Artikel vom 17.07.2023
Gespräch zu Schwimmbadförderung
Gespräch mit dem Vorsitzenden der CSU-Fraktion des Landtages
Von Schwimmbadförderungen und der Leistung der Kommunen
Gespräch mit dem Vorsitzenden der CSU im Landtag Kreuzer im Freibad Allersberg
Allersberg (dn) Erneut ein Schwimmbadgespräch. 2023 mit dem Vorsitzenden der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag Thomas Kreuzer und mehreren aktuellen und ehemaligen Bürgermeistern auf der Baustelle des Freibads in Allersberg.
Schon 2018 hatte Landtagsabgeordneter Volker Bauer (CSU) die Bürgermeister der „Bäderkommunen“ im Kreis Roth zum Hintergrundgespräch mit Finanzminister Albert Füracker eingeladen. Der, durch Bauer auch als Antrag in die CSU-Landtagsfraktion eingebrachte, Appell an die Staatsregierung: eine Ausweitung der staatlichen Schwimmbadförderung mit stärkerem Anreiz zur interkommunalen Zusammenarbeit. CSU und FW brachten dies jüngst im Kabinett ab 2024 auf den Weg. Bei verdoppelten Mitteln erhalten die Kommunen bis zu 80 Prozent Förderung – bis zu 90 Prozent bei interkommunaler Zusammenarbeit. „Das ist der Unterschied zwischen Bayern und dem Bund. Beim Bund bekommen einige wenige etwas. Wobei nie ganz klar ist, wer das nach welchen Kriterien entscheidet. Bei uns in Bayern gibt’s prozentuale Förderung bis maximal 8 Millionen Euro und zwar nicht mehr nur für Hallenbäder, sondern für alle für Schwimmkurse genutzte Bäder“, hob Fraktionsvorsitzender Kreuzer hervor.
Für Allersberg kommt das ausgeweitete Programm zwar zu spät. Gebaut wird im, in den 1960er Jahren errichteten Bad mit dem überregional bekannten 10-Meter-Turm dennoch seit Anfang 2023. Die ersten Stahlbecken sind bereits eingesetzt. Das neue Technikgebäude steht. Ende Oktober sollen die Sanierungsarbeiten abgeschlossen sein, sodass im kommenden Jahr wieder gebadet werden kann.
War Allersberg einfach nur mutig? Grundsätzlich mache es „wenig Sinn, auf Zuschüsse zu warten, wenn die Entwicklung bei Baukosten und Zinsen potentielle Unterstützung übersteigen“, unterstreicht Allersbergs Bürgermeister Daniel Horndasch (FW) gegenüber seinem Thalmässinger Amtskollegen Johannes Mailinger (CSU). Jedoch gelang es 2019 in Zusammenarbeit mit den Abgeordneten des Kreises Roth das Freibad im Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ unterzubringen. Mit 1,3 Millionen Euro unterstützt der Bund die rund 6,8 Millionen Euro teure Sanierung des Freibads. „Ein Glücksfall“, wie der aktuelle Bundestagsabgeordnete und ehemalige Rother Bürgermeister Ralph Edelhäußer (CSU) betonte. Allersberg sei eines von 22 geförderten bayerischen Vorhaben bei 240 Bewerbungen. 5,6 Prozent der nach Bayern fließenden Mittel gehen nach Allersberg. „Heute gibt es für Bayern grundsätzlich weniger“, ordnet Edelhäußer ein.
Während Thalmässing große Hoffnungen in Förderprogramm setzt – „ohne Hilfe von außen, stemmen wir die Sanierung nicht“ (Mailinger) – hoben Horndasch und Edelhäußer abschließend die freiwillige Leistung der Kommunen im Triathlon-Landkreis Roth hervor. Die jährlichen Defizite der Bäder in Allersberg und Roth liegen bei 450.000 und 750.000 Euro. Daher, so CSU-Fraktionschef Kreuzer, werde die Errichtung neuer Bäder – siehe Diskussion um ein Hallenbad in Roth – nur als interkommunale Bäder gefördert. „Was zu beweisen war“, zuckt Edelhäußer im Rückblick auf die Diskussion zwischen Landrat Eckstein (SPD) und der JU im Jahr 2017 mit den Schultern.