Artikel vom 27.11.2017
CSU Gemeinderatsfraktion Waldbüttelbrunn
Bericht aus der Gemeinderatssitzung vom 27. November 2017
Hier finden Sie neue Informationen zu den Themen:
- Verlängerung einer Baugenehmigung
- Sanierung des Hauptsammlers zur Kläranlage
- Akustik Ballsporthalle
- Nachtbus
- Gedenktafel im Waldfriedhof
- Ratsinformationssystem
- Kindergartenbelegung
Ohne Diskussion wurde der Verlängerung einer bereits Ende 2013 erteilten Baugenehmigung
im Ortsteil Mädelhofen zugestimmt.
Die gemeindlichen Kanäle müssen regelmäßig überprüft werden. Dichtheitsprüfungen und
Kanalbefahrungen haben ergeben, dass das Kanalrohr, das die Abwässer aus den Haushalten vom
westlichen Ortsende zur Kläranlage transportiert (Hauptsammler), schadhaft ist und an einigen
Stellen saniert werden muss. Dies ist notwendig, um ein Austreten der Abwässer zu vermeiden. Das
beauftragte Ingenieurbüro stellte in der Sitzung die Mängel in den Rohren und den Schächten vor.
So gibt es undichte Stellen, es sind an einigen Stellen Wurzeln eingewachsen, es sind Rohrversätze
entstanden, in welchen Schmutz hängenbleibt und frühere Reparaturen lösen sich wieder auf. Auch
die Schächte sind nicht mehr dicht, die Steigeisen sind teilweise marode.
Dem Gemeinderat wurden daraufhin zwei verschiedene Sanierungsvarianten vorgestellt. Die teurere
Variante sah vor, die betroffenen „Haltungen“, das sind die Rohrabschnitte zwischen zwei
Schächten, weitestgehend von Innen mit sogenannten Schlauchlinern zu sanieren. Dabei wird ein
Schlauch von Innen gegen das bestehende Kanalrohr gepresst und dann verklebt und ausgehärtet.
Der Vorteil dieser zunächst kostenintensiveren Lösung ist nach Auskunft des Ingenieurbüros der,
dass die Reparatur länger Bestand habe. Das Kanalrohr sei jeweils auf der ganzen Strecke zwischen zwei Schächten komplett saniert. Auch an den Stellen, an welchen bisher minimale oder noch gar keine Schäden vorhanden sind. Eine günstigere Sanierungsvariante sah weniger Schlauchliner vor. Weniger betroffene Kanalrohre und Schächte sollten per Roboter oder durch Aufgraben und Austausch von Rohrstücken repariert werden. Das Ingenieurbüro vertrat die Auffassung, dass durch die nachhaltigere Reperatur die zunächst teurere Sanierung mit mehr Schlauchlinern langfristig die wirtschaftlichere Lösung sei. Der Gemeinderat vertraute auf den Rat der Fachleute und beschloss einstimmig, die teurere Sanierungsvariante ausführen zu lassen. Die nötigen Mittel werden im Haushalt 2018 eingestellt. Derzeit wird mit Kosten von rund 330.000 € gerechnet. Hinzu kommt eventuell die Reparatur dreier weiterer Schächte, die bei der ersten Prüfung durch das Ingenieurbüro nicht mit untersucht werden konnten, weil die Kanalschächte bewachsen waren. Die Begutachtung dieser drei Schächte wird noch nachgeholt.
