Ortsverband Straßkirchen

CSU Straßkirchen/AKH Niederbayern

Straubing ist seit Jahrhunderten kulturelles Zentrum

Oberin Schwester Ursula Wagner (1. Reihe, 4. Von linkss) mit den Exkursionsteilnehmern am Brunnen vor dem Ursulinengebäude.

Straubing: Im Rahmen der diesjährigen Praxisexkursion (16.8.2024) konnte der​ niederbayerische Kulturarbeitskreis in Verbindung mit der CSU Straßkirchen die​ Kulturschätze der Straubinger Ursulinen kennenlernen. Der Organisator Christian Hirtreiter vom niederbayerischen Kulturarbeitskreis zeigte sich erfreut, dass​ im Jahr 2024 vom Straubinger Ursulinenkonvent ein besonderes Jubiläum gefeiert​ werden konnte. Mit einem Festgottesdienst feierte am Sonntag, den 16. Juni​ 2024, der Konvent mit der Schulfamilie und vielen Ehrengästen den 333.​ Geburtstag. Vor 333 Jahren, am 11. Juni 1691, eröffneten fünf Ursulinen aus​ Landshut in Straubing eine Mädchenschule auf Bitte der Straubinger Stadträte.​ Oberin Schwester Ursula Wagner konnte die niederbayernweit angereisten Gäste​ mit einer hervorragenden Führung in die Welt der Ursulinen, des christlichen​ Glaubens aber auch die jahrhundertelange Bildungsarbeit einführen. Das der​ „Unbefleckten Empfängnis Mariens“ geweihte Ursulinen-Kloster Straubing wurde​ bereits 1691 durch Kurfürst Maximilian II. Emanuel von Bayern und das Landshuter Ursulinenkloster gegründet. Es wurde 1809 im Zuge der Säkularisation​ aufgelöst. Das Klostervermögen wurde zunächst von der königlichen​ Stiftungsadministration und nach deren Auflösung vom Magistrat verwaltet. 1827​ wurde das Kloster wiederhergestellt, die Ursulinen errichteten 1867 eine​ Lehrerinnenbildungsanstalt und 1898 eine hauseigene Handelsschule. 1939 bis​ 1945 wurden die Schulen durch die Nationalsozialisten geschlossen. Heute gibt​ es ein Gymnasium, eine Realschule und eine Fachakademie für Sozialpädagogik mit​ angegliedertem Kindergarten in kirchlicher Trägerschaft. Die Oberin berichtete​ zur wechselvollen Geschichte und zu dem Lebensstil sowie den vielen Phasen der​ Umbrüche in der Vergangenheit aber auch in den jüngsten Jahrzehnten. Um dem​ Auftrag ihrer Ordensgründerin Angela Merici zu erfüllen ist man dem​ Bildungsauftrag treu geblieben und trotz aller Schwierigkeiten, wie im​ Zeitalter der Säkularisation und den schlimmen Zeiten im Nationalsozialismus,​ immer noch eine feste Institution. So haben die Schwestern seit Jahrhunderten ihren Beitrag dazu geleistet, dass junge Mädchen ihren eigenen Weg finden​ können. Die Oberin betonte, dass jeder bei dem Betrachten der prachtvollen​ Ausstattung des Klosters und deren Kunstschätze etwas vom klösterlichen​ Lebensstil entdecken könne, der von Geschwisterlichkeit, Anspruchslosigkeit und​ Verantwortlichkeit geprägt ist.

Der Schwerpunkt der diesjährigen Exkursion war neben der barocken Asam-Kirche​ vor allem die heutige Nutzung des beeindruckenden Gebäudekomplexes sein. Neben​ den Sonderräumlichkeiten stand gerade die Darstellung der reichhaltigen​ Historie der Ordensgemeinschaft und der heutigen Ursulinenschulstiftung im​ Focus. Gerade ein gestärktes Geschichtsbewusstsein ist für die Gesellschaft von​ Bedeutung, so die Verantwortlichen bei der Praxisexkursion. Neben Straubinger​ Stadträten, waren auch Vertreter der Kulturkreise aus Passau und Landshut mit​ dabei. Beim anschließenden Austausch im Außenbereich eines Festzeltes konnten​ aktuelle Bildungsthemen Erörterung finden.