Artikel vom 27.05.2024
Zu Besuch bei Florian Hahn
Die Frau Union im Bundestag
Mit dem Hahn im Korb nach Berlin
Diesen Witz hört unser Florian Hahn MdB nicht zum ersten Mal. Als Mitglied des Deutschen Bundestages lud Florian Hahn Vertreterinnen der Frauenunion des Landkreises München nach Berlin ein. Mit einem straffen viertägigen Programm im Gepäck ging es am ersten Tag mit dem ICE mitten hinein in die Bundeshauptstadt. Nach einer kurzweiligen Fahrt mit guten Gesprächen im Zug konnten sich die Teilnehmerinnen am Kurfürstendamm erst einmal die Beine vertreten. Bei einem gemeinsamen Abendessen lernten sich alle Mitreisenden noch besser kennen. Ein gegenseitiges Vernetzen über kommunale Grenzen hinweg ist immer anregend und informativ. Ein politischer Austausch unter Gleichgesinnten fördert einfach das Miteinander. Das war schon zu Beginn der Reise zu spüren. Aus dem Ortsverband Pullach kamen insgesamt vier Mitglieder in den Genuss dieser Fahrt.
Der zweite Tag startete am Potsdamer Platz. Als Vorsitzender der Arbeitsgruppe Verteidigungspolitik und verteidigungspolitischer Sprecher war es für Florian Hahn selbstverständlich, einen Termin im Bundesministerium der Verteidigung einzuplanen. Vor dem Hintergrund der angespannten Lage in Europa und der Welt, d.h. der aktuellen Situation in der Ukraine sowie in Israel und Gaza, waren die Ausführungen der Referenten besonders beeindruckend. Oberstleutnant Scharnhorst und Hauptmann Schönowsky, bekannt als dynamisches Duo im Bundesministerium der Verteidigung BMVG, führten uns äußerst informativ durch den Vormittag. Am Nachmittag ging es mit schwerer Kost weiter zur Gedenkstätte Hohenschönhausen. Die ehemalige zentrale Untersuchungshaftanstalt der Stasi war von 1951 bis 1990 in Betrieb. Tausende politisch Verfolgte waren hier physischer Gewalt und psychischer Folter ausgesetzt. In einer zweistündigen Führung wurden wir zum Teil sehr anschaulich über die Methoden des damaligen Regimes informiert. Enge Zellen ohne Fenster, aber mit Licht, das rund um die Uhr brannte. Zwei- bis vierstündige Rundgänge, die von Aufsehern durchgeführt wurden. Jeder, der nicht auf dem Rücken lag, wurde geweckt, um in der „richtigen Lage“ weiter zu schlafen. Eine Holzpritsche und ein Eimer als Toilette, das war oft die einzige Einrichtung. Erst später kamen ein in die Wand eingelassener Spiegel, ein Waschbecken, eine Toilettenschüssel sowie ein Tisch und ein Stuhl hinzu. Der junge Mann, der uns durch die Räume führte, verabschiedete sich mit den Worten: „Nutzen Sie ihr Recht zu wählen. Gehen Sie zur Wahl und nutzen Sie ihre Stimme für die Demokratie, auf das so etwas nie wieder geschieht.“
Nach einer kurzen Verschnaufpause gab uns Florian Hahn am Abend bei Pizza, Pasta und Vino in deutlich angenehmerer Umgebung dann aktuelle Einblicke in die Arbeit des Bundestages. Auch Daniela Ludwig, MdB und Bezirksvorsitzende der Frauen Union Oberbayern, besuchte uns kurz. Leider musste sie für eine weitere Abendsitzung wieder in den Plenarsaal.
Auf dem Programm des dritten Tages standen der Besuch des Kohl-Salons, des Tränenpalastes", eine Stadtrundfahrt und am Abend die Besichtigung des Plenarsaals mit Informationen über die Arbeit des Deutschen Bundestages und ein Rundgang in der Kuppel. Kohl-Salon? Nein, das ist kein Salon mit antiken Möbeln und verrauchtem Ambiente, wie man sofort assoziiert. Nein, es war einfach mal ein Friseur-Salon im Regierungsviertel. Ein bescheiden eingerichteter Raum, der den Namen Solon behalten hat und nun ausschließlich der politischen Bildung dient.
Im Tränenpalast war ich dann doch sehr ergriffen. Mit feuchten Augen erinnerte ich mich an die Zeit, als ich mit der Bahn oder auch dem Auto Verwandte im Osten besuchte. An der Grenze wurde der ganze Kofferraum ausgepackt, Koffer geöffnet und durchwühlt. Mit handgeschriebenen Listen, die mitgeführt werden mussten, wurde der Inhalt verglichen und wehe, es fehlte etwas auf der Liste! Mit Spiegeln fuhren die DDR-Grenzer unter die Fahrzeuge, um mögliche Schmuggelware zu entdecken. Bahnreisende aus dem Osten, Rentnern war ein Besuch in den Westen ab 1964 gestattet, mussten teils auf offener Strecke an den Grenzen den Zug verlassen, während die „Westler“ gefilzt wurden. Der Grenzübergang, die enge Schleuse am Berliner Grenzübergang Bahnhof Friedrichstraße, im heutigen „Tränenpalast“, mit den mindestens schulterhohen hölzernen Tresen und den erhöht sitzenden DDR-Beamten, denen man seine Papiere vorzulegen hatte, wirkt heute wie aus einer anderen Welt. Hier erlebten die Menschen unmittelbar, wie sich die Teilung auf ihr persönliches Leben auswirkt, an einem Ort der Tränen, der Sehnsucht, der Wut und Verzweiflung. Das Ende dieses Übergangs ist erst 35 Jahre her, aber Gott sei Dank Geschichte!
Ein gelungener Abschluss der Reise war schließlich der Besuch des Bundestages, des Plenarsaals, der Kuppel der mit einem gemeinsamen Foto gekrönt wurde, bevor es am nächsten Tag wieder nach Hause ging.
Die Frauenunion des Ortsverbandes Pullach bedankt sich sehr herzlich bei unserem Florian Hahn, für die sehr gelungene Einladung dieser politischen Infotage in Berlin. Danke, für die Mühe und die gemeinsame Zeit.
Christine Eisenmann für die Pullacher Frauenunion