Artikel vom 28.01.2017
JU Straßkirchen
Besichtigung der Rettungswache und ILS Straubing
Praxisexkursion der Jungen Union
Straubing: Bei einer Praxisexkursion konnte die Junge Union Straßkirchen am Samstag, 28. Januar 2017, einen Einblick in die Arbeitsabläufe in der Rettungswache des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) Straubing und der "Integrierten Rettungsleitstelle" erhalten.Marco Pammer stellte eingangs das Bayerische Rote Kreuz und die vielfältigen Aufgabengebiete vor. Fast 19.000 Mitarbeiter, rund 130.000 ehrenamtlich Aktive, über 850.000 Fördermitglieder machen das BRK zu dem was es ist, einem der größten Wohlfahrtsverbände in Bayern.
Nach dem Gesetz über die Integrierten Leistellen in Bayern werden der Rettungsdienst und die Feuerwehren europaweit unter der einheitlichen Rotrufnummer 112 erreicht. Die bisherigen Rettungsleitstellen und die Feuerwehralarmzentralen wurden deshalb zu Integrierten Leistellen zusammengefasst. Nach umfangreichen Ausschreibungsverfahren hat die Verbandsversammlung des Zweckverbandes für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Straubing bereits vor 10 Jahren beschlossen, das Bayerische Rote Kreuz mit dem künftigen Betrieb der Integrierten Leitstelle (ILS) in Straubing zu beauftragen. Start der integrierten Leistelle in Straubing mit Probebetrieb war ab 2009. Durch die Zusammenlegung der Notfallalarmierung von Feuerwehr und Rettungsdienst wurden neue Räume notwendig und die Integrierte Leistelle ist im neuen Rotkreuzzentrum in der Straubinger Siemensstraße untergebracht. Im Landkreis Straubing-Bogen unterhält der BRK-Kreisverband 4 Rettungswachen.
Die Rettungswachen sind rund um die Uhr besetzt
Unterstützt wird das Rettungsdienstpersonal von den Schnelleinsatzgruppen bzw. Unterstützungsgruppen Rettungsdienst der Bereitschaften und den vier "Helfer vor Ort Gruppen", die im ländlichen Gebiet die längeren Anfahrtszeiten der Rettungsfahrzeuge überbrücken und sofort lebensrettende Maßnahmen einleiten bzw. eine qualifizierte Erstversorgung bieten können. Marco Pammer durchläuft derzeit selbst die Ausbildung im Rettungsdienst und konnte fundiert die erfragten Informationen der Exkursionsteilnehmer weiterleiten.
Rettungsassistenten absolvieren eine zweijährige Berufsausbildung, die theoretische Ausbildung sowie Praxis auf dem Rettungswagen sowie im Krankenhaus einschließt. Rettungsassistenten werden auf dem Rettungwagen, dem Rettungshubschrauber, dem Notarztwagen und dem Notarzteinsatzfahrzeug eingesetzt. Die Ausbildung von Rettungssanitätern dauert 560 Stunden und enthält genau wie die Rettungsassistentenausbildung theoretische und praktische Teile. Rettungssanitäter werden zusammen mit einem Rettungsassistenten auf dem RTW sowie verantwortlich auf dem KTW eingesetzt. Der Fahrer des Krankentransportwagens hat oft nicht so umfangreiche Qualifikation (Rettungshelfer, Sanitätshelfer, Sanitäter), diese ist unterschiedlich und dauert zwischen 60 und 160 Stunden.
Der Rettungsdienst wird von den Krankenkassen und vom Staat bezahlt. Der Rettungsdienst rechnet direkt mit den Krankenkassen ab, der Patient braucht sich um nichts zu kümmern. Bei Sozialhilfeempfängern zahlt das Sozialamt. Privatpatienten bekommen vom Rettungsdienst nach dem Einsatz eine Rechnung nach Hause geschickt, die sie dann bei ihrer Krankenversicherung einreichen können. Jeder wird gerettet, auch wenn die Finanzierung beispielsweise bei ausländischen Patienten nicht gesichert ist. Es ist für die Versicherten der gesetzlichen Krankenkassen ein entsprechender Eigenanteil an den Kosten des Einsatzes zu entrichten, den die Krankenkasse in Rechnung stellt.
Die ehrenamtlichen Helfer im Rettungsdienst sind eine wichtige Stütze in unserer Gesellschaft so BRK-Geschäftsführer Zosel, der zum Ende des Exkursionstags die Teilnehmer nach dem Besuch der Integrierten Rettungsleitstelle begrüßen konnte. Er stelle überblicksweise die Mitarbeitersegmente und den umfangreichen Personalstab vor. Das komplexe Hilfeleistungssystem des Bayerischen Roten Kreuzes funktioniert hervorragend, freute sich Kreisgeschäftsführer Jürgen Zosel. Junge Unions-Vorsitzender Stefan Christl, selbst Arzt, lobte den Einsatz der Ehrenamtlichen, und übergab dem Betreuern der Exkursion jeweils ein JU-Präsent.