Artikel vom 31.03.2017
CSU Ortsverband Speinhart
Als Stadthallenersatz ungeeignet
Eschenbacher Thema beschäftigt Speinsharter CSU - Appell an Landrat
Speinshart/Süßenweiher. (do) Den Blick auf die Nutzung der kreiseigenen Mehrzweckhalle in Eschenbach richtete zweiter Bürgermeister Roland Hörl in der Jahreshauptversammlung des CSU-Ortsverbandes. Als Mitglied des FC Tremmersdorf/Speinshart warnte er in der kurzen Diskussion davor, die Sporthalle in eine "Eschenbacher Stadthalle" umzuwandeln.
"Schon jetzt werden die Trainingsmöglichkeiten der Sportvereine mit ihren vielen Jugendlichen in der Mehrzweckhalle immer mehr eingeschränkt", wusste Hörl. Diese Entwicklung sei der Nachwuchsarbeit in den Vereinen nicht förderlich. Deshalb appellierte der zweite Bürgermeister an Landrat Andreas Meier, Prioritäten zu setzen. "Die gibt es schon", versicherte dieser und wies auf den absoluten Vorrang des Schul- und Vereinssports hin.
"Mit der Stadt Eschenbach gab es keine Verhandlungen", betonte der Landkreischef noch einmal und: "Die Mehrzweckhalle ist als Stadthallenersatz ungeeignet." Die Behauptungen einiger Eschenbacher Kommunalpolitiker seien nach einer Anfrage an den Kämmerer mit viel Wunschdenken und Übertreibung in die Welt gesetzt worden.
Mitgliederbeitrag steigt
Einverstanden bei einer Gegenstimme waren die CSUler mit einer Erhöhung des Mitgliederbeitrags zum 1. Januar 2017. Vorsitzender Albert Nickl bezog sich dabei auf einen Beschluss des CSU-Parteitags. Er schlug vor, wie bisher nicht den vollen Beitrag - bisher 62, künftig 70 Euro jährlich - zu erheben, sondern nur den Betrag zu verlangen, den der Ortsverband abzuführen hat. Der Beitrag steigt somit von 45 auf 50 Euro.
Die Entwicklungen in der großen und kleinen Politik beleuchtete Landrat Andreas Meier in seiner Funktion als CSU-Kreisvorsitzender. Dabei ging er auf die Saarland-Wahl und den SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz ebenso ein wie auf den Führungsstreit an der CSU-Spitze und den "unwürdigen" Umgang mit Kanzlerin Angela Merkel.
"An Versprechen messen", hieß der Kernsatz des Landrats mit Blick auf die Kreistagsarbeit. "Dem Landkreis geht es gut - entsprechend handeln wir", betonte er und verwies auf die Schwerpunktprojekte im Schulbereich und beim Straßenbau mit einem Investitionsvolumen von rund 30 Millionen Euro. Meier kündigte zudem unter anderem ein Musterprogramm für Verbesserungen der ärztlichen Versorgung auf dem Lande an. Als ein Zukunftsprojekt stufte er die Sanierung des alten Landratsamts in Eschenbach ein. "Die öffentliche Hand steht hier in einer Gesamtverantwortung", betonte der Landrat. Der Verantwortung für ein ortsbildprägendes Gebäude wolle sich der Landkreis stellen. Die Stadt Eschenbach werde als Mitfinanzierer erwartet.
Schließlich kritisierte Meier das Sankt-Florians-Prinzip bei der Stromtrassen-Diskussion. Es sei nicht gut, wenn man nach langer Prüfung die Ergebnisse einer transparenten und objektiven Planungsphase immer noch bekämpfe: "Wenn die Voraussetzungen und Bedingungen für eine größtmögliche Bündelung einer Kabeltrasse erfüllt werden, muss man halt auch einmal über den eigenen Schatten springen", erklärte der Landrat.
Quelle: DER NEUE TAG vom 31.03.2017