Artikel vom 15.05.2017
CSU München-Süd
Markwort fragt Kuffer
Kritische Fragen - Unbequeme Antworten
Der Gastraum der Gaststätte Großmarkthalle ist gut gefüllt, ca. 100 Münchnerinnen und Münchner der verschiedensten Altersgruppen haben Platz genommen, vereinzelt müssen Leute stehen. Der Bundestagskandidat der CSU für den Münchner Süden – Michael Kuffer - möchte sich heute auf den Zahn fühlen lassen. Allerdings nicht von irgendjemanden, sondern von Deutschlands Top-Journalisten Helmut Markwort.
Die Fragerunde beginnt ganz allgemein mit Kuffers Errungenschaften im Münchner Stadtrat, in dem er seit 2008 sitzt. Kuffer antwortet souverän, dass es ohne die CSU wahrscheinlich keine städtischen Kliniken mehr geben würde, dass die Pläne zur Verbesserung der Infrastruktur weiterhin in den Schubladen des Rathauses verstauben würden und die Stadt planlos Wohnungen bauen würde und davon sogar noch viel zu wenig. Aber warum ist ein Michael Kuffer dann tendenziell gegen Hochhäuser? Ganz einfach, weil Hochhäuser nicht zu mehr Wohnungen führen. „Ist das Haus höher, muss zum nächsten Haus ein größerer Abstand eingehalten werden“, erklärt Kuffer. Außerdem muss die markante Stadtsilhouette Münchens erhalten bleiben. Dafür gibt es großen Applaus. Markwort hakt noch einmal nach, denn München wächst jährlich um ca. 20.000 Haushalte. Wohin mit den ganzen Menschen? Die CSU habe bereits die Zielzahl im Wohnungsbau auf 8000 pro Jahr erhöht, aber man muss klar sagen, dass der Bedarf nicht gedeckt werden kann und man sich die Frage stellen muss, wie viel man München noch zumuten kann. Kuffer betitelt das selbst als eine seiner „unbequemen Antworten“, die er an diesem Abend geben möchte und auch gibt. Er ist ehrlich, das gefällt den Leuten. Man wird die Wohnungsnot nur durch eine gute Zusammenarbeit mit den umliegenden Gemeinden hinbekommen, was unter dem ehemaligen OB Münchens, vollkommen eingeschlafen ist.
Markwort kommt zum nächsten Thema. Kuffer als Sicherheitsmann der CSU, der oftmals „ganz rechts außen“ eingruppiert wird. „Ich passe in keine Qualifizierung.“ Kuffer sagt es und man glaubt es ihm auch. „Ich mache was ich will und mir ist es egal, was die anderen von mir denken.“ Zu seinem Angstraummelder sagt Kuffer, dass er nicht möchte, dass es in München Orte gibt, die aufgrund von Sicherheitsbedenken gemieden werden. Dafür erntet er erneut großen Applaus. „Manchmal reicht es sogar schon eine Hecke zurückzuschneiden.“ Auch der kommunale Ordnungsdienst ist schon vom Stadtrat beschlossen und bedarf nur noch einer detaillierten Ausarbeitung mit dem Kooperationspartner.
Als nächstes möchte Helmut Markwort wissen, ob sich Michael Kuffer denn schon sicher ist, dass er in den Bundestag einzieht, immerhin habe ja sein Vorgänger, Peter Gauweiler, das Direktmandat viermal in Folge geholt. Kuffer antwortet bescheiden, dass man sich nie sicher sein kann. Er möchte helfen wo es nur geht und sich jetzt auf den Wahlkampf und sein Amt als Stadtrat konzentrieren. Dennoch möchte er beruflich auch in der Zukunft unabhängig von der Politik sein – um auch mal „gegen den Strom der eigenen Partei schwimmen zu können“.
Das nächste Thema ist Europa. Kuffer positioniert sich klar für Europa, gibt aber auch zu bedenken, dass sich vieles in der Europäischen Union ändern muss, u.a. die Tatsache, dass nicht immer Einstimmigkeit herrschen kann und dass es nicht sein darf, dass manche Länder nur die Vorteile der EU genießen wollen. Letzten Endes hält Kuffer aber fest, dass uns die EU Frieden und Sicherheit in Europa beschert hat, das gilt es zu sichern.
Zum Schluss kommt Markwort nochmal auf München zu sprechen, die Bierpreisbremse. Kuffer ist dafür und lobt seinen Stadtratskollegen, Bürgermeister Josef Schmid. Denn das Thema ärgert die Leute seit Jahren, angesprochen hat es bisher keiner. Dafür gibt es nochmal großen Applaus. Die anschließende Fragerunde meistert Michael Kuffer äußerst souverän und sympathisch. Man merkt er hat Lust und einen starken Willen und es ist ganz klar, dass die CSU München Süd einen Spitzenmann ins Rennen geschickt hat. Einen mit Ecken und Kanten.
Einen, dem man gerne am 24. September seine Erststimme gibt.