Artikel vom 30.09.2022
CSU Straßkirchen
Agrarhandel ist wichtiger Bestandteil der Zukunftsvorsorge
Führung, Vortrag und Diskussion in Altenbuch bei der Raiffeisen Waren GmbH
Die CSU Straßkirchen lud zu einer Informationsveranstaltung im Rahmen ihres Schwerpunktes "Wirtschaft in der Region" in die Altenbucher Raiffeisen Waren GmbH ein. Betriebsleiter Albert Maier gab im Rahmen eines Lichtbildervortrags in sachkundigster Form einen Einblick in das Thema der Lebensmittelsicherheit und ging insbesondere das wichtige Segment des Agrarhandels ein.
Die Raiffeisen Waren GmbH Gäuboden-Mitte/Isar ist sehr divers aufgestellt und seit Jahrzehnten ein wichtiger Partner des Mittelstandes und der Landwirtschaft, aber auch für den heimischen Garten eine erste Adresse für den Gartenliebhaber. Am Hauptort Altenbuch wurde erst vor einiger Zeit für über 650.000 Euro ein Silolager geschaffen. Vor allem die Dünger- und Pflanzenschutzlager erfüllen höchste Standards und dienen zur Versorgung und zur Sicherung der heimischen Landwirtschaft.
Behandlung fand die Versorgungssicherheit mit Brennstoffen und landwirtschaftlichen Gütern. Betriebsleiter Maier gab einen Einblick in die umfangreichen Regularien und die Schwierigkeiten bei den Lieferketten. Um die Lagerkapazität für Dünger und die Agrarprodukte zu erhöhen, hat die genossenschaftseigene Raiffeisen Waren GmbH über die vergangenen Jahre ihre Lagerhallen erweitert und vor allem in Trocknungsmöglichkeiten investiert. So können Lieferengpässe gemildert werden, die Kunden profitieren von einer besseren Warenverfügbarkeit und einer effizienteren Logistik. Die Getreidepreise notieren nahe ihren historischen Höchstständen, so Maier. Mais, Weizen und vieles anderes ist deutlich teurer als vor Jahresfrist. Maier führt den Preisanstieg zum einen auf eine hohe Liquidität an den Märkten, aber auch auf Engpässe durch die Corona-Einschränkungen und die Ukraine-Krise zurück.
Durch schlechtere Ernten mit einhergehendem Bestandsabbau sei die Angebots- und Nachfragesituation im Vergleich zu den früheren Jahren stark verändert. Insbesondere bei den Düngemitteln habe man einen enormen Anstieg zu verkraften. Denn für die Herstellung von Dünger wird bei hohen Temperaturen Stickstoff aus der Luft gewonnen. Dazu braucht es große Mengen an Gas. Wegen der hohen Energiekosten hatten bereits im vergangenen Herbst große Dünger-Produzenten ihre Produktionskapazitäten runter gefahren. Dadurch wurde der Dünger knapper, der Preis stieg. Es ist zu vermuten, dass die Preise für Nahrungsmittel in den kommenden Monaten noch weiter steigen, so Maier. Denn die Situation auf den weltweiten Agrarmärkten verschärft sich. Die Kosten für Dünger, Pflanzenschutzmittel, Kraftstoffe und die Transportfirmen steigen. Hinzu kommen Trockenheit in einigen Anbauregionen und die ausbleibenden Lieferungen aus den Krisenregionen.
Markt- und Kreisrätin Gudrun Zollner (Wallersdorf) stellte die Problematik der Speditionen und der zunehmenden Schwierigkeiten bei der Gewinnung von geeigneten Fahrern dar. Zollner konnte aufgrund ihrer familiären Erfahrungen hier auf die Rasanz der Entwicklung in den vergangenen Jahrzehnten eingehen. Bürgermeister Christian Hirtreiter dankte für die fundierten Ausführungen und für den Einblick in das wichtige Feld des Agrarhandels. Gerade das wichtige Segment "Energie und Brennstoffe" und die schnellen Lieferketten für den Zugriff auf die passenden Heizstoffe waren ein Schwerpunkt der abschließenden Diskussion des Informationsabends und der Betriebsführung.