Die Renovierungsmaßnahmen in der Ballsporthalle am Sumpfler sind weitgehend durchgeführt. Kopfzerbrechen bereitet dem Gemeinderat jedoch noch die Raumakustik. Zunächst war geplant und beschlossen worden, an die Decke Akustikplatten anzubringen. Aus statischen Gründen mussten dies ganz besonders leichte Platten sein. Diese besonders leichten Platten wurden von der Gemeinde auch schon bestellt. Gleichzeitig war auch eine neue Lautsprecheranlage beauftragt worden. Die Anlage wurde natürlich auf den zukünftig zu erwartenden Zustand der Halle (mit entsprechenden Akustikplatten an den Decken) zugeschnitten. Dann stellte sich jedoch heraus, dass es ein Problem mit den Akustikplatten gab. Diese galten zwar als grundsätzlich ballwurfsicher. Zumindest dann, wenn sie an einer waagerechten Betondecke angebracht würden. Allerdings würden sie in der Ballsporthalle an einer geneigten Trapezblechdecke befestigt werden. Deshalb musste die Ballwurfsicherheit nochmals extra geprüft werden. Es stellte sich heraus, dass das Material unter diesen Umständen nicht als ballwurfsicher eingestuft werden kann. Das Problem ist, dass die Blechdecke etwas nachgibt und schwingt, wenn ein Ball auftrifft. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass die dünnen Platten bei dieser Bewegung brechen oder bröseln. Dabei könnten sich Teile der Platten lösen, herabfallen und Personen treffen. Um dies zu verhindern, müsste ein Schutznetz unter die Platten gespannt werden. Ursprünglich war dabei das Schutznetz so gedacht, dass dies den Ball abhalten und somit die Platte und das Dach vor einer Berührung mit dem Ball schützen sollte. Damit müsste das Netz mit einigem Abstand vor die Platten zwischen den Leimbindern angebracht werden.
Dem Gemeinderat missfiel die Vorstellung, in der neu hergerichteten Ballsporthalle Schutznetze unter der Decke befestigen zu müssen. Deshalb hatte der Rat vor einiger Zeit beschlossen, zunächst einmal zu testen, wie die neue Lautsprecheranlage ohne verbesserte Raumakustik klingen würde. Gleichzeitig sollte die Verwaltung nach weiteren Lösungsmöglichkeiten suchen.
Nun stand das Thema wieder auf der Tagesordnung. Eine alternative Lösung zur Verbesserung der Raumakustik war nicht in Sicht und bei verschiedenen Veranstaltungen hatte sich gezeigt, dass Durchsagen schwer verständlich sind. Somit hatte der Gemeinderat nun die Wahl zwischen einer weiterhin nicht optimalen Akustik oder aber optisch unschönen Netzen an der Hallendecke. Die Räte hatten nun eine neue Idee: wenn das Schutznetz nicht zum Schutz der Platte vor dem Ball gespannt würde, sondern man eine Beschädigung der Akustikplatte in Kauf nähme, aber ein Herunterfallen durch das Schutznetz verhindern würde, so könnte das Netz direkt über der Platte angebracht werden. Bei einem farblich auf die Akustikplatten abgestimmten Netz würde dies kaum auffallen und die Optik der neuen Halle wäre nicht in gleichem Maße beeinträchtigt. Gegen fünf Stimmen wurde diese Option beschlossen. Sollte sich dieser Lösungsvorschlag technisch nicht umsetzen lassen, wird sich der Gemeinderat erneut mit dem Thema beschäftigen.
Immer in der Nacht vom Samstag auf Sonntag fährt zwischen Würzburg und Wertheim ein Nachtbus. Dieser fährt an allen drei Waldbüttelbrunner Ortsteilen vorbei, hält aber derzeit nicht an, weil die drei Haltestellen (jeweils an der B 8 ) nicht von der Verkehrsgesellschaft Main-Tauber mbH, die die Nachtbuslinie betreibt, bedient werden. Auf Antrag der Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen holte die Gemeindeverwaltung weitere Erkundungen ein und prüfte eine Beteiligung an der Nachtbuslinie. Nun lag die Angelegenheit dem Gemeinderat zur Entscheidung vor. Damit der Bus an den Waldbüttelbrunner Haltestellen hält, ist eine jährliche Beteiligung an den Kosten in Höhe von 3.600 € erforderlich. Ein Fahrschein würde 6 € kosten und wäre für die ganze Nacht gültig, also auch für Hin- und Rückfahrt. Der Bus pendelt an dem Abend drei Mal zwischen Wertheim und Würzburg. Es wäre damit also möglich, gegen 19.30 Uhr, 21.30 Uhr und kurz vor 2.00 Uhr von allen Ortsteilen nach Würzburg zu fahren und um 19.55 Uhr, 0.15 Uhr und 2.20 Uhr von Würzburg nach Hause. Natürlich sind genauso Fahrten aus den drei Ortsteilen nach Wertheim möglich. Der Gemeinderat beschloss einstimmig, sich zunächst für ein Jahr (2018) an der Nachtbuslinie zu beteiligen.
