Artikel vom 23.11.2023
CSU Straßkirchen
Agri-Photovoltaik auf Bodendübel
Straßkirchen: Nachdem sich die Arbeitsgemeinschaft für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AG ELF) Oberbayern im vergangenen Jahr intensiv um das Thema "Erneuerbare Energien" angenommen hat, stand nun die Besichtigung einer AgriPV-Anlage auf dem Programm. Dazu besuchte der AG ELF-Bezirksvorstand um den Vorsitzenden Michael Hamburger die Firma Krinner in Straßkirchen, gleich neben dem geplanten Batteriemontagewerk eines großen bayerischen Autoherstellers beheimatet.
Die Unternehmensgruppe Krinner, bekannt geworden als Hersteller von hochwertigen Christbaumständern, produziert auch Schraubfundamente für die Befestigung von Photovoltaikanlagen im Boden. Seniorchef Klaus Krinner war immer schon ein Vordenker und setzt jetzt auf seine AgriPV-Anlage, die er seit einem Jahr als Demoanlage vor Ort aufgestellt hat.
Geschäftsführer Alois Huber berichtete über die politischen Probleme bei Agri-Photovoltaik. Er hofft darauf, dass es bald echte Anreize zur wirtschaftlichen Errichtung solcher Sonnenstromanlagen geben werde. Unter seiner Demoanlage wurden dieses Jahr Weißkraut, Kartoffeln und Getreide angebaut. Die Ernte unter den PV-Modulen konnte wie geplant problemlos erfolgen. Der stellvertretende ELF-Bezirksvorsitzende Stefan Froschmeir machte sich noch persönlich ein Bild von der Krauternte unter der Anlage.
Bereits seit einigen Jahren hat Klaus Krinner eine angrenzende Fläche mit über 120 Hektar für die Produktion von erneuerbaren Sonnenstrom mittels Freiflächen-PV verpachtet. Diese Gunstlage in Straßkirchen ist einer der besten Standorte in ganz Deutschland mit den meisten Sonnenstunden jährlich. Vom Aussichtshügel Gänsdorf aus konnten die Besucher der AG ELF Oberbayern sich ein Bild von der Anlage machen, die sich harmonisch in das Landschaftsbild
einfügt. Auch der neue Rosenheimer Landtagsabgeordnete Sebastian Friesinger nahm die Einladung zur Infofahrt gerne an, um Informationen aus erster Hand zu bekommen.
Schon mal in Straßkirchen, wollte der AG ELF-Vorsitzende Michael Hamburger natürlich auch Infos zum Bau des benachbarten Batteriemontagewerks einholen, zum dem es im Sommer ein Bürgerbegehren gab.
Hamburger betonte, dass die AG ELF bestrebt sei, hochwertige Ackerflächen für die Agrarproduktion zu erhalten, er zeigte aber auch Verständnis für die Beweggründe der Politik, in der Region Straßkirchen und Irlbach (Landkreis Straubing-Bogen) langfristige Sicherung von Arbeitsplätzen zu betreiben. Dazu wurde eine Fläche von 105 Hektar durch den Autobauer erworben. Auf dem gesamten Gelände finden aktuell archäologische Grabungen statt. 1.600 Arbeitskräfte sollen lt. Bürgermeister Hirtreiter am neuen Standort im ersten Bauabschnitt beschäftigt werden.
Eine große Herausforderung bedeutet im Rahmen des Bauleitverfahrens die Bereitstellung von Ausgleichsflächen für das große Bauprojekt. Diese Flächen sollen alle in näheren Umkreis zur Verfügung gestellt werden.
Im Rahmen der Diskussion wurde erörtert, dass bei ökologischen Ausgleichsmaßnahmen generell verschiedene Varianten zur Anwendung kommen können, hier können produktionsintegrierte Kompensation (PIK-Maßnahmen), ökologische Aufwertung der bestehenden Flächen oder Waldumbaumaßnahmen, je nach Erfordernis, Anwendung finden.
Zusammenfassend waren die Teilnehmer an der Infofahrt der AG ELF Oberbayern begeistert von den neuen Informationen, die ihnen ermittelt wurden. Die Straßkirchner konnten sich intensiv in die Diskussion einbinden.