Artikel vom 01.07.2022
CSU Straßkirchen
Wallfahrtskirche Bogenberg ist ein Schwerpunkt des Engagements
Bogen/Niederbayern: Der niederbayerische Kulturarbeitskreis und Mitglieder der CSU hatte sich für seine Exkursion am vergangenen Samstag ein besonders Ziel ausgewählt. Die Verantwortlichen des Kulturkreises hatten beim Bogenberger Fördervereinsvorsitzenden MdL Josef Zellmeier und dem Bogener Vorstandskollegen Herbert Schedlbauer, ehemaliger Schulamtsdirektor, einen Ortstermin mit Erläuterung der überregionalen Bedeutung der Wallfahrtsbasilika und den anvisierten Fördermaßnahmen erbeten. Die Wallfahrtskirche auf dem „heiligen Berg Niederbayerns“ ist seit mehr als 500 Jahren eine Pilgerstätte für Marienverehrer.
Eingangstor zum Bayerischen Wald
Von weit her ist die Wallfahrtskirche auf dem Bogenberg zu sehen und thront über dem Gäuboden, ist aber auch gleichsam das Eingangstor zum Bayerischen Wald, so Kirchenführer Schedlbauer eingangs. Herbert Schedlbauer berichtete von seinen frühesten Erlebnissen als kleiner Junge beim Kriegsende und Ministrant in der imposanten Kirche. Mit seinen mitreißenden Geschichten und auch gesungenen Stücken konnte er die Entwicklung der Baustile und die vielen geschichtlichen Daten eindrucksvoll untermaueren. Wer Herbert Schedlbauer schon einmal bei seinen Auftritten mit dem AH-Chor erleben durfte, weiß seine besonderen Erzählqualitäten zu schätzen, mit denen er in musikalischen Beiträgen aktuelle und historische Gegebenheiten weitergibt.
Bei der zweistündigen Führung auf dem "Heiligen Berges Niederbayern" bekam man viel von Lebensgefühl des Bogenbergers mit und lernte seinen großen historischen Erfahrungsschatz und die Begeisterung zum Bogener Hausberg hautnah kennen. Die Bogener lieben ihren Berg, manche Personen haben eine besonders intensive Beziehung zu ihm, so Schedlbauer. Der Berg mit seinem südlichen Steilhang und der Wallfahrtskirche sind für ihn schon von Weiten ein besonderer einmaliger Blickfang und ein Naturdenkmal an sich. Was Altötting für das Oberland ist, ist Schedlbauers Meinung nach der "Heilige Berg Niederbayerns" für das Unterland. Seit mehr als 500 Jahren pilgern die Marienverehrer auf den „heiligen Berg Niederbayerns“. Doch das Bogener Wahrzeichen oberhalb der Donau muss nun saniert werden – außen wie innen.
Und das stellt die Pfarrei Bogenberg, die unter 500 Pfarrmitgliedern hat, vor enorme finanzielle Herausforderungen. Ein Drittel der noch nicht feststehenden Baukosten müssen geschultert werden. Aus diesem Grund wurde im vergangenen Jahr ein Förderverein gegründet und für MdL Josef Zellmeier war dies eine Ehrensache den Vorsitz des Fördervereins zu übernehmen. Zellmeier berichtete von seinen eigenen persönlichen Verbindungen zu Wallfahrtskirche und dem langjährigen und vielfältigen Engagement für die überregionale Bogenberger Jugendwallfahrt, die nach wie vor viele junge Menschen auf den Bogenberg zieht. Auch MdB Alois Rainer wird sich für Bundesmittel stark machen. Gemeinsam werde man mit den Anstrengungen nicht nachlassen und die dringlich nötige Sanierung zu realisieren.
Kirche ist bekannt durch jährliche Pfingstwallfahrt
Fördervereinsvorsitzender MdL Josef Zellmeier hatte höchste Mandatsträger bereits eingeladen und für das Bauprojekt begeistert. Bei der Führung fanden auch die angedachten Planungen für kleiner Anpassungen im Chorraum Erörterung. Zellmeier und sein Vorstandskollege und Kirchenführer Herbert Schedlbauer führten kenntnisreich durch die Wallfahrtskirche und wiesen auf den punktuell erheblichen Nachholbedarf hin. Seit vielen Jahrhunderten tragen Gläubige aus Holzkirchen im Landkreis Passau zu Pfingsten jedes Jahr einen 13 Meter hohen, mit Wachs umwickelten Fichtenstamm auf den Bogenberg, als Dank dafür, dass der Borkenkäferplage Einhalt geboten wurde.
Josef Zellmeier erläuterte die angedachten Maßnahmen sowohl für den Außenbereich als auch für den Innenraum. Baulastträger für das Gebäude an sich ist der Freistaat Bayern. Somit ist das Staatliche Bauamt Passau für die Außenhülle zuständig. Um den nicht unerheblichen Rest, vor allem die Innenrestaurierung hat sich die Pfarrei zu kümmern. Unterstützung kommt dafür von der Diözese Regensburg und das bischöfliche Baureferat, wobei rund die Hälfte der verbleibenden Kosten bei der Pfarrei verbleiben. Das bedeutet, die Kosten der Innenrenovierung würde die finanzielle Leistungsfähigkeit der Pfarrstiftung bei weitem übersteigen.
Pilgerwallfahrten sind mehr als eine Tradition
Das Bogenberger Kleinod ist eine wichtige katholische Wallfahrtsstätte im Bistum Regensburg und hatte eine bayernweite Strahlkraft. Sie gilt als die älteste Marienwallfahrtskirche Bayerns. Aus diesem Grund wird der 118 Meter über der Donau aufragende Bogenberg auch als Heiliger Berg Niederbayerns bezeichnet und verdient eine besondere Unterstützung, so der Grundtenor. Die spätgotische Hallenkirche wurde zwischen 1463 und 1513 erbaut und war schon vor Jahrhunderten Ziel vieler Wallfahrten. Bis zu 27 Wallfahrten täglich sind zu den Hochfesten in den Archiven verzeichnet. Ihre Patrozinien sind Mariä Himmelfahrt (Gedenktag: 15. August) und Kreuzauffindung (Gedenktag: 3. Mai), wo teilweise mehrere Tausend Pilger täglich am Gnadenbild beteten. Die Volksfrömmigkeit hat sich bis in unsere Zeit erhalten und die pastorale Betreuung durch die vier Krakauer Franziskanerbrüder mit der Klostergemeinschaft am Bogenberg läuft sehr gut.
Besonderes Gnadenbild
Vor Jahrhunderten -wie heute- wurde als Gnadenbild eine gotische Darstellung der „mater gravida“ (lat.), der schwangeren Gottesmutter, verehrt. Sie trägt das Jesuskind deutlich sichtbar unter ihrem Herzen. Zur Muttergottes von Bogenberg pilgerten und pilgern immer mehr Menschen aus nah und fern mit ihren Anliegen und hoffen auf Hilfe. Kulturkreisverantwortlicher Christian Hirtreiter dankte den Fördervereinsverantwortlichen Josef Zellmeier und Herbert Schedlbauer für das großartige Engagement, denn je eher mit den Sanierungsarbeiten begonnen wird umso früher wird die Basilika in neuen Glanz erstrahlen.