Ortsverband Schaufling

Bericht

Bürgerstammtisch mit Landrat Christian Bernreiter

(v.l.n.r.) Vorsitzender Josef Stangl, Carina Geißinger, Alfons Berndl, Landrat Christian Bernreiter.

Aktuelle Themen und Fragen an den Landrat - Ehrung für Alfons Berndl

 

Die CSU-Ortsverbände Schaufling, Lalling und Hunding haben die Bevölkerung von Schaufling und dem Lallinger Winkel zum Bürgerstammtisch mit Landrat Christian Bernreiter ins Gasthaus List eingeladen. Der Vorsitzende Josef Stangl freute sich über die vierzig Besucher und begrüßte besonders den Ehrenvorsitzenden Ferdinand Schuster jun. sowie den Altbürgermeister und Ehrenbürger der Gemeinde Schaufling Hermann Hackl. Stangl freute sich sehr, dass auch die CSU-Ortsverbände aus Lalling und Hunding bei der Veranstaltung vertreten waren und konnte somit den Lallinger Bürgermeisterkandidaten und zweiten Bürgermeister Michael Reitberger sowie den Hundinger Bürgermeister Ferdinand Brandl begrüßen.

Zu Beginn berichtete der Schauflinger Ortsverbandsvorsitzende Josef Stangl über die aktuellen Geschehnisse in der Gemeinde Schaufling. So sprach er den Stand der Planungen des List-Areals an: Die Grobplanung ist abgeschlossen und das Gesamtkonzept in Absprache mit der Regierung steht soweit fest. Demnach soll es einen Bürgersaal, ein Gemeindehaus, eine Gaststätte mit Übernachtungsmöglichkeiten sowie einen Nahversorger auf dem Areal geben. Darüber hinaus sprach Stangl die Wasserversorgung durch das Waldwasser an. Diese Investition sei zwar kostspielig, aber nötig, da es in den vergangenen zwei Jahren durch die langanhaltende Trockenheit immer wieder zu Engpässen in der Wasserversorgung im Gemeindegebiet gekommen ist. Als letzten Punkt berichtete der Vorsitzende über den aktuellen Stand des Breitbandausbaus in der Gemeinde. Momentan ist der zweite Ausbauabschnitt voll im Gange, bei dem einige Dörfer um Schaufling an das Glasfasernetz angeschlossen werden. Sobald dieser abgeschlossen ist, soll mit dem Ausbauschritt III aus dem Höfebonusprogramm begonnen werden. Unzufrieden ist man mit der Dauer des Ausbaus mit Glasfaser.

Dann übergab der Vorsitzende Josef Stangl das Wort an Landrat Christian Bernreiter. Dieser griff zu Beginn noch einmal das Thema Wasserversorgung auf. Das Problem der Wasserknappheit sei aktueller denn je aufgrund der langanhaltenden Trockenheit. Auch der hohe Kostenaufwand für eigene Brunnen begünstige den Wunsch, an das öffentliche Wassernetz anzuschließen. Es werden aktuell Fördergelder bereitgestellt, um die Wasserversorgung zu sichern.

Dann stellte sich Bernreiter den Fragen der Bürger. Ein Thema war die Busbeförderung von Kindern, die in den kleinen Dörfern um Schaufling wohnen. Der Landrat erklärte, dass der Landkreis Deggendorf den Busverkehr über den ÖPNV gewährleiste. Jedoch könne es nicht Aufgabe des Landkreises sein, jedes kleine Dorf einer Gemeinde in den Fahrplan mit aufzunehmen. Das Problem dabei sei, dass die Schüler ab der fünften Klasse mit der öffentlichen Buslinie des ÖPNV fahren und dieser eben feste Routen habe. Der Rufbus ist bereits integriert und könnte für solche Fälle auch genutzt werden. Hier wäre die Gemeinde am Zug, um gemeindeinterne Busfahrten und -linien zu organisieren. Bernreiter wies darauf hin, dass Schüler mit ihren Busausweisen mittlerweile im ganzen Landkreis alle Buslinien kostenlos nutzen können. Zudem sei angedacht, einen Verkehrsbund mit anderen Landkreisen zu schließen.

