Artikel vom 10.04.2021
Lokalpolitik
Markt denkt an seine Gäste

Die Toilette im Fischerheim ist fertig, beim Rathaus will Schmidmühlen eine weitere schaffen. An der Eisernen Brücke geht die Sanierung voran.
Lange hat es gedauert - mit der Sanierung der sogenannten Eisernen Brücke in Schmidmühlen. Seit Juni vergangenen Jahres ist sie für den Durchgangsverkehr dicht. Doch nun ist eine Ende der Sperrung in Sicht. Die Sanierungsarbeiten haben begonnen und sie werden noch nach Auskunft von drittem Bürgermeister Mathias Huger bis etwa Ende kommender Woche dauern - vorausgesetzt, es treten keine unvorhergesehenen Komplikationen auf.
Eigentlich wäre es für Laien eine kleine Sache. Aber, so erklärt Mathias Huger bei der jüngsten Sitzung des Bauausschusses: Bei dieser alten Brücke wurde eine alte Stahlsorte verwendet, die nicht geschweißt und überhaupt nur von sehr spezialisierten Firmen bearbeitet werden kann. Insgesamt gibt es nach Auskunft des dritten Bürgermeisters nur drei qualifizierte Fachfirmen, die diese Arbeiten ausführen können. Aufgefallen sind im vergangenen Sommer die Schäden an der Brücke Richard Fischer, dem Sprecher des Bauausschusses des Gemeinderats.
Arbeit dauert noch eine Woche
Bei der Eisernen Brücke handelt es sich um eine Fachwerkbrücke, bei der die beiden seitlichen großen Fachwerkträger das Haupttragwerk der Brücke bilden und die unten eingebauten Träger nur Nebenträger sind. Das Problem: Am nördlichen Fachwerkträger war der Untergurt komplett durchgerostet. Lediglich untergeordnete Streben verhinderten das Auseinanderbrechen der kompletten Konstruktion. Aktuell ist die Fachfirma “Stahlbau Wegscheid GmbH” aus der Nähe von Hauzenberg dabei, diese Schäden zu beheben. Vor Ort war auch ein Statiker, der die Brücke nochmals unter die Lupe genommen hat. Die Kosten der Sanierung werden sich auf etwa 15 000 Euro belaufen und sollen bis etwa Samstag nächster Woche abgeschlossen sein.
“Weite Wälder, romantische Täler und duftende Wacholderheiden - das Amberg-Sulzbacher Land bietet unverwechselbare Routen für Ihren Urlaub mit dem Fahrrad. Durch ihre natürliche Vielfalt und den faszinierenden Mix aus Höhlen, Felslandschaften und Jurabächen ist die Region zwischen Regensburg und Nürnberg als ausgezeichnetes Radrevier bekannt” - so wirbt der Landkreis Amberg-Sulzbach für die Ferien- und Urlaubsregion Amberg-Sulzbacher Land. Da kann die Region auch mit dem Naturpark Hirschwald punkten - beste Voraussetzungen. Aus allen Himmelsrichtungen kommen Radtouristen nach Schmidmühlen, um hier Touren zu beenden oder zu starten oder Pause zu machen. Die Gemeinde tangieren verschiedene Radwanderwege, die entlang der Lauterach oder der Vils führen.
Aber: Mit der Zeit bekommen wohl alle Radlfahrer ein besonderes Bedürfnis. Hier schafft der Markt Schmidmühlen mit einer kleinen, offiziellen “Unisex-Toilette” im neuen Fischerheim ab sofort Abhilfe. Ab nächster Woche können Radlfahrer diese Toilette im Zieglerweg 14 anfahren. Sie ist von April bis Oktober jeweils von 9 bis 19 Uhr geöffnet.
Offiziell abgenommen und freigegeben wurde sie mittlerweile von zweitem Bürgermeister Martin Bauer. Die entsprechende Beschilderung erfolgt noch und wird im weiteren Umfeld angebracht. Der Dank des zweiten Bürgermeisters galt vor allem dem Fischereiverein Schmidmühlen mit dem 1. Vorsitzenden Josef Deml, aber auch Rosi und Raimund Scherer, die die Betreuung der Toilette übernehmen.
Die Kosten für die Investition von etwa 3000 Euro wurde bei einer Spende durch den Markt Schmidmühlen vor zwei Jahren bereits berücksichtigt. Die anfallende Kosten für den laufenden Betrieb und die Reinigung schlagen pro Jahr mit etwa 4000 bis 5000 Euro zu Buche. Aktuell wurde auch die Toilette im Friedhof geöffnet.
Behinderte und Mütter im Blick
Viele Maßnahmen zur Inklusion konnten schon relativ kurzfristig umgesetzt werden. Ein Beispiel dafür ist der Friedhof, aber auch der Fußgängerweg entlang der Kallmünzer Straße, Abzweigung Tulpenstraße, und die Harschhofer Straße mit den Sicherungskennzeichen am Weg. Nun packt der Markt ein nächstes Projekt im Bereich des Oberen Schlosses (Rathaus) an: Dort wurde mit der Fertigstellung des neuen Bauhofs ein kleines Häuschen frei, das den Gemeindearbeitern als “Sozial- und Brotzeitraum” den Gemeindearbeitern diente.
Optimal für eine Behindertentoilette bzw. öffentliche Toilette, davon waren Bürgermeister Peter Braun sowie die beiden Inklusionsbeauftragten Michaela Mayer und Karl Bauer bei einer Besichtigung vor einiger Zeit überzeugt. “Vor allem auch”, so Braun, “weil wir bei Großveranstaltungen wie dem Marktfest entsprechende Toilettenanlagen, eventuell auch mit einer Wickelmöglichkeit für Kinder, brauchen.” Nun hat der Bauausschuss bei seiner jüngsten Sitzung grünes Licht zur Weiterplanung gegeben. Konkrete Ergebnisse werden in den nächsten Monaten erwartet.
Die Projekte und ihr Hintergrund:
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