Artikel vom 19.10.2017
Kritische Wahlnachlese
Für die Zukunft wieder klarere Aussagen angemahnt
CSU Teisendorf zeigt sich kämpferisch
Teisendorf: Das Ergebnis der Bundestagswahl beschäftigt auch die CSU Teisendorf. Sie ist mit 51,45 Prozent zwar immer noch mit Abstand stärkste Kraft in Teisendorf, dennoch gibt es nicht nur Grund zur Freude, denn gegenüber den vorigen Wahlen ist dies ein deutliches Minus. Bei der Wahlanalyse im Haus Chiemgau meinte der Ortsvorsitzende Gernot Daxer: „ Es ist uns nicht gelungen, an der um 10 % höheren Wahlbeteiligung teilzuhaben, leider hat vor allem die AfD davon profitiert“. Dennoch wäre es falsch, so die einhellige Meinung, die AfD Wähler in eine bestimmte Ecke zu stellen. Vielmehr müsse man sich als CSU verstärkt um die Sorgen und Befürchtungen der Bürger kümmern, die für dieses Ergebnis wohl mitentscheidend waren. Bezirksrat Georg Wetzelsberger monierte allerdings den zu passiven Wahlkampf seiner Partei, vor allem aber, dass man in den sozialen Medien den Mitbewerbern nicht ausreichend Paroli geboten habe. Gleichzeitig möchte er aber auch das sehr gute Ergebnis des CSU Stimmkreiskandidaten Peter Ramsauer nicht vergessen wissen, der damit wieder in den Bundestag einzieht und , dem er seit 1990 ununterbrochen angehört.
Wichtig sei es nun, den Blick nach vorne zu richten, vor allem zu den im kommenden Jahr anstehenden Landtagswahlen. „Welche Lehren müssen wir aus diesem Ergebnis ziehen? Wie kann das zum Teil verloren gegangene Vertrauen wieder zurückgewonnen werden?“ fragte Gernot Daxer. Einhellige Meinung aller Teilnehmer war es, dass es ein Markenzeichen der CSU war und sei, sich klar und deutlich zu positionieren. Das müsse man in Zukunft wieder stärker leben, gemäß dem Motto: „Gesagt, getan“. „Bayern ist ein reiches und sicheres Land, eine Region, in der man gerne lebt und arbeitet. Und dazu ist es geworden durch das Zusammenspiel von fleißigen Bürgerinnen und Bürgern mit einer guten Politik“ so Alois Stadler. Die CSU Teisendorf sehe es daher als unerlässlich an, dass die Handschrift der CSU bei einer eventuellen Jamaika-Koalition vor allem in den Bereichen Flüchtlinge und soziale Fragen klar zu sehen sei. Zudem fordere sie, dass dem Abschluß eines Koalitionsvertrags eine Mitgliederbefragung voraus gehe. Konkret gefordert werden auch deutliche Verbesserungen in dem Bereich Pflege über einen sogenannten „Pflege-Soli“, schnellere Genehmigungsverfahren bei Bauanträgen zur Abmilderung der Wohnungsengpässe, eine bessere Verteilung der Abgabenlast über Änderungen im Steuersystem (zum Beispiel Abschaffung der kalten Progression) sowie eine raschere und striktere Handhabung bei Asylverfahren, verbunden mit einem funktionierenden Zuwanderungsgesetz. Diese Forderungen der CSU Teisendorf sollen schnellstmöglich an die beiden Abgeordneten Michaela Kaniber, MdL, und Peter Ramsauer, MdB, weitergegeben werden, mit der Bitte sie an entscheidender Stelle einzubringen. Vor Ort wird sich die CSU bemühen, den Dialog mit den Bürgern aller Altersgruppen verstärkt zu führen, um auf ihre Anliegen besser eingehen zu können.