Artikel vom 29.10.2024
CSU/FU Straßkirchen
Druckerei beeindruckte
Präzision und Fachwissen ist gefordert - Straubinger Druckzentrum der Mediengruppe Attenkofer vorgestellt – Berufsleben eines Druckers ist spannend
Straubing: „Die Straubinger Verlagsdruckerei ist mehr als eine Standard-Zeitungsdruckerei, sondern das Ergebnis einer über jahrzehntelangen Verfeinerung und Verbesserung. In der Drucktechnik erfolgte die Umstellung vom Bleisatz über den Fotosatz auf den digitalen Lichtsatz der durch eine moderne Rotationsmaschine heutzutage den durchgängig farbigen Druck ermöglicht“, so begrüßte der stellvertretende technische Leiter Hans Eisenschink die Teilnehmer der CSU Straßkirchen am 29.10.24.
Die Führung durch Hans Eisenschink galt nicht allein der modernen „Akzidenzdruckerei Straubing“ des "Cl. Attenkofer'sche Kunst- und Buchdruckerei" firmierenden Verlags, der zahlreiche Lokal- und Regionalblätter unter einem Dach vereint, sondern vermittelte den Hintergrund und die historische Entwicklung der Medienlandschaft bis heute. 1860 erwarb Clemens Attenkofer die Lernosche Buchdruckerei an der Straubinger Fürstenstraße, die jedoch seinen Ansprüchen für ein aufstrebendes Verlags-, Druck- und Zeitungsgeschäft nicht genügte. Bereits 1861 kaufte er das Anwesen Flurlgasse 12, das nun zum Zentrum seines Betriebs wurde. Im Laufe der Jahre konnten die nachfolgenden Inhaber des bis heute unter "Cl. Attenkofer'sche Kunst- und Buchdruckerei" firmierenden Verlags bis zur jüngsten Übernahme der Münchner Abendzeitung insgesamt 19 Lokal- und Regionalblätter unter einem Dach vereinen. Während des „Dritten Reichs“ wurde das Straubinger Tagblatt gleichgeschaltet. Es konnte glücklicherweise mit Einführung der Pressefreiheit im August 1949 dann als Straubinger Tagblatt wieder erscheinen. In der Drucktechnik erfolgte die Umstellung vom Bleisatz über den Fotosatz auf den digitalen Lichtsatz. 1991 wurde im Süden Straubings ein neues Druckzentrum in Betrieb genommen, welches im Jahr 2010 um eine beeindruckend große Nass-Offsetrotationsmaschine "Commander CT" erweitert wurde. Damit können 45.000 Zeitungsexemplare mit 64 Seiten pro Stunde, nach Wunsch durchgängig farbig, gedruckt werden.
Reiches berufliches Erfahrungswissen dargestellt
Hans Eisenschink erzählt aus seinem beruflichen Leben als Drucker und gab aus seinen 45 Jahren Betriebszugehörigkeit beim Verlagshaus interessante Anekdoten zum Besten. Er flocht Beschreibungen zu den rasanten Fortentwicklungen des Druckbetriebs bis hin zur heutigen modernen Gebäudlichkeit am Aster Weg ein. Das Gebäude erlebte im Lauf der Jahre bereits wieder eine Vielzahl an inneren Umbauten und Umstrukturierungen um den Anforderungen eines wachsenden Medienbetriebs zu entsprechen. Drucktechniken änderten sich gravierend. In der Drucktechnik erfolgte die Umstellung vom Bleisatz über den Fotosatz auf den digitalen Lichtsatz: anhand von alten Bleidrucksätzen und den nach dem zweiten Weltkrieg damals extrem teuren Druckmaschinen konnte Hans Eisenschink die Führungsteilnehmer in die Kunst des Zeitungsdrucks von Beginn an einführen. Er zeigte die einzelnen Schritte der Zeitungsherstellung von der Redaktion über Texterfassung und Gestaltung der einzelnen Seiten bis zur Druckplattenherstellung. Er führt den Weg vom Druck bis zu der Verteilung der Zeitung anschaulich auf. Die Teilnehmer waren sichtlich beeindruckt von dem aufwändigen Prozess der Zeitungsherstellung und Hans Eisenschink musste zahlreiche Fragen aus dem interessierten Personenkreis beantworten.
Druckzentrum am Aster Weg war ein wichtiger Schritt in der Verlagsgeschichte
Die Akzidenzdruckerei am Aster Weg erledigt Druckaufträge jeglicher Art. Im Verlag erscheinen fast zwanzig Tageszeitungen mit einer Wochenendauflage die mehrere Hunderttausend Leser erreichen. Neben den Hauptausgaben des Straubinger Tagblatt (samstags: bis zu 100 Seiten Umfang) und der Landshuter Zeitung werden mehrere Bezirksausgaben verlegt. Mit einem Umfang von gerade einmal vier Seiten ist das Tagblatt im Jahre 1860 erschienen. Hans Eisenschink stellte auch andere Erzeugnisse des Verlages vor, so zum Beispiel den „Straubinger Kalender“ und Kinderbücher. 1991 schließlich wurde ein höchsten Ansprüchen gerecht werdendes Druckzentrum für die Zeitungen eingeweiht, das 2010 einen Erweiterungsbau erhielt und wo man auch die Akzidenzdruckerei dorthin verlagerte. Besonders beeindruckte natürlich die gigantische Druckmaschine, das riesige Papier- und Farbenlager. Eisenschink stellte anhand von Exponaten die Entwicklung vom alten Setzkasten über die Bleisetzmaschine bis hin zur riesigen Druckmaschine mit vier 13 Meter hohen Türmen vor Augen. Diese ist eine der modernsten ihrer Art und kann in einer Sekunde 17 Meter Papier bedrucken. Eisenschink erläuterte die vielfältigen Arbeitsschritte, die nötig sind, damit in der Nachtschicht, die von 22 bis 5 Uhr dauert, eine Zeitung hergestellt werden kann.