Artikel vom 28.09.2020
Sondersitzung Gemeinderat
Obertraublings Zukunft im Visier
Obertraubling im Jahr 2035 – nur noch eine Schlafstadt vor den Toren Regensburgs? Oder bewahrt sich Obertraubling einen eigenen Charakter, der vielleicht nicht mehr im klassischen Sinne dörflich, aber dennoch liebenswert ist und die Gemeinde lebenswert macht? Und wie können wir alle die Entwicklung dahin gestalten? Antworten sollen im Rahmen eines sogenannten „integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes“ (ISEK) gefunden werden. Die Ausschreibung dafür fand im Sommer statt, in einer Sondersitzung des Gemeinderats stellten sich nun drei Bewerber den Ratsmitgliedern und der Öffentlichkeit vor. Doch auch die nach wie vor problematische Situation bei der Schülerbeförderung kam bei der Sitzung wieder einmal zur Sprache – es wäre zu schön gewesen.
Schon im letzten Jahr hatte der alte Gemeinderat beschlossen, dass die künftige Entwicklung der Großgemeinde Obertraubling im Rahmen eines „integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes“ (ISEK) geplant werden soll. Dabei soll sich besonders auch die Bevölkerung beteiligen und jeder seine persönlichen Vorstellungen mit einbringen können.
Auf die Ausschreibung hin haben sich nun drei Bewerber in einer öffentlichen Sondersitzung des Gemeinderats vorgestellt. Sie präsentierten ihre Pläne zur Vorgehensweise bei der Erstellung des ISEK und stellten sich den Fragen des Gremiums. Auch wenn sich die grundsätzliche Herangehensweise bei den Angeboten nur geringfügig unterscheidet, setzten die Bewerber doch unterschiedliche Schwerpunkte, was etwa die Art und den Umfang der Bürgerbeteiligung oder den Abstimmungsprozess mit den politisch Verantwortlichen betrifft. Der Gemeinderat ist nun am Zug, die Angebote inhaltlich zu bewerten und den Auftrag zu vergeben. Dann kann der Weg zum ISEK beginnen.
Auch wenn die Ausarbeitung eines solchen Konzeptes ein Türöffner für Fördermittel von Bund und Freistaat ist, steht dieses Ziel für den Gemeinderat nicht im Vordergrund. Vielmehr sollen langfristige Ziele gesteckt werden, wie Obertraubling vorangebracht werden und in Zukunft ein lebenswerter und liebenswerter Ort sein kann. Die gesamte Bürgerschaft ist aufgerufen, sich bei verschiedenen Veranstaltungen, Bürgerwerkstätten und Befragungen einzubringen. Verschiedene Interessensgruppen von Vereinen über Gewerbe bis hin zu Senioren- und Jugendvertretern werden beteiligt. Ziel sei, so drückte es ein Bewerber aus, ein Konzept zu entwickeln, das eine breite Mehrheit der Bevölkerung mittragen und bei der Umsetzung unterstützen kann.
Schülerbeförderung: nach wie vor Schwierigkeiten
Am Ende der öffentlichen Sitzung sprach CSU-Gemeinderatsmitglied Josef Zirngibl ein weiteres Mal Probleme bei der Schülerbeförderung in Obertraubling an. Nachdem der Auftrag nach Pleiten, Pech und Pannen bei der Vergabe (inklusive kassierter Ausschreibung) endlich, so dachte man, zur Zufriedenheit aller vergeben war, wurde bereits in der regulären Septembersitzung des Gemeinderats über Probleme gesprochen. Insbesondere die Unpünktlichkeit der Busse und damit verbunden die zu späte Ankunft der Schüler an der Grundschule sei nicht hinnehmbar, bekräftigte Zirngibl in dieser Sitzung, wobei vor allem die Oberhinkofener Linie Probleme bereitete. In den vergangenen Wochen hatte es zwar bereits erste Verbesserungen gegeben, so wurde die unlogische Streckenführung Oberhinkofen–Scharmassing–Oberhinkofen–Obertraubling korrigiert, doch dies reichte noch nicht aus, die Kinder kommen nach wie vor nicht rechtzeitig zum Unterricht. Der Bürgermeister versprach, dass dem weiter nachgegangen wird. Zirngibl merkte jedoch auch an, dass die Kommunikation, wenn sich – im Zuge von Nachbesserungen am Fahrplan – die Abfahrtszeiten verschieben, noch ausbaufähig sei. Auch hier wurde versprochen, dass dafür gesorgt würde, dass kein Kind wegen einer Kommunikationspanne den Bus versäumt.