Als weiteren Punkt wollten die Bürger Auskunft über die Möglichkeit einer Radwegverbindung zwischen Schaufling und Deggendorf. Bernreiter merkte an, dass es sich bei der Straßenverbindung Schaufling – Deggendorf um eine Staatsstraße handle und deshalb der Freistaat Bayern für den Bau eines Radwegs zuständig sei. Die Gemeinde müsste für den Grunderwerb sorgen, was sicherlich aufgrund der hohen Anzahl an Besitzern problematisch sein würde. Dennoch sicherte der Landrat zu, sich in dieser Angelegenheit zu erkundigen.

Auch die Funklochlücken beim Mobilfunk im Landkreis wurden von den Bürgern angesprochen. Bernreiter stellte fest, dass der Ausbau des Mobilfunknetzes über Anbieter auf dem freien Markt bewerkstelligt werde und diese nach eigenen Interessen und Rentabilität vorgehen würden. Deshalb sei man relativ machtlos, etwas zu unternehmen. Würde das Mobilfunknetz von Seiten des Staates betrieben, könnte man eingreifen.

Der Landrat berichtete auch über die Schulen im Landkreis. Das Robert-Koch-Gymnasium ist fertiggestellt. Derzeit wird die Berufsschule I gebaut, dann geht es weiter mit der Berufsschule II sowie dem Neubau der Wirtschaftsschule. Parallel dazu soll auch eine neue Dreifachturnhalle entstehen. Das Projekt soll 2024 abgeschlossen sein. Dann wird sicherlich auch die bestehende Dreifachturnhalle erneuert werden müssen. Die Musikfachschule und die Fachakademie für Sozialpädagogik in Plattling sowie das Förderzentrum in Osterhofen wurden neu gebaut. Der Landkreis bekam durch die Regierung eine Förderung von 64% für den Bau der Schulen. Darüber hinaus ist die derzeitige Zinssituation sehr gut und die Laufzeit von 25 Jahren auf dem niedrigen Zinssatz gesichert.

Bernreiter erzählte auch von den Planungen des sechsspurigen Ausbaus der A3 zwischen Deggendorf und Hengersberg, die den Abriss der bestehenden Brücke sowie des Neubaus von zwei Brücken mit sich ziehen.

Der Vorsitzende Josef Stangl erkundigte sich nach Informationen zum Klinikum  Deggendorf. Christian Bernreiter zeigte sich stolz, dass man mit Fachkräften gut aufgestellt sei. Auch die Krankenpflegeschule sei gut besucht. Viele Vorschriften von Seiten der Regierung machen den Betrieb von Kliniken auf dem Land jedoch schwierig. Ziel des Staates ist es leider, Betten zu reduzieren und kleine Krankenhäuser zu schließen, um die Versorgung in den Großstädten zu bündeln. Wir haben mit Deggendorf neben Passau, Landshut und Straubing ein Schwerpunktkrankenhaus, das die Versorgung vor Ort gewährleistet. Die Fusion mit den Häusern Dingolfing und Landau erweist sich als Vorteil für den Standort Deggendorf.

Es folgten weitere Fragen zu den Themen Bauen im Außenbereich, Wildverbiss im Landkreis sowie zur Festlegen von Sumpf-Moorgebieten.

Im Anschluss durfte Josef Stangl gemeinsam mit dem Landrat eine bemerkenswerte Ehrung vornehmen: Alfons Berndl wurde für seine 40-jährige Mitgliedschaft im CSU-Ortsverband Schaufling eine Urkunde sowie ein kleines Präsent als Anerkennung für sein Engagement überreicht. Berndl hat in den vergangenen 40 Jahren viele Ämter übernommen, wie zum Beispiel den stellvertretenden Vorsitz, den Kassier, den Beisitzer in der Vorstandschaft und noch einige mehr. Die Mitglieder und die Vorstandschaft hoffen, dass Alfons Berndl dem Ortsverband noch lange die Treue hält.

Zum Schluss dankte der Vorsitzende dem Landrat für seinen Besuch und seine ausführlichen Worte aus dem Landkreisgeschehen. Stangl freute sich, dass sich Bernreiter trotz seines vollen Terminkalenders für die Interessen und Fragen der Bürger aus Schaufling und der benachbarten Besucher aus Lalling und Hunding Zeit genommen hat und bedankte sich mit einem kleinen Präsent.