Ein Waldbüttelbrunner Bürger würde gerne der Gemeinde eine Gedenktafel für die Gefallenen und Vermissten des Zweiten Weltkrieges spenden. Gegen eine Stimme wurde der Errichtung einer solchen Gedenktafel grundsätzlich zugestimmt. Über den Standort und die genaue Ausgestaltung wird der Gemeinderat nach weiterer Abstimmung zwischen Spender und Gemeinde beraten und beschließen.
Bereits im Sommer wurde in der Gemeindeverwaltung das neue Ratsinformationssystem eingeführt. Bisher erhalten die Gemeinderäte mit der schriftlichen Sitzungsladung weitere Erläuterungen und Anlagen in Papierform, um sich auf die Sitzungen gut vorbereiten zu können.Diese Unterlagen müssen in der Gemeindeverwaltung kopiert werden, was in der Verwaltung Arbeitszeit beansprucht. Gleichzeitig kommt eine Unmenge an Papier zusammen, was zunächst von der Gemeinde beschafft und anschließend von den Gemeinderäten wieder vernichtet werden muss. Problematisch sind besonders umfangreichere Unterlagen wie etwa der Haushaltsplan oder große Planunterlagen wie z.B. Bebauungspläne. Hier behalf man sich bereits mit einem Exemplar pro Fraktion (Haushaltsplan) oder mit der digitalen Übersendung per Mail (z.B. Bebauungspläne). Zukünftig sollen die Gemeinderäte aus rechtlichen Gründen zwar weiterhin eine schriftliche Einladung zur Sitzung erhalten, die die anberaumten Tagesordnungspunkte aufführt. Alle weitergehenden Unterlagen sollen aber ins Ratsinformationssystem eingespeist werden und können dort mit einer entsprechenden Zugangskennung von den Gemeinderäten abgerufen werden. Um die Informationen dann in der Sitzung parat zu haben, bräuchten die Gemeinderäte aber ein Tablet, einen Laptop oder ein Smartphone. Anderenfalls müssten sie die digital empfangenen Unterlagen ja doch wieder ausdrucken. Die Gemeinderäte beauftragten deshalb die Verwaltung einstimmig, Angebote für Tablets einzuholen. Die Tablets sollen den Gemeinderäten als Arbeitsgerät für die Gemeinderatsarbeit zur Verfügung gestellt werden.
Nachdem vor einiger Zeit ein Bauvorhaben mit einem Reihenhauspark auf der Tagesordnung stand, gab es seitens des Gemeinderates Nachfragen, ob die Kapazitäten der Kindergärten auch für einen Zuzug weiterer Kinder reichen würden. Bereits heute gibt es bei Kindergärten Wartelisten. Daraufhin legte die Verwaltung die aktuellen Zahlen vor. Im Ortsteil Waldbüttelbrunn stehen 140 Kindergartenplätze zur Verfügung. Aktuell gibt es in diesem Kindergartenjahr 121 Kindergartenkinder. Diese Zahl dürfte, soweit die Kinder heute schon geboren sind, in den kommenden Jahren maximal konstant bleiben. Selbst wenn man annimmt, dass der Jahrgang, der 2020/2021 in den Kindergarten kommt (diese Kinder werden jetzt erst noch geboren) ein besonders starker Jahrgang mit bis zu 45 Kindern sein würde, würden die Kindergartenplätze nur mit 127 Kindern belegt sein. Insofern besteht momentan kein Bedarf an neuen Kindergartenplätzen. Die Entwicklung der Zuzüge in den geplanten Reihenhauspark (dies wird noch einige Zeit dauern) wird weiterhin beobachtet.