Ortsverband Ruhmannsfelden

Ortshauptversammlung 2024

CSU plant Bürgerstammtische

Ruhmannsfelden. Die Europawahl am 09. Juni 2024 war das dominierende Thema bei der Ortshauptversammlung beim CSU – Ortsverband. Der Ortsvorsitzende Christian Ernst bekräftigte, er wolle mit seinem Ortsverband Unterstützer für die Europawahl sein.

Deshalb hatte der Ortsverband die Viechtacher Europawahl - Kandidatin Agnes Brücklmayer eingeladen. Die 24-jährige stellte sich kurz vor. Sie sei studierte Juristin und arbeite als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei MdB Alois Rainer und der Universität in Regensburg. Außerdem sei sie als Rettungssanitäterin tätig. Eva Brücklmayer ist in Niederbayern gleich hinter dem EVP – Vorsitzenden Manfred Weber auf Platz zwei nominiert und bei der Europawahl belegt sie den Listenplatz 17. Über den Frust aus der Europawahl 2019 beruhigte Agnes Brücklmayer die Wähler, „auch wenn Manfred Weber nicht Kommissionspräsident geworden ist, kann er als Partei- und Fraktionsvorsitzender durch den  „kurzen Draht“ zu ihm viel für uns bewirken“ und fuhr  fort, „wir brauchen eine starke CSU, dann können wir für Europa eine vernünftige Politik machen“. Die bisherigen Errungenschaften müssten bewahrt bleiben. Europa dürfe nicht schwächeln, man müsse zusammenhalten, deshalb seien vorne dran Leute notwendig, die sich fachlich auskennen und die Interessen der Menschen vertreten,  stellte Brücklmayer die Bedeutung der Europawahl heraus. Sie setze dabei auch auf moderne Medien um besonders die jungen Wähler anzusprechen, schloss Brücklmayer.

Landrat Dr. Ronny Raith berichtete als Gastredner von der Aufgabenfülle des Landkreises und den anstehenden Herausforderungen. Sein Schwerpunkt sei die Verwaltung, die er zukunftsfähig machen will und die derzeit über 20 Millionen Verwaltungskosten im Jahr müsse man in den Griff bekommen. Das Landratsamt sie eine Dienstleistungsbehörde, bei der der Bürger kein Bittsteller sein sollte.   

Pflichtaufgaben des Landkreises seien auch die Schulen aber derzeit könne sich der Landkreis gleich drei Hochbaumaßnahmen auf einmal nicht leisten. Die medizinische Versorgung im Landkreis liege ihm besonders am Herzen, so der Landrat. Er werde bis zuletzt darum kämpfen die zwei Krankenhäuser und die drei Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) im Landkreis erhalten. Nur eine medizinische Basisversorgung auf dem Land im Gegensatz zu den Städten, wolle er nicht akzeptieren, bekräftigte Ronny Raith, denn schon jetzt gebe es eine angespannte Situation in der Notfallversorgung. „Auf Dauer kann sich der Landkreis vier bis fünf Millionen Defizit nicht leisten, deshalb brauchen wir eine Krankenhausreform, aber nicht auf Kosten des ländlichen Raumes“, unterstrich er seine Ausführungen. Mit Blick auf den Markt Ruhmannsfelden, sagte Ronny Raith, das Pilotprojekt mit der Energiegewinnung aus der Kläranlage finde er prima und meinte, Bürgermeister Troiber trage seine Anliegen stets forsch vor.

Die Beteiligung der Bürger an der Europawahl sei auch ihm ein Anliegen, betonte der Landrat. „Ich bin stolz mit Agnes Brücklmayer eine junge Niederbayerin als Kandidatin zur Europawahl zu haben“. Weiter wies er darauf hin, dass Alois Rainer wieder für die Nominierung bei der Bundestagswahl zur Verfügung stehe.

Da der erste Bürgermeister Werner Troiber verhindert war, berichtete der zweite Bürgermeister Bernhard Wühr von der Marktgemeinde. Der Bauhof sei neu gebaut worden. Das Feuerwehrhaus sei Flächen- und Ressourcen schonend umgebaut und energetisch saniert worden und stehe kurz vor der Fertigstellung. Für die Kosten von rund 4,5 Millionen Euro habe es, im Gegensatz zum Neubau, keine Zuschüsse gegeben. Der Wanderparkplatz werde heuer noch in Angriff genommen, mit Kosten von rund 600.000 Euro, wobei der Markt gut 200.000 Euro tragen muss. Hier kritisierte Wühr die kurze Zeit für Fertigstellung  bis zum 15. November 2024, was sehr „sportlich“ sei.

