Artikel vom 01.08.2018
Heimatempfang - Pressespiegel
So berichtet die Chiemgau-Zeitung über den Besuch von Minister Füracker
Das schrieb die Chiemgau-Zeitung in der Ausgabe vom Mittwoch, den 1.8.2018:
Es braucht „Veränderungsbereitschaft“, um den hohen Lebensstandard in Bayern zu erhalten. Das war eine der zentralen Aussagen von Finanz- und Heimatminister Albert Füracker am Montagabend in der Bootshalle der Chiemsee-Schifffahrt. Er verteidigte auch die Zuwanderungspolitik der CSU und brach eine Lanze für jegliche Form von ehrenamtlichem Engagement.
Prien – Pünktlich um 19 Uhr traf der Nachfolger von Markus Söder als Finanzminister im Hafen in Stock ein. Freundlich und geduldig schüttelte er auf dem Weg nach vorn Richtung Podium viele Hände. Die Hitze, die dafür sorgte, dass die Bierbänke an den Tischen in der Schiffshalle nur lückenhaft besetzt waren, schien dem Oberpfälzer im hochgeschlossenen Trachtenjanker nichts anhaben zu können.
CSU-Landtagsabgeordneter und Kreisvorsitzender Klaus Stöttner begrüßte ihn als langjährigen Weggefährten seit gemeinsamen Zeiten bei der Jungen Union (JU), der schon als Staatssekretär im Finanzministerium seit 2013 einiges für die Chiemseeregion getan habe. Beispielhaft nannte Stöttner die 80-prozentige Förderung mit 240 000 Euro der Verlegung eines Breitbandkabels durch den Chiemsee zur Fraueninsel, damit insbesondere die Seminarteilnehmer aus aller Welt im Kloster endlich gut mit dem Internet arbeiten können.
Als oberster Dienstherr zeichnet der Finanzminister auch für die staatliche Schlösser- und Seenverwaltung verantwortlich. Wenn alles gut geht, werde Schloss Herrenchiemsee im Verbund mit Linderhof und Neuschwanstein 2022 UNESCO- Weltkulturerbe, nährte Stöttner die Hoffnungen nicht nur hiesiger Touristiker auf diesen prestigeträchtigen Titel.
Füracker untermauerte zu Beginn seiner Rede das, was sein Kollege Joachim Herrmann aus dem Innenministerium zwei Tage zuvor nur wenige 100 Meter entfernt auf einem Schiff beim „Blaulichtempfang“ (wir berichteten) ausgeführt hatte: „Wir wissen sehr wohl, dass unsere Heimat auch deshalb so schön ist, weil es viele Menschen gibt, die viel mehr tun als sie müssten“, würdigte er das Ehreamt in jeglicher Form und erntete Applaus, als er den bayerischen Antrag erwähnte, den Steuerfreibetrag für Vereine um 10 000 auf 45 000 Euro anzuheben.
Der Minister schloss ausdrücklich das politische Ehrenamt mit ein, wohlwissend, dass Gemeinderäte oft für Entscheidungen gescholten werden. „Wir leben in einem Land, wo jeder weiß, was der andere falsch macht.“ Der 50-Jährige setzte dem eine Anekdote aus seinem 150-Seelen-Heimatdorf in der Oberpfalz entgegen. An Kirchweih setzte er sich an einen Tisch, an dem die Stimmung schlecht war. Er schlug ein Spiel vor, fünf Länder zu suchen, in denen das Leben besser ist. „Wir haben keine fünf Länder gefunden, wo es dem Durchschnittsbürger besser geht als bei uns.“
Leidenschaftlich mit den geballten Fäusten auf Kopfhöhe forderte Füracker „Veränderungsbereitschaft“ ein. „Es kann nur dann gut bleiben, wenn sich viel verändert.“
Die Initiativen und Leistungen der CSU-Regierung durften in seiner Wahlkampfrede natürlich nicht fehlen – von Pflege- und Familien- bis zum Baukindergeld und von den vielfältigen Bildungs- und Ausbildungsmöglichkeiten im Freistaat bis zur Aufstockung der Mittel für die Kommunen im Freistaat auf gut 9,5 Milliarden Euro. Als Füracker Zahlen zum Breitbandausbau nannte, kam ein Dankeruf aus dem Publikum, weil in Prien-Harras vor einer Woche das schnelle Internet freigeschaltet worden sei, das die Kommune mit staatlicher Förderung verlegt hat. Der Minister hob die vielfältige politische Unterstützung der Landwirtschaft ebenso hervor wie die Notwendigkeit eines vernünftigen „Austarierens“ bei der Rente zwischen den Generationen, bevor er sich am Ende dem dominierenden Diskussionsthema der vergangenen Monate zuwandte, der Zuwanderungspolitik. „Jedem, der gekommen ist, ist geholfen worden, da brauchen wir uns nicht belehren lassen“, verwies er unter anderem auf neun Milliarden Euro, die innerhalb von vier Jahren für die staatliche Unterstützung von Flüchtlingen in Bayern ausgegeben worden seien.
Priens CSU-Ortsvorsitzender Michael Anner dankte dem Minister mit einem Korb voller Spezialitäten von der Fraueninsel für eine, wie er fand, „mitreißende Rede“.
Hotelier Peter Wulf vom „Luitpold am See“ hatte eine riesige weiß-blaue Torte mitgebracht, die Füracker anschnitt, bevor sich jeder Gast ein Stückchen davon holen konnte.
Der Abend wurde musikalisch von der Priener Band Blues4Use“ umrahmt.
(Quelle Chiemgau-Zeitung)