Artikel vom 09.03.2017
Kritik an ÖDP-Stadtrat Greipl
Keine Mumifizierung der Altstadt!
Der CSU-Ortsverband Passau-Mitte missbilligt die Äußerungen des ÖDP-Stadtrats Greipl und stellt sich entschieden auf die Seite der von Greipl in seinem Antrag an den Bauausschuss attackierten Unternehmer. Bürger wie Stephan Greindl, der unter anderem das „Café Stephan’s Dom“ betreibt und für seine dezent-stilvolle Außenwerbung von Egon Greipl scharf angegriffen wurde, bereichern mit ihrem Engagement das Passauer Stadtleben und erhöhen die Attraktivität der Altstadt. Das gilt auch für Katrin Pernpointner, die das „Kanzlerhaus“ am Rindermarkt zur Weihnachtszeit originell dekoriert hatte. „Wer solche temporäre Dekoration als ‚geisterbahnartig‘ bezeichnet, den haben längst alle guten Geister verlassen“, wirft Prof. Dr. Holm Putzke Stadtrat Greipl vor.
Das einzigartige Passauer Stadtbild sei zweifellos bewahrens- und schützenswert, aber dabei müsse in jedem Einzelfall das richtige Maß gefunden werden. Die beispielhaft erwähnte Werbung stelle, ganz anders als Greipl meint, eine Aufwertung der Innenstadt dar. „Es ist für Passau schon tragisch genug, dass Jürgen Dupper nichts Brauchbares für eine Attraktivitätssteigerung der Innenstadt zustande bringt, nicht weniger schlimm ist es, wenn ein Stadtrat aus aberwitzigem Anlass Passauer Bürger diffamiert“, so Putzke weiter und ergänzt: „Passau braucht nicht mehr Verhinderung, sondern eine Ermöglichungskultur“, wofür aber Dupper bekanntermaßen nicht der Richtige sei.
Altstädte steril zu konservieren, ist weder der einzige noch der einzig richtige Weg. Viele gelungene Beispiele aus anderen Städten mit alter Bausubstanz zeigen, dass es möglich ist, ein Stadtbild zu bewahren, ohne es einzufrieren. „Passau muss offen sein für Entwicklungen, auch architektonisch, um nicht nur für Touristen attraktiv zu sein, sondern auch lebenswert für die hiesige Bevölkerung“, ist sich Stephan Brunner sicher, der stellvertretender Vorsitzender im Ortsverband Mitte ist. Charme und Flair einer Stadt entstehen aus der Kombination von Bauwerken und dort lebender Menschen. Das eine ist ohne das andere nur halb so viel wert.