Artikel vom 13.04.2024
Gemeinsame Kirchenbesichtigung
St. Georg in Enzenrieth
Zu einer Besichtigung vor Ort hatte die Pirker CSU-Fraktion vergangenen Freitag Pfarrgemeinderäte, Kirchenverwaltung und Interessierte aus der Pfarrei Pirk und der Filialkirche Enzenrieth geladen. In einer lockeren Gesprächsrunde wollte man sich ein Bild über den Stand der Sanierung machen. Seit 17 Jahren kümmert sich Herbert Argauer als Kirchenpfleger liebevoll um das denkmalgeschützte Kirchlein. Deutlich sichtbare Schäden weist die auf den heiligen Georg geweihte Kapelle mitten im Herzen von Enzenrieth auf.
Der Dachstuhl sei zu schwach ausgelegt. Ein Riss im Mauerwerk geht vom Dach bis zum Fundament. Aber nicht nur auf der Südseite, mittlerweile zeigen sich rundherum mehr oder weniger große Spalten im Gemäuer. An der Hauptrissstelle ist das Fundament nicht tief genug. Im Sockelbereich rund um die Kapelle fällt der Putz durch die Feuchtigkeit ab. Die Schadensliste ist beträchtlich, so auch die Sanierungskosten, die sich auf rund 220 000 Euro belaufen. Der Dachstuhl solle verstärkt, das Fundament nachgegründet und die Mauern im Riss- und Sockelbereich neu verputzt werden.
Fragliche Finanzierung
Abschließend noch die notwendigen Malerarbeiten und "die Kirche erstrahlt wieder", führte Argauer aus. Wenn es nach ihm und seiner Planung ginge, würde der Bagger schon anrollen und die Arbeiter längst Hand anlegen. Aber leider sei die Finanzierung noch nicht in trockenen Tüchern. Die Hälfte der Kosten übernehme die Diözese. Von der Bayerischen Landesstiftung habe er den Bescheid über 15 000 Euro heuer erhalten und vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege liege seit 2023 die Zusage über 30 000 Euro vor.
Mit Eigenleistungen wolle man die Kosten für die Kirchenverwaltungen Pirk und Enzenrieth senken, es bleibe aber ein Eigenanteil von rund 50000 Euro. Es fehle der Zuschuss vom Bezirk Oberpfalz, der laut Nachfrage des Kirchenpflegers voraussichtlich erst im Sommer 2024 über 11000 Euro berät, obwohl der Antrag dafür bereits 2022 gestellt wurde.
Erneute Ausschreibung verhindern
Die richtigen Ansprechpartner für Argauers Anliegen fanden sich unter den Gästen der Gesprächsrunde: Bezirkstagvizepräsident Lothar Höher führte aus, dass der Bezirk bewusst die Filialkirchen mit zusätzlichen Fördermitteln unterstütze. "Wir wollen die kleineren Kirchen erhalten, um die größeren kümmern sich viele." In Ortsteilen bilden gerade diese Kapellen am Dorfplatz das Zentrum, sie seien quasi die Identifikationspunkte und das Gesicht eines Dorfes, so Höher. Er versprach schnelle Abhilfe, ebenso wie der mit angereiste CSU-Landtagsabgeordnete und Mitglied des Denkmalrats, Stephan Oetzinger, der wie Höher mit der Denkmalpflege vertraut ist. Eine weitere Bauverzögerung stelle die von der Diözese in den "allgemeinen Nebenbestimmungen für Zuwendung zur Projektförderung" geforderte Ausschreibung für eine Baubetreuung dar. Man habe bereits einen Architekten eingebunden, der auch schon mit seinen Arbeiten in die Vorleistung gegangen sei. Eine erneute Ausschreibung koste nur Geld und auch Zeit. Argauer bat die anwesenden Politiker um Unterstützung, dass diese Maßnahme nicht notwendig werde. Er hoffe auf einen Sanierungsbeginn noch in diesem Kalenderjahr.
Bild und Text (ONETZ)