Artikel vom 21.06.2017
Kirchweih 2017
Worte zum Kirchweihsingen von Bürgermeister Klaus Falk
Heuer sind wir aufgrund der Lage des Veitstages mit der Kirchweih ein paar Tage später dran als sonst und es gibt auch wieder Überschneidungen mit anderen Festen, z. B. dem Sommerfest in Neunkirchen, was sich leider trotz guter Kontakte untereinander nicht immer vermeiden.
Leider fehlt uns bei der Ausgestaltung des Kirchweihsingens heuer unser Schulchor, die Kinder, die Attraktivität schlechthin, aber aufgrund reduzierter Schulstunden-Budgetierung war die Bildung einer entsprechenden Arbeitsgruppe nicht möglich.
Nächstes Jahr, so wurde mir gesagt, klappt´s aber wieder.
Um so mehr freue ich mich, dass Sie zu uns gekommen sind, als unsere treuen Zuhörer, seien Sie mir herzlichst gegrüßt.
Meine Damen und Herren,
Dieses Kirchweihsingen und Singen und viel Musik überhaupt ist Ausdruck der Entspannung und der guten Laune, die wir in diesen Tagen des Kirchweihfestes genießen wollen.
Wir lehnen uns zurück und lassen das, was sonst alltäglich auf uns einströmt ein Stück weit hinter uns. Neben Alltag und Beruf und sonstigen Dingen ist es aber auch die weltpolitische Entwicklung, die uns immer mehr bedrückt und aufstöhnen lässt, wenn mal wieder so gar keine Frieden stiftenden, entspannenden Entscheidungen bei den ganzen Gipfel-Gesprächen der Mächtigen dieser Welt erkennbar sind.
Interessant sind genau dieser Personenkreis, diese Persönlichkeiten, die die Macht verkörpern oder verkörpern wollen.
Und da fällt mir der Titel eines Liedes auf, das uns nachher der MGV noch singen wird: „Wir sind die Könige der Welt“:
Geht es dabei um solche Leute wie: Wladimir Putin, Recep Tayip Erdogan, oder Donald Trump??? Bei denen Rücksichtnahme auf andere und ein Ausgleich der Interessen Fehlanzeige ist! Bei denen es um nationale und eigene Egoismen geht? Deren Handeln einer internationalen Zusammenarbeit und global verträglichen Entwicklung diametral entgegensteht?
Ganz klar muss man sagen: Nein!
Zum jetzt verstorbenen Altkanzler Helmut Kohl mag man stehen wie man will, aber er hat in der Weltpolitik andere Spuren hinterlassen: Er steht für die Wiedervereinigung Deutschlands und ein geeintes Europa.
Also: Nein, dieser Chorsatz von Friedrich Silcher nach einem Text von Chr. Starke: „Wir sind die Könige der Welt“ wird sicher nicht den tendenziösen Bestrebungen der Mächtigen wie Putin, Erdogan und Trump das Wort reden.
„Wir sind die Könige der Welt“: Schon folgt die Erklärung, warum wir uns so sehen können: „Wir sind´s durch unsere Freude, so hoch wie Freud erhebt kein Geld, so hoch kein Stern am Kleide“.
Freude heißt das Zauberwort, das Gefühl, das uns nach Vorne bringt!
Freude am Alltäglichen, an dem was gelingt, am Zusammenkommen mit anderen Menschen, jedem seine eigene Würde als eigenständige Persönlichkeit zugestehend, eigene Interessen nicht permanent in den Vordergrund rückend:
So hoch erhebt kein Geld, keine Raffgier, so hoch erhebt kein „Stern am Kleide“; Kein Orden, als Symbol der Macht über andere.
In der dritten Strophe kommt auch eine Vorstellung des Dichters, ein Wunsch, wie es zukünftig gehen könnte:
„Von Herzen gut und keinem feind, und fern von Trug und Neide, der Achtung wert ein echter Freund, und wackerer Menschen Freude: Soll künftig jeder, groß und klein und reich und arm, auf Erden sein.“
„Schön wär´s“, werden Sie sagen, aber das ist doch alles reichlich naiv“. Und trotzdem, möchte ich einwenden: Es wird nicht ideologisierend davon gesprochen, dass zukünftig alle gleich sein müssten: Es gibt weiterhin Große, Kleine, Reiche und Arme. Aber: Fern von Trug und Neide.
Dem anderen auch seinen Freiraum lassen, die Erfüllung wenigstens seiner Grundbedürfnisse zuzugestehen, das ist m. E. nichts, was in uns Neidgefühle wecken und unserer Freude abträglich sein müsste.
Also, entspannen wir uns, lehnen wir uns zurück, genießen die Kontakte mit den vielen Menschen, die wir bei den unterschiedlichsten Gelegenheiten auf unserer Kirchweih treffen können und freuen wir uns auf ein paar weitere entspannte Tage.
Viel Spaß dabei!