ASP Niederbayern
Dr. Donauer referierte zur „Künstlichen Intelligenz“
Voller Terminkalender für das Jahr 2020
Straubing-Bogen/Straßkirchen: Der Bezirksverband Niederbayern des Außen- und Sicherheitspolitischen Arbeitskreises (ASP) führte am Donnerstag, 9. Januar 2020, seine Jahresauftaktversammlung im Gasthof "Sonne" in Straßkirchen durch. Dr. Sabine Donauer referierte und erläuterte aktuelle Entwicklungen im Bereich „Künstliche Intelligenz".
"Enorme Rasanz bei den Entwicklungen"
Die Hauptreferentin des Abends, Dr. Sabine Donauer, stellte zu Beginn ihres einstündigen Referates klar heraus, dass die Entwicklungen im Bereich „Künstliche Intelligenz“ sowohl den zivilen als auch militärischen Bereich mit enormer Rasanz verändern werden. Die „Künstliche Intelligenz“ hat einen direkten Einfluss auf das alltägliche Leben und wird auch unser Gesellschaftsleben beeinflussen. Die oberbayerische Historikerin Dr. Donauer hat in Augsburg, Paris und Oxford studiert und einen Wissenschaftsabschluss an der amerikanischen Harvard-Unversität erworben. Dr. Donauer bekräftigte, dass "Künstliche Intelligenz" (KI) manches besser kann als der Mensch. Dank intelligenter Technologien können riesige Datenmengen durchforstet werden. Bildmaterial von Bauteilen bei Maschinenproduktionen oder auch digitales Bild- und Auswertematerial von medizinischen Untersuchungen kann in kürzester Zeit mittels sehr geringer Fehlerquoten erkannt und sortiert werden. Universitäre Studien belegen, dass bei gewissen Krankheitsbildern dadurch noch erfolgversprechendere Therapien angewandt werden können.
KI hilft bei Logistik und IT
Logistikunternehmen aber auch IT-Dienstleister nutzen Künstliche Intelligenz, um Lagerstrukturen zu optimieren oder das Kaufverhalten der Kundenstämme besser kennenzulernen. Gerade bei Einkäufen über das weltweite Internet besteht hier die Möglichkeit einen echten Mehrwert für die Firmen zu erzeugen. In Deutschland ist gerade bei schlecht bezahlten Beschäftigungsfeldern ein enormer Mangel an Arbeitskräften zu verzeichnen. Daher wird hier mit Hochdruck daran gearbeitet um einfachste Tätigkeiten in der Robotik, den Lagerhaltungen oder bei Speditionsunternehmen zu beschleunigen, zu vereinfachen und dadurch auch ressourcenschonend wirtschaften zu können. Der Anteil der Leerfahrten bei Transportunternehmen sei enorm und das Potential zur Schonung des Klimas hierdurch bei weiterer Ausnutzung von Leerrückfahrten sei hoch. Personalisierte Medizin und Pflege, aber auch die Anwendung von neuen Technologien auf das immer vielschichtiger werdende Kaufverhalten der Menschen können helfen so im weltweiten Wettbewerb zu bestehen. Der Freistaat Bayern hat eine neue Technologie-Offensive unter dem Titel ‚Hightech-Agenda Bayern‘ angekündigt. Ein Investitionsvolumen von 2 Milliarden Euro soll bis 2023 unter anderem in die Förderung von künstlicher Intelligenz und Hochtechnologien fließen. Damit werden u.a. der Mittelstand, aber auch Hochschulen, gefördert um im globalen Wettbewerb bestehen zu können.
Ethik ist ein wichtiges Thema
Dr. Donau ging auch auf die ethischen Komponenten bei den Entwicklungen ein und stellte auch die Herausforderungen im Bereich „Datenschutz“ dazu vor. Gerade die Neugründung von Unternehmen und die Ausstattung der kleinen und mittelständischen Unternehmen mit Neuerungen sei für die zukunftsfähige Weiterentwicklung wichtig, denn ohne die entsprechenden Finanzmittel sei hier keine weitere Modernisierung möglich. Auch die Bundesregierung wird weitere Förderinitiativen auf den Weg bringen um Deutschland als Wirtschaftsmacht konkurrenzfähig zu halten. China und die USA sind hier die Vorreiter. Deutschland und seine Unternehmen, insbesondere der deutsche Maschinenbau, brauchen modernste Technologie. Die chinesische Forschungsförderung weist alljährliche zweistellige Wachstumsraten auf und die Chinesen wollen der weltweite Hochtechnologiestandort werden. Dr. Donauer hat in dem gut strukturierten Vortrag alle Aspekte von „Künstlicher Intelligenz“ beleuchtet und anhand von Beispielen ihres eigenen Tätigkeitsbereichs vorstellen können.
