Artikel vom 04.03.2017
JU Straßkirchen
Über den Dächern von Straubing
Straßkirchen/Straubing. Am 04.03.2017 besichtigte die JU Straßkirchen abends nach Betriebsschluss den Hangar auf dem Dach des Klinikums St. Elisabeth sowie den dort stationierten Rettungshubschrauber Christoph 15, nachdem die ursprünglich Ende Januar geplante Exkursion aufgrund eines Notfalleinsatzes kurzfristig nicht stattfinden konnte.
Nach einer kurzen Einführung stellte sich der Referent, Rettungsassistent und leitender HEMS-TC (Helicopter Emergency Medical Services-Technical Crew Member) Erich Baumgartner den Fragen der interessierten Teilnehmer. Bereits seit 1977 ist ein Rettungshubschrauber in Straubing stationiert. Im November dieses Jahres feiert der Standort also sein 40-jähriges Jubiläum. Seitdem hat sich der Standort zu einem wichtigen Standbein in der Notfallversorgung von Patienten insbesondere im außerstädtischen Bereich entwickelt. Letztes Jahr zählte der Standort mit knapp 1.900 Einsätzen zu den am meisten ausgelasteten in Deutschland, bayernweit auf Platz 1.
Im Jahr 2014 ersetzte die neue High-Tech-Plattform über dem Klinikum, die über einen Aufzug direkt mit wichtigen Versorgungseinheiten wie Schockraum und Intensivstation verbunden ist, den alten und in die Jahre gekommenen Landeplatz südlich des Klinikums, von dem aus immer noch ein Krankenwagen die Patienten ins Klinikum bringen musste. Dadurch konnte eine weitere Verkürzung der zeitlichen Rettungskette erreicht werden.
Die Besatzung des Rettungshubschraubers Christoph 15 besteht aus einem Piloten vom ADAC, einem Arzt vom Klinikum und einem Rettungsassistenten vom BRK. Der primäre Einsatzradius umfasst ca. 70 km um Straubing herum, also einen Großteil Niederbayerns und der Oberpfalz. Häufig wird er in Abhängigkeit vom letzten Einsatzort aber auch aus Österreich, Tschechien oder dem Rest Bayerns angefragt. Hier wird immer der nächstgelegene Luftretter abgerufen. Die Einsatzdisposition erfolgt dabei immer über die ILS Straubing.
Organisator und JU-Ortsvorsitzender Stefan Christl bedankte sich zum Schluss für den unermüdlichen Einsatz der gesamten Hubschrauberbesatzung für die Gesundheit der Bevölkerung, die aufschlussreichen Ausführungen des Referenten Erich Baumgartner und die interessanten Einblicke in einen außergewöhnlichen Arbeitsplatz.