Artikel vom 09.10.2019
Wos gibt' Neis?! Zum Plattlinger Wasser!?
Wos gibt' Neis?! Zum Plattlinger Wasser!?
Im Rahmen der Informationsreihe „Wos gibt´s Neis!“ hat die CSU Plattling alle interessierten Bürger und Mitglieder am Mittwoch, den 09.10.2019 um 17:00 in die Plattlinger Stadtwerke eingeladen. Thema des Abends war neben der Besichtigung des Plattlinger Wasserwerks auch die Vor- und Nachteile bei der Umstellung von der Plattlinger Eigenversorgung auf das Waldwasser Bayerischer Wald aus erster Hand zu hören.
Neben den ca. 20 Teilnehmern konnte der Ortsvorsitzende Ludwig Helfrich auch den 2. Bürgermeister Hans Schmalhofer, den neuen Ortsvorsitzenden der CSU Pankofen Markus Schwarz, sowie auch die Stadträte Kornelia Klingbeil-Knodel, Gerhard Krampfl und Markus Schmid herzlich im Verwaltungsbau der Stadtwerke begrüßen. Helfrich ging auf die Wichtigkeit des Trinkwassers ein und betonte, dass die Wasserversorgung, wie wir sie kennen, nicht selbstverständlich ist. In anderen Ländern muss das Wasser aus dem Hahn abgekocht werden und kann nicht als Trinkwasser verwendet werden.
Zu Beginn hat der Leiter der Stadtwerke, Stefan Kopp, einen zeitlichen Ablauf der Wasserversorgung Plattling gegeben, der bis zum Anfang des 19 Jahrhunderts zurückreicht und 1933 mit dem Bau des Wasserturms sein heutiges Gesicht erhielt. Das aktuelle Wasserschutzgebiet der Stadt Plattling befindet sich in Eisenstorf der Gemeinde Otzing. Hier sind neben den 5 Flachwasserbrunnen (Tiefe ca. 16m) und 2 Tiefbrunnen (184m Tiefe) im Einsatz. Das Trinkwasser ist ein Mischwasser aus 40% Tertiärwasser und 60% Quartärwasser. Das Plattlinger Wasser hat heute eine Härte von 17,8odH und ist somit als Hart einzustufen, wobei die anderen Parameter als sehr gut einzuordnen sind. (siehe Internetseite der Stadtwerke Plattling)
Der Landesentwicklungsplan der Bayerischen Staatsregierung sieht vor, dass das Tertiärwasser besonders schützenswert ist und für die nächsten Generationen zur Verfügung stehen soll. Die Nutzung des Tertiärwassers kann nur noch genehmigt werden, wenn keine zumutbare Alternative zur Verfügung steht. Nach Abwägung der 16 möglichen Alternativen wurde der Vollanschluss an den Zweckverband „Wasserversorgung Bayerischer Wald“ als die beste, sicherste, ökologisch nachhaltigste und auch für den Bürger wirtschaftlichste Lösung ausgearbeitet; wobei diese nicht nur den aktuellen Bedarf, sondern auch die künftige Stadtentwicklung abdeckt.
Ab dem 01.01.2025 wird die Plattlinger Wasserversorgung auf Waldwasser umgestellt. Damit verbunden ist auch eine stufenweise Anpassung der Wassergebühren von aktuell 1,10€/m3 auf ca. 2,12€/m3. Neben den erhöhten Kosten kann aber jeder Plattlinger ein Trinkwasser mit einer ca. 50% reduzierten Härte (also ca. 8 odH) erwarten. Dies hat zur Folge, dass der Einsatz von Enthärtungsanlagen nicht mehr notwendig ist bzw. dass der Einsatz von Reinigungsmitteln reduziert werden kann wodurch der höhere Wasserpreis zum Teil wieder kompensiert werden kann. Ein weiterer Vorteil ist auch, dass Gerätschaften wie Kaffeemaschinen, Wasserkocher, etc. eine längere Lebensdauer haben.
Nach einer Fragerunde wurde die Veranstaltung mit einem Rundgang durch das Wasserwerk abgeschlossen.