Festverzinste Innovationsanleihe hilft für die Zukunft
Bundestagsabgeordneter Alois Rainer stellte basierend auf der jüngsten dreitägigen Klausurtagung der Bundestagsfraktion in Kloster Seeon (6.-8.1.20) die Aktivitäten im Bereich „Digitale Offensive“ dar. „Wir brauchen in Deutschland einen Zins-Bonus statt des Spar-Malus durch die Europäische Zentralbank. Bei den derzeitigen Entwicklungen sei die Stärkung der Innovationskraft enorm wichtig. Wir wollen deshalb eine Innovationsanleihe einführen“, bekräftigte der Haibacher Abgeordnete Rainer. Mit einem staatlich garantierten Positivzins von 2 Prozent bei einer zehnjährigen Laufzeit sei gerade auch der Mittelstand zu fördern. Ausgereicht werden soll die neue Anleihe über die KfW, welche die eingeworbenen Finanzmittel in Startups und Unternehmensinnovationen mit einem Schwerpunkt auf neue Schlüsseltechnologien der Digitalisierung wie Künstliche Intelligenz und Klimatechnologien investiert. Die Verzinsung wird staatlich garantiert bzw. über die erwirtschaftete Investitionsrendite refinanziert. Damit wird ein Kreislaufsystem mit einem attraktiven Angebot für Sparer und dringend benötigtem Risikokapital für Startups geschaffen, erläuterte Alois Rainer. Denn Deutschland hat einen enormen Nachholbedarf. Während in 2019 in den USA insgesamt 117 Milliarden Dollar und in Asien 63 Milliarden Dollar an Risikokapital in Technologieneugründungen und Unternehmen investiert wurde, waren es in Europa nur 35 Milliarden Dollar davon 6 Milliarden Dollar in Deutschland. Daher soll über die Innovationsanleihe in den kommenden fünf Jahren jährlich 20 Milliarden Euro, demnach insgesamt 100 Milliarden Euro, eingeworben werden. Rainer erklärte auch verschiedenen Thematiken bei aktuellen Entwicklungen in der Bundeshauptstadt Berlin.
Diskussion zu den weiteren Entwicklungen bei der Künstlichen Intelligenz
Bei der anschließenden Diskussion zu dem Themenfeld „Künstliche Intelligenz“ konnten einige Fragestellungen, insbesondere zur weiteren Entwicklung der globalen Arbeitsmärkte und zu den Auswirkungen im Alltagsbereich der Menschen im ländlichen Raum, diskutiert werden. Die anwesenden ehemaligen Stabsoffiziere kommentierten einige weltweite Ent-wicklungen, insbesondere durch noch schneller entstehende neuartige Waffentechnologien, kenntnisreich und gingen auf die bevorstehenden außenpolitischen Herausforderungen im gerade begonnen Jahr ein. Gerade die unbemannten Flugobjekte, wie Drohnen, seien weltweit sowohl im kommerziellen als auch militärischen Bereichen auf dem Vormarsch.
Weichenstellungen für 2020
ASP-Bezirksvorsitzender Christian Hirtreiter stellte heraus, dass ihm besonders die Patenschaft von Gemeinden mit Kompanien des Sanitätslehrregiments Niederbayern wichtig ist. Hierzu werde man sich im Kalenderjahr 2020 einbringen. Im Mai 2020 wird, nachdem bereits 2007 dieser mit dem ehemaligen tschechischen Außenminister Fürst Schwarzenberg im Straubinger Rittersaal erfolgreich durchgeführt wurde, erneut der außenpolitische ASP-Landeskongress in Straubing stattfinden. Es wurden die Weichenstellungen für das kommende Kalenderjahr festgelegt. Zunächst erfolgte ein Rückblick auf die Aktivitäten im abgelaufenen Jahr 2019. Der niederbayerische Außen- und Sicherheitspolitische Arbeitskreis konnte im abgelaufenen Jahr sowohl die Sicherheitsarchitektur im Nahen Osten mit der Sicherheitsexpertin Julia Obermeier als auch die Entwicklung der südamerikanischen Wirtschaftsmächte beleuchten. Der traditionelle „Sicherheitspolitische Frühschoppen“ im August war wieder ein Erfolg. Anknüpfend an diese erfolgreiche Veranstaltung werde man auch im Jahr 2020 eine Großveranstaltung planen. Am 13. Juni 2020 findet der „Tag der Bundeswehr“ statt. ASP-Bezirksvorsitzender Christian Hirtreiter wies darauf hin, dass gerade auch durch die Verknappung der weltweiten Rohstoffe globale Themen und die weltweite Sicherheitslage wichtiger werden. Der Außen- und Sicherheitspolitische Arbeitskreis wird auch im Jahr 2020 zu diesen Themenfeldern wieder mehrere öffentliche Veranstaltungen auch im Raum Straubing/Straubing-Bogen durchführen.