Artikel vom 29.09.2023
CSU Straßkirchen
Paitzkofner Fresken im Focus
Paitzkofen: Beim jüngsten Treffen von Landtagsabgeordnetem Hans Ritt und Landtagsabgeordneten Josef Zellmeier mit Vertretern aus Paitzkofen konnte Bürgermeister Christian Hirtreiter im Bayerischen Landtag die Thematik der dringlich nötigen Sanierung der Paitzkofner Mittelalter-Fresken darstellen. MdL Hans Ritt ist als Handwerksmeister und Energieberater mit Baumaßnahmen und insbesondere Denkmalsangelegenheiten kundig. MdL Josef Zellmeier ist geschichtlich sehr versiert und besonders am mittelalterlichen Kulturgut interessiert. Hans Ritt und Josef Zellmeier sicherten für die dringlich nötige Sanierung seine vollumfängliche Unterstützung zu.
Überregionales Kleinod im Gäuboden
Die Fresken in der Paitzkofener Kirche sind besonders wertvoll und erfreuen sich überregionalen Interesses. Die Renovierung der Paizkofner Kirche St. Nikolaus ist abgeschlossen. Die Gemeinde Straßkirchen hatte hierfür eine erhebliche Förderung beigetragen, denn die Gäubodengemeinde besitzt mit dieser bis in die vorromanischen Zeit zurückreichenden Kirche ein überregionales Kleinod. Dr. Gerald Dobler hat hierzu eine aufschlussreiche wissenschaftliche Veröffentlichung verfasst. Die Wandmalereien in der Filialkirche Sankt Nikolaus in der ehemals selbständigen Gemeinde Paitzkofen, beinhalten Fresken aus der Zeit vor 1300, welche hoch qualitätsvoll nahezu gleichrangig mit den Malereien in der Dominikanerinnenklosterkirche Adlersberg bei Regensburg und der Malerei in der Regensburger Deutschordenskirche St. Ägidius (1290/1297) bewertet werden. Das kleine Gäubodenkirchlein, bislang fälschlich um 1450 datiert, besitzt umfangreiche Reste hochrangiger frühgotischer Wandmalereien und weitere bemerkenswerte Baudetails von der Romanik bis zur Spätgotik. Außer den bisher freigelegten direkt auf dem Wandputz befindlichen Bilderzyklen aus dem Zeitraum 1270 bis 1290 sind unter Tünchen und Überputzungen an den Wänden und im Chorraum weitere Malereien zu erwarten. Diese teilweise noch sehr gut erhaltenen frühgotischen Wandmalereien sind älter als alle bislang bekannten Straubinger Fresken. Dargestellt ist die Leidensgeschichte Jesu mit einem darunter liegenden Christus- und Apostelfries. Die Fresken befinden sich an der Nordwand des romanischen Langhauses. Die Wandmalereien in Fresco-Secco-Technik wurden erst 1958 entdeckt und sind dann restauriert worden. Der Passionszyklus beginnt bei der Szene Jesus im Garten Gethsemane und endet auf dem zweiten Fresco mit der Grablegung und der leiblichen Auferstehung Jesu. Ebenfalls dargestellt ist die Jungfrauenlegende des Kirchenpatrons Nikolaus.