Die Frauen-Union zu Besuch bei Gartenbau Seidl in Rain am Lech

Auf Einladung der Familie Catrin und Josef Seidl besichtigten am Samstag, 17.06.2023, rund 50 Teilnehmer aus den Ortsverbänden der FRAUEN UNION Kösching und Pförring gemeinsam den Gartenbaubetrieb Seidl in der Gärtnersiedlung in Rain am Lech.
Nach einer herzlichen Begrüßung stärkten wir uns an dem toll arrangierten und sehr leckeren kalten Büffet im sogenannten „Verladebahnhof“ des Betriebs, denn alle Pflanzentische können längs und quer durch die Gewächshäuser zu dieser Halle befördert werden.
Josef Seidl jun. ging auf die Anfänge des Betriebs am Standort in Rain am Lech ein. Interessant war auch die Information, dass die Familie Seidl schon seit Mitte der 70er-Jahre Lieferant für DEHNER ist und somit als zuverlässiger Partner für eine Neuansiedlung und Produktionsspezialisierung in Rain am Lech angefragt wurde. Er erläuterte uns die Entwicklung des Produktsortiments und der Vertriebswege sowie die Veränderungen beim Endverbraucher, auf dessen Wünsche und Konsumverhalten selbstverständlich eingegangen wird. So bezeichnete er die wesentlichste Veränderung, den Trend hin zum „Schönwetter-Gartler“. Und somit die Herausforderung den Hauptabnehmer DEHNER in einer relativ kurzen Zeitspanne prompt mit erstklassigen Pflanzen beliefern zu können.
Zu weiteren Geschäftspartnern entwickelten sich – gerade auch in Zeiten der Pandemie – die großen Bau- und Verbrauchermärkte, die mit immer wieder kehrenden Aktionsangeboten zu verlässlichen Abnehmern zählen.

Bei einem Rundgang durch die Gewächshäuser erläuterte uns Josef Seidl jun. die komplexen Zusammenhänge bis eine gesunde und kräftige Pflanze in den Handel gelangt und woran man sie erkennt. Beginnend an der Topfanlage mit gutem und natürlich nahezu torffreiem Pflanzsubstrat, mit der richtigen Dosierung Wasser und einer ausgeklügelten Rückführung des überschüssigen Gießwassers – sogar getrennt nach Gießwasser mit und ohne Dünger, mit einer wachstumsfördernden und zugleich schützenden Beschattung, mit Be- und Entfeuchtung der Gewächshäuser je nach Pflanze und Bedarf, mit optimierter Belüftung als Pflanzenschutz, z. B. vor Pilzkrankheiten und zugleich zur Stärkung der Triebe, mit ausgedehnter Belichtung zur Verlängerung der täglichen Wachstumsphase, mit dem Einsatz von Nützlingen als Ersatz für chemische Spritzmittel, bis hin zum Einsatz von plastikreduzierten Pflanztöpfen, usw. Und zur Abhärtung dürfen die Kräuter, das überwiegende Produktsortiment der Familie Seidl, für circa zwei Wochen nach draußen in die Freilandbeete. Auch hier wird auf eine optimale Versorgung der Pflanzen viel Wert gelegt und somit ist auch die Freilandfläche mit ihrem komplexen Bodenaufbau ins Bewässerungssystem integriert.

Energetisch ist der Gartenbaubetrieb Seidl mit eigenen BKHW’s gut für die notwendige Wärme- und Stromversorgung gewappnet. Aus einem Mix benachbarter Biogas-Fernwärme, eigener Hackschnitzelheizung, Anschluss an die zentrale Gasversorgung und einer PV-Anlage für die Eigenstromnutzung ist eine umweltverträgliche Versorgung – zum größten Teil aus erneuerbar gewonnenen Energieträgern – gegeben.

Zum Schluss unserer Betriebsbesichtigung erreichten wir die Gewächshäuser mit Orchideen, eines davon üppig blühend in den schönsten Farben, Formen und Größen. Bei den anderen hat es der Gärtnermeister Seidl durch die Regulierung von Wärme, Feuchte und Licht noch in der Hand, diese Orchideen in georderter Größe und Form zum Tag des Warenausgangs optimal gedeihen zu lassen.

Mit großem Respekt und tief beeindruckt machten wir uns auf zum DEHNER-Stammhaus und genossen beim Schlendern durch das Gartencenter und den Blumenpark mit den verschiedenen Schaugärten und dem anschließenden Besuch des angegliederten Bistros bei Kaffee, Kuchen und Eis den Ausklang eines höchst informativen und kurzweiligen FU-Ausflug.
Auch das gute Miteinander der Ortsverbände lässt auf weitere gemeinsame Fahrten hoffen. Liebe Familie Seidl nochmals herzlichen Dank für die tolle Gastfreundschaft, eure offene Art und das zeitliche Engagement für unsere Besuchergruppe!