Artikel vom 07.02.2025
3. Seniorenevent
Familien- und Firmengeschichte der Rainer Familie Stöckle

Familiengeschichte der Rainer Familie Stöckle
mit Michael Stöckle
Mit einem herzlichen Grüß Gott „Beim Born“, begrüßte das Event-Organisationsteam, Mechthild Schellenberger, Daniela Lauer und Stefan Stemmer die Gäste.
Referent Michael Stöckle zeigte sich überwältigt von der Zahl der Besucher, unter ihnen die stellv. Landrätin und 2. Bürgermeisterin Claudia Marb sowie der Bezirksvorsitzende der Senioren-Union Schwaben, Gottfried Hänsel.
Nach einem zünftigen Weißwurstfrühstück ergriff Michael Stöckle das Wort. Er nahm die Besucher mit auf eine Zeitreise beginnend bei den Wurzeln vom „Boarn“, was soviel wie „Bayerischer Wirt“ bedeutet. Das Ganze angereichert mit Bildern aus dem privaten Familienalbum.
Die heutige Metzgerei mit Gaststätte und Hotel blickt auf eine bewegte Geschichte ab dem Jahr 1695 zurück. Seit 1963 ist sie im Besitz der Familie Stöckle.
Für teilweise große Erheiterung sorgte Michael Stöckle mit Anekdoten aus der Familiengeschichte. So hatte Großonkel Wilhelm Stöckle seinerzeit auf eine Heiratsannonce in der Zeitung reagiert, daraufhin in die Familie eingeheiratet und als gelernter Metzgermeister den Betrieb übernommen. Zu Beginn hatte es der „Willi“ nicht leicht, da die ortsansässigen Bauern einem „zuagroasten Schwob“ kein Vieh verkaufen wollten. So musste er sein Schlachtvieh lange von der Verwandtschaft im Schrobenhausener Raum beziehen, bis die „altbayerischen Bauern“ letztlich doch ein Einsehen hatten.
Auch kannten dessen Nachfolger, Ambrosius Stöckle und seine Ehefrau Maria keinen Urlaub – lediglich von Aschermittwoch bis zum darauffolgenden Fastensonntag war die Gaststätte geschlossen. Nach den Faschingsfeierlichkeiten, musste sie nämlich stets generalsaniert werden.
Das Schlachten des Viehs ging nicht immer reibungslos über die Bühne. Das ein oder andere Schlachtschwein büxte dem Schlachter aus und konnte nur mit viel Manneskraft aus dem Stadtpark oder dem Rainer Casino wieder seinem eigentlichen Schicksal zugeführt werden.
Mit dem Jahr 2014 und der Großinvestition in die Verdoppelung der Produktionsstätte endete die Zeitreise von Michael Stöckle. Die Besucher dankten ihm mit tosendem Applaus.
Stefan Stöckle, der jetzt gemeinsam mit seinem Bruder Christian den Familienbetrieb in dritter Generation leitet, schloss nahtlos an die Ausführungen seines Onkels an. Er erzählte von den aktuellen Herausforderungen des Unternehmens mit nun 230 Mitarbeitern. Und wie es in der Familie Stöckle Tradition ist, ruht man sich nicht auf dem Erreichten aus, sondern arbeitet, z.B. durch Erwerb weiterer Grundstücksflächen, aktiv an der Zukunft des Unternehmens.
Pünktlich zum „Zwölfuhrläuten“ endeten zwei unvergessliche Stunden zur Zeitgeschichte der Firma und Familie Stöckle.
Ein ganz besonderes Dankeschön gilt Michael und Stefan Stöckle, für die Einblicke in die Familienchronik und für die gewährte Gastfreundschaft.