Weiter seien Straßen saniert worden und ein Gewerbegebiet in Planung. Das neueste und innovativste Projekt sei die Energiegewinnung aus Abwasser. Hier habe sich Bürgermeister Werner Troiber schnell bemüht, so dass für den Markt nur wenig Kosten entstünden, denn das Pilotprojekt werde durch die Firma VTA finanziert. Es sei stolz, dass das in Ruhmannsfelden umgesetzt werde, das, wenn es funktioniert, ein großer Gewinn sei, denn es gebe Energie rundum die Uhr. Zum hohen Schuldenstand meinte Wühr, es seien nur Pflichtaufgaben erledigt worden. Im Gemeinderat werde kritisch und manchmal auch kontrovers, aber immer fair diskutiert. „Wir sind eine starke Gemeinschaft, die etwas bewegt“, stellte der 2. Bürgermeister Bernhard Wühr fest.

Der Ortsvorsitzende Christian Ernst verkündete, die Ortsgruppe habe nun 36 Mitglieder mit den zwei Neuzugängen. In einem kurzen Rückblick bedauerte er, dass der ins Leben gerufene Bürgerstammtisch keinen Zuspruch gefunden habe. In seinem Ausblick sagte er beim Bürgerfest wolle man sich wieder beteiligen. An der Wahlwerbung für die Europawahl werde man fleißig mitarbeiten. Bürgermeister Werner Troiber stelle sich für die nächste Wahl wieder zur Verfügung, falls ihn der Ortsverband nominiere, Gab der Ortsvorsitzende bekannt.

Ortschatzmeister Thomas Zitzelsberger gab einen detaillierten Kassenbericht. Die Kassenprüfer Michael Degen und Jürgen Oisch bestätigten tadellose Kassenführung. Oisch beantragte die Entlastung von Kassier und Vorstandschaft, die von der Versammlung einstimmig gewährt wurde.

Die Wahl der Delegierten leitete Agnes Brücklmayer mit Landrat Ronny Raith als Wahlhelfer. Als Delegierte wurden gewählt: Judith Ernst, Christian Ernst, Manfred Haimerl und Willi Stadler. Ersatzdelegierte sind Andreas Zellner, Johann Schweiger, Josef Zitzelsberger und Thomas Zitzelsberger.

Für langjährige Mitgliedschaft zum Ortsverband bekam für 50 Jahre Rudi Karl eine Urkunde, für 30 Jahre Rudi Kauschinger, 25 Jahre, Kammerl Wolfgang und Bernhard Wühr und für 10 Jahre Franz Wittenzellner. 

Zum Schluss trug man an den Landrat noch die Bitte heran, das neue Gewerbegebiet möglichst bald zu genehmigen. Er sagte zu, er werde tun was er kann, aber es gebe viele Bundesgesetze, die zu beachten seien, an die sich auch ein Landrat halten müsse. Er tue was in seiner Macht liege, sagte Landrat Dr. Ronny Raith zu.

 

Zur „sportlichen“ Baufertigstellung des Wanderparkplatzes zum 15. November 2024 gab es einen Tag nach der CSU-Orthauptversammlung an CSU-Ortsvorsitzenden Christian Ernst eine gute Nachricht von Bürgermeister Werner, der deswegen bei der Regierung von Niederbayern vorstellig geworden war. Unter Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben könne die Auftragsvergabe  frühestens Mitte Juli erfolgen, habe er argumentiert. In den wenigen Monaten könne das Projekt nicht realisiert werden, weil die Baufirmen nicht gerade warteten, bis aus Ruhmannsfelden ein Auftrag bestätigt werde. Nach dieser Darlegung hatte die Regierung von Niederbayern ein Einsehen und wird mit einem neuen Zuwendungsbescheid die Baufertigstellung auf 2025 verlängern.

 

Foto: Der Ortsvorsitzende Christian Ernst, Schatzmeister Thomas Zitzelsberger, Schriftführer Werner Schierer, Kandidatin für die Europawahl Agnes Brücklmayer, 2. Bürgermeister Bernhad Wühr, Marktrat Wolfang Kammerl, beide den Urkunden für 25 Jahre Mitgliedschaft und Landrat Dr. Ronny Raith

− dr/Foto: Isolde Deiser

Quelle: Passauer Neue Presse www.pnp.de vom 30.04.2024