Poings Finanzsituation: Schuldenfrei??

Eine erfreuliche Nachricht konnte Bürgermeister Hingerl (SPD) in der letzten Gemeinderatssitzung verkünden: Der Gemeinde Poing ist eine einmalige Steuernachzahlung in „zweistelliger Millionenhöhe“ zugekommen. Poing ist per Saldo schuldenfrei. Was bei dieser erfreulichen Ankündigung allerdings nicht ausreichend betont wurde ist, dass lediglich ein Teil des Geldes (ein „einstelliger Millionenbetrag“) bei der Gemeinde Poing verbleibt, der Rest als Gewerbesteuerumlage an den Landkreis fließen wird.

Das bedeutet, Poing ist aktuell schuldenfrei, aber leider nur bis die Zahlung der Kreisumlage fällig wird.

Damit sich jeder anhand von Fakten ein objektives Bild machen kann, haben wir um eine Auskunft der Finanzverwaltung gebeten, um welchen Betrag es sich bei der Steuerzahlung unterm Strich handelt.

Letztes Jahr wurde der Haushalt der Gemeinde Poing für 2020 und der Finanzplan bis 2023 verabschiedet. Zum Ende des Jahres 2020 wird ein Schuldenhöchststand von rund 37,9 Millionen erreicht. Berücksichtigt man nun die bei der Gemeinde Poing verbleibende Summe im einstelligen Millionenbereich, so werden die Schulden der Gemeinde im  Finanzplanungszeitraum immer noch bei 20 Millionen liegen.

Es kann also keine Rede davon sein, dass die Gemeinde Poing im Finanzplanungszeitraum bis 2023 schuldenfrei ist. Auch weil es bei laufenden Großprojekten leider immer wieder zu Kostenmehrungen kommt und einige Bauvorhaben wie zum Beispiel das Schulschwimmbad realisiert werden müssen und damit zu rechnen ist, dass die Baukosten über den Schätzungen liegen. Zusätzlich haben sich bekanntermaßen die laufenden Gewerbesteuereinnahmen verringert.

Die CSU Aktive Bürger plädiert deshalb weiterhin für eine Konsolidierung des Haushaltes und für eine solide und nachhaltige Finanzpolitik. Damit Poing auch in Zukunft handlungsfähig bleibt und das vielfältige freiwillige Angebot weiterhin finanzieren kann.

Für die Gemeinderatsfraktion CSU Aktive Bürger

Michael Lanzl, Gemeinderat