Artikel vom 20.08.2024
Beitrag zur Energiewende
PV-Anlagen auf gemeindlichen Dächern
Die Energiewende ist in aller Munde. Doch was kann einen Gemeinde wie Thalmassing dazu beitragen? Diese Frage wurde im Gemeinderat in den letzten Jahren des Öfteren diskutiert. Die Nutzung von Dächern auf gemeindlichen Liegenschaften zur Installation von PV-Anlagen ist hier der logische, erste Ansatz. In Zusammenarbeit mit der BERR (BürgerEnergieRegensburg eG) wurden kürzlich auf den Dächern der Mehrzweckhalle und des Kinderhauses St. Nikolaus Photovoltaikanlagen realisiert. Die Anlagen wurden durch die BERR errichtet. Die Gemeinde profitiert hier - neben der Tatsache, dass für sie keine Investitionskosten anfallen - vor allem vom günstigen Stromliefermodell, indem sie den tachsüber produzierten und selbst verbrauchten Strom zu einem günstigen und langfristig fixierten Preis von 21 ct/kWh (Kinderhaus) bzw. 16,5 ct/kWh (Mehrzweckhalle mit Schule) (jeweils netto) beziehen kann.
Auch auf dem Dach des neuen Feuerwehrhauses ist eine PV-Anlage vorgesehen. Hier ist allerdings noch nicht klar, ob diese über einen externen Partner (z.B. BERR) realisiert oder über die Gemeinde selbst projektiert und realisiert wird. Mögliche Investitionskosten müssen hier den unterschiedlichen Einspeisevergütungen bzw. dem Vorteil der Eigennutzung gegenüber gestellt werden. Der Stromverbrauch im Feuerwehrhaus und vor allem der Zeitpunkt (tendentiell eher Abends) muss in die Berechnungen und letztendlich in die Entscheidung mit einbezogen werden. Auch eine mögliche Eigennutzung des Stroms der PV-Anlage vom Kinderhaus Bonifaz-Wimmer sollte immer mal wieder hinterfragt werden. Bisher sprachen hier rechtliche Gegebenheiten dagegen, da die Gemeinde nicht als Stromlieferant (für den Nutzer des Stroms) auftreten darf.
Doch auch über die gemeindlichen Liegenschaften hinaus ist es wichtig, als Gemeinde im Rahme der Möglichkeiten Voraussetzungen zu schaffen. So wurde in der Mai-Sitzung des Gemeinderats einstimmig der Errichtung einer Freiflächen-PV-Anlage von privaten Investoren in der Nähe von St. Bäuml zugestimmt. Bedenklich ist hierbei allerdings, dass aufgrund des unzureichenden Netzausbaus derzeit noch nicht die voll geplante Anlagengröße errichtet werden kann, da für jede einzelne größere Freiflächenanlage eine separate Leitung bis zum Umspannwerk nach Egglfing verlegt werden müsste, was zu erheblichen Mehrkosten für die Betreiber führt und eine Wirtschaftlichekeit der Anlagen massiv in Frage stellt.