Artikel vom 11.01.2025
CSU Straßkirchen
Strahlkraft des Rautenmuseums Bogenberg erläutert

Vorblick auf die Sonderausstellung "Vereinsleben auf dem Land" ab April 2025
Bogen/Niederbayern: Die CSU Straßkirchen hatte sich für ihre Exkursion am vergangenen Samstag (11.1.25) ein besonders Ziel ausgewählt. Die Verantwortlichen hatten einen Termin mit Führung durch das Bogenberger Museums und des Depots des Kreismuseums, sowie einen Blick in das "Sonderdepot Hinterglasbilder", durch Museumsleiterin Barbara Michal erhalten. Die mitreißenden Erläuterungen der Museumsleiterin Barbara Michal, M. A., zum Thema "Sammeln von Sakralem" mit der Schwerpunktsetzung auf die jahrhundertealte Wallfahrt zum Marienheiligtum Bogenberg und ein "Vorblick" auf die Eröffnung der neuen und mit Spannung erwarteten Sonderausstellung zum Thema “Miteinander. Über Vereine auf dem Land” (28.4.25) begeisterte die hochkarätige Besuchergruppe.
Eingangs stellte Barbara Michal die Strahlkraft des “Weiß-blauen Rautenwappens” anhand der jüngst erstellten Vitrinen mit weltweiten Exponaten zum aus Bogen stammenden Rauten-Wappen. Die weiß-blauen Rauten sind das bayerische Wahrzeichen schlechthin, so Michal. Der Rautenschild symbolisiert heute Bayern als Ganzes. Sein Wappen mit den weiß-blauen Rauten ist weltweit bekannt und es ist zunehmend ein Symbol für Gemütlichkeit und Gastfreundschaft, Weltoffenheit und Wirtschaftskraft, für „Leben und leben lassen“ unter weiß-blauem Himmel, erläuterte die Museumsleiterin. Vom Ledergürtel bis zum Weißwursttopf - alles erhält mit dem aus dem Bogner Grafenwappen entstandenen Rautenwappen einen besonderen "Effekt" und ist besonders mit dem Freistaat verbunden.
Die Wallfahrtskirche auf dem „heiligen Berg Niederbayerns“ ist seit mehr als 500 Jahren eine Pilgerstätte für Marienverehrer. Barbara Michal stellte die religiösen Aspekte aber auch die Entwicklungsgeschichte der Besiedlungen am "Berg" kenntnisreich dar.
Eingangstor zum Bayerischen Wald
Von weit her ist die Wallfahrtskirche auf dem Bogenberg zu sehen und thront über dem Gäuboden, ist aber auch gleichsam das Eingangstor zum Bayerischen Wald, so Michal.
Bei der zweistündigen Führung in dem “Museum des Heiligen Berges Niederbayern” bekam man viel von Lebensgefühl mit und lernte den über Jahrhunderte zusammengetragenen großen historischen Schatz des Museums und Depots hautnah kennen. Die Bogner lieben ihren Berg, manche Personen haben eine besonders intensive Beziehung zu ihm, so Barbara Michal. Der Berg mit seinem südlichen Steilhang und der Wallfahrtskirche sind für ihn schon von Weiten ein besonderer einmaliger Blickfang und ein Naturdenkmal an sich. Was Altötting für das Oberland ist, ist Michals Meinung nach der "Heilige Berg Niederbayerns" für das Unterland. Seit mehr als 500 Jahren pilgern die Marienverehrer auf den „heiligen Berg Niederbayerns“. Die Mirakelbücher, die historischen Andachtsbilder und vieles mehr unterstreichen im Museum die Bedeutung der Wallfahrt. Michal erläuterte die angedachten Maßnahmen sowohl für den Außenbereich als auch für den Innenraum der sich derzeit in Sanierung befindlichen Marienwallfahrtskirche.
Pilgerwallfahrten sind mehr als eine Tradition
Das Bogenberger Kleinod ist eine wichtige katholische Wallfahrtsstätte im Bistum Regensburg und hatte eine bayernweite Strahlkraft. Sie gilt als eine der ältesten, kontinuierlich bestehenden Marienwallfahrtsstätten Bayerns. Aus diesem Grund wird der 118 Meter über der Donau aufragende Bogenberg auch als Heiliger Berg Niederbayerns bezeichnet und verdient eine besondere Unterstützung, so der Grundtenor. Die spätgotische Hallenkirche wurde zwischen 1463 und 1513 erbaut und war schon vor Jahrhunderten Ziel vieler Wallfahrten. Bis zu über einem Dutzend Wallfahrten täglich sind zu den Hochfesten in den Archiven verzeichnet. Ihre Patrozinien sind Mariä Himmelfahrt (Gedenktag: 15. August) und Kreuzauffindung (Gedenktag: 3. Mai), wo teilweise mehrere Tausend Pilger täglich am Gnadenbild beteten. Die Volksfrömmigkeit hat sich bis in unsere Zeit erhalten und die pastorale Betreuung durch die vier Krakauer Franziskanerbrüder mit der Klostergemeinschaft am Bogenberg läuft sehr gut.
Besonderes Gnadenbild
Vor Jahrhunderten -wie heute- wurde als Gnadenbild eine gotische Darstellung der „mater gravida“ (lat.), der schwangeren Gottesmutter, verehrt. Sie trägt das Jesuskind deutlich sichtbar unter ihrem Herzen. Zur Muttergottes von Bogenberg pilgerten und pilgern immer mehr Menschen aus nah und fern mit ihren Anliegen und hoffen auf Hilfe. Christian Hirtreiter und Prof. Dr. Gerhard Waschler dankten für das großartige Engagement um das Museum. Bei der historischen Orgel im Museum konnte die Passauer Organistin Elisabeth Rickl einige Probestücke zum Besten geben. Der Mitmachfaktor für die teilnehmenden Funktionsträger war enorm. Gerade der Blick in das nicht-öffentliche "Sonderdepot Hinterglasbilder", welches jüngst eine großzügige Zustiftung in das Eigentum des Kreismuseums, durch eine umfangreiche Spende eines Sammlers, erhielt, war von hohem Interesse.