Artikel vom 06.07.2024
Marktratssitzung
Salzstadl wird kein Partystadl
Im Schmidmühlener Marktgemeinderat zog der Bürgermeister Bilanz zur Sanierung
Wie kann der sanierte Salzstadl künftig genutzt werden? Der Marktgemeinderat wird sich im Laufe des Sommers mit weiteren Nutzungsmöglichkeiten auseinandersetzen. Über den aktuellen Stand berichtete Bürgermeister Peter Braun bei der jüngsten Marktgemeinderatssitzung im Schloss-Stadl.
Dabei betonte Braun: „Der Salzstadl bleibt der Salzstadl.“ Er erinnerte daran, dass man sich aufgrund einer Anfrage in der öffentlichen Sitzung des Marktgemeinderates vom 4. April 2023 darauf geeinigt hat, nur noch vom Salzstadl zu sprechen.
Als im Jahr 2020 der Salzstadl in der Bahnhofstraße neben dem NETTO-Markt zum Verkauf stand, war schnell klar, dass der Markt Schmidmühlen dieses Einzeldenkmal erwerben will, um die Ziele der Ortskernsanierung weiter voranzutreiben und den Salzstadl als Einzeldenkmal zu erhalten. In der Vergangenheit hatte dieses Bauwerk verschiedene Arbeitstitel. Mal wurde es als Steinstadl, Theaterstadl oder eben als Salzstadl betitelt. Nach einer Anfrage in der öffentlichen Sitzung des Marktgemeinderates vom 4. April 2023 einigte man sich, künftig nur noch vom „Salzstadl“ zu sprechen.
Keine Trennung möglich
Ursprünglich war angedacht, den Stadl grob zu sanieren und auf der Freifläche davor Parkflächen zu errichten. Wegen der Blickachsen zum Einzeldenkmal Salzstadl und dem gegenüberliegenden Parkplatz Mühlwiese stieß dieses Vorhaben bei der Städtebauförderung auf wenig Begeisterung. Auch eine Trennung des Vorhabens in Sanierung des Gebäudes mit Fördermitteln und Bau von Parkplätzen auf den Freiflächen ohne Zuschüsse war nicht durchsetzbar. Lange wurde im Marktgemeinderat diskutiert, ob die Maßnahme unter diesen Voraussetzungen überhaupt umgesetzt werden soll.
Nachdem die Regierung der Oberpfalz die beiden Zuschuss-Programme Bayerisches Städtebauförderungsprogramm + Förderinitiative „Innenstädte beleben“ zusammenfasste und eine besonders hohe Förderung mit 80% der förderfähigen Kosten in Aussicht stellte, entschied man sich schlussendlich, die Maßnahme in der jetzigen Form umzusetzen.
Im hinteren Teil wurde eine komplette Toilettenanlage mit Schankraum angebaut. Es wurden die Fenster und Tore erneuert, das Dach bzw. die Holzkonstruktion teilweise erneuert, eine Heizung in Form von Dunkelstrahlern eingebaut, innen und außen die Fassade geschlämmt und neue Elektrik verbaut. Auf der Freifläche entsteht eine parkähnliche Anlage mit drei Parkmöglichkeiten, die zum Erholen und Verweilen einlädt und das gesamte Areal aufwertet.
Die in Aussicht gestellten Zuschüsse werden jedoch nur unter der Voraussetzung gewährt, dass die Maßnahme unrentierlich ist. Unrentierlich ist ein Vorhaben dann, wenn keine oder nur geringfügige Einnahmen erwirtschaftet werden. In einem ersten Schritt wurde der Salzstadl dem örtlichen Theaterverein als Proben- und Aufführraum zur Verfügung gestellt. Die ersten Vorführungen im teilweise sanierten Stadl konnten vor einigen Wochen bereits bestaunt werden.
Der Marktgemeinderat wird sich im Laufe des Sommers mit weiteren Nutzungsmöglichkeiten auseinandersetzen – ein reiner „Theaterstadl“ wird das Objekt sicherlich nicht bleiben. Die entsprechende Nutzungs- und Entgeltsatzung wird entsprechend der Vorschläge des Marktgemeinderates von der Verwaltung ausgearbeitet und danach in der öffentlichen Sitzung beschlossen.
165 000 Euro für den Markt
Eines ist auf jeden Fall jetzt schon sicher: einen Schloss-Stadl 2.0 oder gar Partystadl wird es nicht geben; dies wurde den Anwohnern bereits vor Monaten zugesichert. Vielmehr sind hier lärmreduzierte Veranstaltungen angedacht, wie beispielsweise Kunstausstellungen, Jahreshauptversammlungen von Vereinen oder Eigentümergemeinschaften, Seniorennachmittage und Ähnliches. Die genaue Ausgestaltung liegt hier jedoch beim Marktgemeinderat.
Von den Gesamtkosten in Höhe von 603 000 Euro inklusive Grunderwerb sind 548 000 Euro als zuwendungsfähig anerkannt. Nach derzeitigem Stand kostet die gesamte Maßnahme dem Markt Schmidmühlen etwa 165 000 Euro.