Artikel vom 21.06.2022
Sommergespräch der CSU Prien
Landrat Otto Lederer zu Gast
Toni Hötzelsperger von den SamerbergerNachrichten berichtete über unsere Veranstaltung wie folgt:
„Die Marktgemeinde Prien ist dem Landkreis Rosenheim nicht nur lieb, sondern auch teuer – und das aus mehreren guten Gründen“ – mit diesen Worten begann Rosenheims Landrat Otto Lederer seine Ausführungen im Cafe Luitpold direkt am See. Er folgte dabei einer Einladung des CSU-Ortsverbandes mit seinem Vorsitzenden Michael Anner junior. Der Zweite Bürgermeister von Prien freute sich bei seiner Begrüßung, dass neben den Prienern Mitgliedern auch Priens Erster Bürgermeister Andreas Friedrich (ÜWG), Kreisrätin Annette Resch, Aschaus Zweiter Bürgermeister Michael Andrelang und Bernaus Gemeinderat Matthias Vieweger erschienen, um Aktuelles aus dem Landratsamt Rosenheim zu hören.
Eingangs gratulierte der Landrat der Marktgemeinde Prien zum aktuellen Jubiläum „125 Jahre Markterhebung“ mit den Worten: „Prien ist einer von vier Märkten im Landkreis und nach Neubeuern der zweitälteste. Im östlichen Landkreis nimmt die Marktgemeinde zentrale Aufgaben war und das gleich in mehrfacher Hinsicht“. Bei seinen Aufzählungen begann Otto Lederer mit der Situation der Ukraine-Flüchtlinge, dazu sagte er: „In der Ukraine ist jeder vierte Bürger weg, um seine Familie zu retten, in unserem Landkreis haben wir 2.760 Flüchtlinge registriert, ein Großteil mit Unterkünften bei Privatleuten. Die LTG-Turnhalle in Prien brauchen wir hierfür noch eine gewisse Zeit. Danke vor allem den Schülern und Sportlern für ihr Verständnis, zumal nach Corona wieder Lust und Nachholbedarf am Sport entstand“. Dazu ergänzend hieß es: „Während wir die Turnhallen in Bad Aibling und Bruckmühl wieder freigeben konnten, sind wir auf die Hallen in Prien und Wasserburg noch weiter angewiesen, insgesamt hat der Landkreis drei Dutzend Unterkünfte angemietet, da müssen alle 46 Kommunen Ehrenamts-Gemeinden sein“. Als über Bayern weit nach Tirol und Südtirol hinaus wertgeschätzte Einrichtung bezeichnete der Landrat das Logistik- und Kompetenz-Zentrum in Prien, das seit 25 Jahren nicht nur wegen der Verkehrsfragen auf Straßen, auf der Schiene und in Häfen, sondern auch für die Städteplanung und für die Krankenversorgung dank des langjährigen und erfolgreichen Engagements von Geschäftsführer Karl Fischer wertvolle Dienste leistet.
Millionen-Aufwand für Romed-Klinik in Prien – Erneuerung des OP-Traktes
Dass Prien dem Landkreis teuer kommt, zeigte der Hinweis, dass in Prien eine von vier Romed-Kliniken ist, die mit hohem finanziellen Aufwand und mit gezielten Spezialisierungen zur Beschleunigung des Gesundungsprozesses und zur Aufrechterhaltung der Notfallversorgung beitragen. Dazu der Landrat: „In der Vergangenheit wurden in Prien 50 Millionen Euro investiert, weitere Investionen stehen für die Erneuerung des OP-Traktes an, geplant wird wieder mit einer zweistelligen Summe und mit Unterstützung des Freistaates“. Teuer und lieb sind dem Landkreis in Prien auch das Förderzentrum an der Franziska-Hager-Schule, die beiden Realschulen und das Ludwig-Thoma-Gymnasium, zu all diesen Bildungseinrichtungen ist der Landkreis Sachaufwandsträger. Mit großem finanziellen Aufwand ist vorgesehen, zum Ende des Schuljahres 2023/2024 die beiden Realschulen in ein Gebäude mit einem Lehrerkollegium und mit einer Schüler- und Elterngemeinschaft zusammenzuführen.
Weitere Themen war die Unterstützung des Priener Biomasse-Heizkraftwerks durch Anschluss der Landkreis-Liegenschaften, der öffentliche Personen-Nahverkehr mit dem bisher positiven Startergebnis des ROSI-Angebotes sowie die demographische Entwicklung, derzufolge der Landkreis bis zum Jahr 2040 weniger Einwohner zu erwarten hätte, doch aufgrund von Zuzug werden dann nicht wie heute 260.000 Einwohner, sondern 280.000 Einwohner zu erwarten sein. „Die 20- bis 25-Jährigen werden weniger, alle Älteren werden mehr, das hat Auswirkungen auf den Pflegebedarf, aus das Mobilitätsverhalten und auf den Wohnungsmarkt und darauf müssen wir uns auch in Prien einstellen“. In der freien Diskussion hatte der Landrat unter anderem auf Themen einzugehen wie die Sondermüll-Entsorgung oder die Tourismus-Kooperation zwischen Chiemgau und Chiemsee – in seinen Antworten erklärte der Landrat, dass man stets bürger-, gäste- und gewerbefreundlich bleiben will, aber dass Vieles nicht ganz so einfach ist.
Abschließend wünschte Otto Lederer zum Marktjubiläum einen guten Verlauf. Von Ortsvorsitzendem Michael Anner junior und Ehrenvorsitzenden und Ehrenbürger Michael Anner senior bekam er zum Dank für den offenen Dialog die druckfrische Festschrift „125 Jahre Markterhebung“.
Wir sagen vielen Dank den SamerbergerNachrichten für die gute Berichterstattung über unsere Veranstaltung.