Ortsverband Rain am Lech

Wie funktioniert Energiewende vor Ort?

Frauen Union bei GP Joule

Heinrich Gärtner (Zweiter von rechts) gründete GP JOULE im Jahr 2009. Er freute sich über den Besuch der Rainer Frauen Union und gab Einblicke in die Hintergründe der Energiewirtschaft.

Wie funktioniert die Energiewende vor Ort? Wie können alle davon profitieren? Und wie kommen wir weg von Öl und Gas? Die Frauen Union aus Rain hat GP JOULE in Buttenwiesen und die Heizzentrale in Asbach-Bäumenheim besucht und Antworten bekommen.

In der Gemeinde Asbach-Bäumenheim werden bereits seit 2019 kommunale Gebäude, wie das Rathaus, die Schmutterhalle, die Schule und das Hallenbad, sowie Wohnhäuser mit lokaler Nahwärme versorgt. GP JOULE hat die Energieversorgung gemeinsam mit der Gemeinde geplant und umgesetzt. Johanna Siebold, Kämmerin der Gemeinde, lobte das Projekt, das sie als Geschäftsführerin der AB Ökoenergie GmbH zusammen mit GP JOULE betreibt. In einer kurzen Einführung präsentierte sie den Besucherinnen und Besuchern aus Rain bei einer Besichtigung vor Ort die Beweggründe für die Installation des Nahwärmenetzes sowie die geplante weitere Entwicklung: „Durch das Nahwärmenetz machen wir uns unabhängig von Öl und Gas. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre sind durchweg positiv, so dass wir in Kürze das Nahwärmenetz erweitern und das Neubaugebiet mitanschließen werden.“

Sebastian Herreiner, Abteilungsleiter Anlagenbau bei GP JOULE, führte sie durch die Heizzentrale, erläuterte die Funktionsweise des 500 KW-Hackgut-Kessels und die Zusammensetzung der Hackschnitzel, die bei der Durchforstung und Ernte von Wäldern gewonnen werden: „Das ist geringwertiges Holz – eigentlich ein Abfallprodukt – das sich aber hervorragend zum Heizen eignet.”

Im Anschluss stellte Heinrich Gärtner, Mitgründer und CTO von GP JOULE, den Besucherinnen am Standort in Buttenwiesen das Unternehmen und dessen Vision „100 Prozent erneuerbare Energien für alle“ vor: „Die Basis der Energiewende ist erneuerbarer Strom”, sagte Gärtner, „und das Geheimnis dahinter ist die Sektorenkopplung: Früher hat man alles einzeln betrachtet – Sprit, Strom, Heizung –, heute ist klar, dass wir alles zusammendenken müssen.”

Die Herausforderungen in den kommenden Jahren seien groß, aber: „Wir haben darauf die richtigen Antworten! Die dafür notwendigen Technologien stehen bereit, wir können alle Aufgaben damit lösen!” Sofern die Politik die Weichen auf schnellen Ausbau der Erneuerbaren Energien stellt, müsse sich niemand Sorgen um die Energieversorgung in der Zukunft machen, so Gärtner.

Über GP JOULE
2009 mit der Überzeugung gegründet, dass 100 Prozent erneuerbare Energieversorgung machbar ist, ist GP JOULE heute ein System-Anbieter für integrierte Energielösungen aus Sonne, Wind und Biomasse sowie ein Partner auf Versorgungsebene für Strom, Wärme, Wasserstoff sowie Elektromobilität. GP JOULE ist damit ein Pionierunternehmen der Sektorenkopplung.

Die Hauptstandorte des Unternehmens liegen in Buttenwiesen, Landkreis Dillingen, und im nordfriesischen Reußenköge, wo die Gründer und einstigen Kommilitonen Heinrich Gärtner und Ove Petersen nach ihrem Studium des Agrar-Ingenieurswesen jeweils den landwirtschaftlichen Betrieb ihrer Eltern übernommen und mit Firmenbüros erweitert haben. Für die mittelständische Unternehmensgruppe arbeiten inzwischen rund 500 Menschen in Deutschland, Europa und Nordamerika. GP JOULE ist Träger des Umweltpreises der Wirtschaft Schleswig-Holstein 2019 und des German Renewables Award 2020.

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