Ortsverband Starnberg

Neuwahlen

Andreas Weger neuer Chef der Starnberger CSU

(v.l. Andreas Ehstand, Robert Weiß, der neue Vorsitzende Andreas Weger, Stephanie Weber, Rudi Nirschl, Dr. Ute Eilling-Hütig, MdL) Foto: Andrea Jaksch

Die Starnberger CSU hat einen neuen Vorsitzenden. Drei Monate nach dem Rücktritt von Dr. Charlotte Meyer-Bülow wählten die Mitglieder in der Ortshauptversammlung am Montagabend den 49 Jahre alten Andreas Weger. Er führt die Partei damit in die Kommunalwahl 2026.

Starnberg/Hanfeld – Es war so etwas wie die logische Folge. Nachdem die bisherige Starnberger CSU-Ortsvorsitzende Dr. Charlotte Meyer-Bülow Mitte Oktober vergangenen Jahres aus beruflichen Gründen ihren sofortigen Rücktritt vom Parteiamt erklärt hatte, übernahmen ihre Stellvertreter Andreas Weger, Stephanie Weber und Robert Weiß kommissarisch die Führung des Ortsverbandes. Und einer von ihnen, Andreas Weger, ist nun auch der neue Vorsitzende. 33 der 35 anwesenden Mitglieder stimmten in der Ortshauptversammlung der CSU am Montagabend im Schützenheim in Hanfeld für den 49-Jährigen, zwei votierten mit Nein. Jeweils einstimmig wurden anschließend Weber und Weiß als stellvertretende Vorsitzende bestätigt.

Weger hatte bereits zuvor den Rechenschaftsbericht des Vorstandes abgelegt. Das vergangene Jahr sei „gut und anstrengend“ gewesen und habe Höhen und Tiefen gehabt, sagte er. Die Zahl der Mitglieder sei knapp von 178 auf 170 gesunken. „Stärke misst sich aber nicht an der bloßen Mitgliederzahl, sondern an unserem Wirken“, sagte er und bescheinigte der Starnberger CSU: „Wir bewegen etwas.“ Schnell wurde aus dem Bericht eine Bewerbungsrede. Er setze auf offene Kommunikation zwischen der Stadtspitze und der Stadtratsfraktion, zwischen den Arbeitsgruppen und Arbeitskreisen der CSU, zwischen Jung und Alt, betonte Weger. Auch die anderen demokratischen Parteien wolle er ins Boot holen, um Starnbergnach vorne zu bringen.

Träumereien und Versprechen seien angesichts der klammen Kassen mit ihm aber nicht zu machen. „Diese Ehrlichkeit sind wir unseren Bürgern schuldig“, sagte der Sohn des Starnberger Ehrenbürgers Gerd Weger. Und das gelte auch für alle anderen Parteien, die bei der Kommunalwahl 2026 antreten. Als wichtiges Thema nannte er unter anderem die Pflege und Förderung des Gewerbes, auch um die Einnahmen aus der Gewerbesteuer zu verbessern. Und damit meine er nicht nur das Moosaik, sagte Weger: „Wir haben jetzt schon freie Flächen.“ Auch die Schaffung bezahlbaren Wohnraums wolle er forcieren. Das Ziel für die Wahl im März 2026 sei klar: „Wir haben acht toll besetzte Stadtratsmandate. Die gilt es mindestens zu verteidigen, wenn nicht sogar auszubauen.“ Das Aufstellen einer Stadtratsliste sei ebenso Aufgabe des neu gewählten Ortsvorstandes wie die Nominierung eines Bürgermeisterkandidaten.

Im Gespräch mit dem Starnberger Merkur ließ Weger im Anschluss an die Sitzung jedoch offen, wen er damit meinte. Ein Bekenntnis für Amtsinhaber Patrick Janik, den die CSU bei der Wahl 2020 gemeinsam mit UWG, SPDund BLS aufgestellt hatte, gab er jedenfalls nicht ab. Ebenso offen ließ er es, ob es aus Reihen der CSU andere Kandidaten gibt. Das werde der Vorstand zunächst intern beraten und dann die Entscheidung öffentlich verkünden – „im Laufe der nächsten Wochen“, betonte Weger.

Bis dahin komme es auch für die Starnberger CSU darauf an, bei der Bundestagswahl am 23. Februar ein gutes Ergebnis zu erreichen – für ein starkes Bayern in Berlin, aber auch für einen Regierungswechsel. Mit Blick auf seine Heimatstadt sagte der in einem Ingenieurbüro angestellte Planer für Heizung, Lüftung, Sanitär: „Starnberg ist eine lebenswerte Stadt und muss es auch bleiben.“

Neben Weger, Weber und Weiß komplettieren Thomas Beigel als Kassier, Vizebürgermeisterin Angelika Kammerl als Schriftführerin sowie Rudi Nirschl und Andreas Ehstand als Digitalbeauftragte den engeren Vorstand. Zu Beisitzern wählten die anwesenden Mitglieder Landrat Stefan Frey, Matthias Frühauf, Silke Gadilhe, Katharina Hutterer, Bernhard Kögl, Charlotte Meyer-Bülow, Karl Müller und Marcus Schweiger.

Die ehemalige Vorsitzende Meyer-Bülow bedankte sich beim Ortsverband für die Unterstützung in den vergangenen fünf Jahren. Die Arbeit habe ihr „wahnsinnig viel Spaß“ gemacht, sagte sie. Allerdings sei im Oktober ein Punkt erreicht gewesen, an dem ihr bewusst geworden sei, dass sie das Pensum nicht durchhalten könne. Andreas Weger habe sich daraufhin „mit Verve“ ins Zeug geworfen. „Er ist der geborene nächste Vorsitzende“, sagte sie. Und sie appellierte an die Mitglieder, sich einzubringen. „Es mangelt nicht an Ideen, wir brauchen vor allem Kapazitäten.“ Für Meyer-Bülow gab es am Ende Blumen vom Vorstand. Dabei betonte Rudi Nirschl, der seit rund 50 Jahren CSU-Mitglied ist und viele Parteichefs erlebt hat: „Du gehörst in die Riege der ganz großen Vorsitzenden.“ 

(Text: Peter Schiebel, MM)