdorf 2021“ in München gewesen, wo man 60.000 Euro für die Verwendung am Kiosk an der Freizeitanlage erhalten habe. „Wir sind eine der schönsten und lebenswertesten Gemeinden in Bayern“.

 

Beimler sprach über die Schaffung eines umwelt- und klimaverträglichen Naturerlebnis- und Tourismusangebotes. Die Grundpfeiler dieses Projekts sind die Anlage eines ca. 3, 5 Kilometer langen naturkulturellen Erlebnisweges, die Errichtung eines Aussichtsturms („Motte“ - eine mittelalterliche Turmhügelburg) auf dem Hirmersbühl, der Umbau des Kiosks der Freizeitanlage in eine touristische und naturkulturellen Informationsstelle sowie die Einstellung eines Naturtourismus-Koordinators.

 

 

Die Preise und Auszeichnungen für Waldthurn zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind - der Staat darf aber nicht vergessen, dass ein entsprechendes Zuschussniveau für die Verwirklichung weiterer Projekte unverzichtbar ist. Corona habe uns derzeit leider immer noch fest im Griff. Sorgen bereitet, dass die Lockdowns das gesellschaftliche Leben fast zum Erliegen gebracht haben. Man dürfe nicht resignieren und die Hände in den Schoß legen. Man müsse weiterhin alle Möglichkeiten und Chancen ergreifen, um unsere wunderschöne Marktgemeinde Waldthurn weiter zu entwickeln!

„Was Waldthurn auszeichnet, ist der Zusammenhalt im Marktgemeinderat. Dies beweist, dass man durch eine engagierte politische Arbeit über Parteigrenzen hinweg – auch bei manchmal unterschiedlichen Standpunkten – viel erreichen und bewegen kann“, schloss der Bürgermeister.

 

Text und Bilder: Franz Völkl

 

 

Bild Hirmersbühl: Bis auf den Bereich der ehem. Hofstelle, für die noch ein Altlastenverdacht besteht, sind laut Bürgermeister Josef Beimler alle Parzellen Baugebiet „Hirmersbühl“ verkauft oder reserviert. Im Baugebiet „Am Badeweiher2“ sind alle Parzellen verkauft.

 

Bild Marktplatz 4: Beim Pilot-Projekt Marktplatz 4 –Ambulant betreutes Wohnen suchtmittelabhängiger alleinerziehender Frauen und Schwangere – kann man nun laut Bürgermeister Beimler die Planungen intensivieren.